Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende Mai 2025

Im Rhein-Erft-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen erwartungsgemäß gesunken. Im Mai waren 17.052 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 165 Arbeitslose oder 1,0 Prozent weniger als im Vormonat und 865 oder 5,3 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 und liegt damit bei 6,4 Prozent. 

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 28

Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis 

Ende Mai 2025

             Arbeitslosenzahlen weiter gesunken

             Ende Mai waren 17.052 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 165 oder 1,0 Prozent weniger als im April 2025

             Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,4 Prozent 

             3.119 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 112 oder 3,7 Prozent mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

1.114 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-38 oder -3,3 Prozent zum Vormonat)

             3.273 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Plus 66 oder +2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 986 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-144 oder -12,7 Prozent zum Vormonat)

             Zahl der neu gemeldeten Stellen gestiegen

Der Agentur für Arbeit wurden im April 485 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 60 oder 14,1 Prozent mehr Stellen als im Vormonat und 87 oder 15,2 Prozent weniger als im Mai 2024.

 

   

Gesamtentwicklung

 

Im Rhein-Erft-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen erwartungsgemäß gesunken. Im Mai waren 17.052 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 165 Arbeitslose oder 1,0 Prozent weniger als im Vormonat und 865 oder 5,3 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 und liegt damit bei 6,4 Prozent. 

Die Arbeitslosigkeit im Rhein-Erft-Kreis ist im Mai leicht gesunken, ein typischer saisonaler Effekt. So leicht wie die Zahl der gemeldeten Stellen nach oben klettert, sinkt auf der anderen Seite die Arbeitslosenquote. Im letzten Monat ist sie um weitere 0,1 Prozentpunkte gefallen und liegt nun bei 6,4 Prozent. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, Ralf Holtkötter macht zwei Faktoren für diese zaghafte Entwicklung verantwortlich: „Zum einen sorgt natürlich in jedem Jahr der saisonale Frühjahrsaufschwung grundsätzlich für mehr Einstellungen in der Region. Wir machen aber weiterhin konjunkturelle Schwächen aus. Der vergleichsweise schwache Rückgang der Zahl der Arbeitslosen liegt also weiterhin an der vorherrschenden Unsicherheit in den Unternehmen und zum großen Teil auch an einem bereits spürbaren Mangel an passgenauen Fachkräften.“

Denn der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis zeige zwei Gesichter: „Während einerseits Fachkräfte in vielen Branchen stark nachgefragt sind, geraten Menschen ohne berufliche Qualifikation zunehmend ins Abseits. Wer keine formale Ausbildung hat, findet immer seltener Anschluss“. Umso wichtiger sei es laut des Arbeitsmarktexperten, dass Qualifizierungsangebote gezielt genutzt würden, das gelte für Arbeitssuchende, Beschäftigte und Betriebe gleichermaßen. „Auch die Unternehmen der Region sind gut beraten, jetzt in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu inventieren. Das ist nicht nur ein Appell, sondern strategische Notwendigkeit. Wer jetzt in Qualifizierung investiert, sichert sich Wettbewerbsvorteile auf einem angespannten Fachkräftemarkt. 

 

Unterbeschäftigung

Neben den Blick auf ‚klassische Größen‘ des Arbeitsmarktes lohnt es sich auch die ‚Unterbeschäftigung‘ in die Bewertung der Daten einzubeziehen. Die statistische Größe der ‚Unterbeschäftigung‘ geht über den bloßen Status der gesetzlichen Arbeitslosendefinition hinaus. Sie bildet auch die Personen ab, die ohne bestimmte Angebote der Arbeitsagenturen und Jobcenter wahrscheinlich arbeitslos sein würden. Insgesamt konnten 20.318 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Mai keiner regulären Beschäftigung nachgehen (so genannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung im Mai unter dem Wert des Vormonats (20.592) aber mit +508 oder +2,6 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Mai bei 7,5 gelegen statt bei 6,4 Prozent. *) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen  (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher.

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den April 2025 (Daten für Mai liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im April 6 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im April 2024 waren es 3 (für 25 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für April 2025 insgesamt 55 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 117 oder 1,8 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.530 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 757 oder 13,1 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Mai um 48 oder 0,5 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.522 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 108 oder 1,0 Prozent gestiegen.

 

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,4 Prozent. Im Mai 2025 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,1 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im Mai meldeten sich 3.119 Männer und Frauen arbeitslos, 112 oder 3,7 Prozent mehr als im Vormonat und 7 oder 0,2 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.114 das sind 38 oder 3,3 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: -19 oder -1,7 Prozent). Bis zum Zähltag im Mai meldeten sich insgesamt 703 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 47 oder 6,3 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -58 oder -7,6 Prozent).

Den im Mai arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.273 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 66 oder 2,1 Prozent mehr als im letzten Monat und 3 oder 0,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 986 Personen und damit 144 oder 12,7 Prozent weniger als im letzten Monat (+121 oder +14,0 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 781 Menschen (+117 oder +17,6 Prozent zum Vormonat; -149 oder -16,0 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im Mai 485 neue Arbeitsstellen, das waren 60 oder 14,1 Prozent mehr als im letzten Monat und 87 oder 15,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.329 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 6 oder 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 496 Stellen weniger (-13,0 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

992 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -28 oder -2,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +133 oder +15,5 Prozent. 454 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-27 oder -5,6 Prozent zum Vormonat, -260 oder -36,4 Prozent zum Vorjahresmonat), 287 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-27 oder -8,6 Prozent gegenüber Vormonat und -89 oder -23,7 Prozent zum Vorjahresmonat).