Der Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen Ende Mai 2025

Im Kreis Euskirchen ist die Zahl der Arbeitslosen entgegen dem saisonalen Trend leicht gestiegen. Im Mai waren 6.423 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 34 Arbeitslose oder 0,5 Prozent mehr als im Vormonat und 331 oder 5,4 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert und liegt damit weiterhin bei 5,9 Prozent. 

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 29

Der Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen 

Ende Mai 2025

             Arbeitslosenzahlen leicht gestiegen

             Ende Mai waren 6.423 Menschen aus den Kreis Euskirchen arbeitslos. Das sind 34oder 0,5 Prozent mehr als im April 2025

             Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen blieb unverändert und liegt damit weiter bei 5,9 Prozent 

             1.156 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 96 oder 9,1 Prozent mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

464 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (+25 oder +5,7 Prozent zum Vormonat)

             1.114 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Minus 37 oder -3,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 379 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-35 oder -8,5 Prozent zum Vormonat)

             Zahl der neu gemeldeten Stellen leicht gesunken

Der Agentur für Arbeit wurden im April 235 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen gemeldet, das sind 21 oder 8,2 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 15 oder 6,0 Prozent weniger als im Mai 2024.

 

   

Gesamtentwicklung

 

Im Kreis Euskirchen ist die Zahl der Arbeitslosen entgegen dem saisonalen Trend leicht gestiegen. Im Mai waren 6.423 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 34 Arbeitslose oder 0,5 Prozent mehr als im Vormonat und 331 oder 5,4 Prozent mehr als im letzten Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert und liegt damit weiterhin bei 5,9 Prozent. 

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Euskirchen ist entgegen dem saisontypischen Trend im Mai leicht gestiegen. Auch bei der Zahl der gemeldeten Stellen verzeichnen wir einen leichten Rückgang. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, Ralf Holtkötter macht zwei Faktoren für diese ausbleibende Frühjahrsbelebung verantwortlich: „Wir machen weiterhin konjunkturelle Schwächen aus. Der ausbleibende saisonale Aufschwung liegt einerseits weiterhin an der vorherrschenden Unsicherheit in den Unternehmen und zum großen Teil auch an einem bereits spürbaren Mangel an passgenauen Fachkräften.“

Denn der Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen zeige zwei Gesichter: „Während einerseits Fachkräfte in vielen Branchen stark nachgefragt sind, geraten Menschen ohne berufliche Qualifikation zunehmend ins Abseits. Wer keine formale Ausbildung hat, findet immer seltener Anschluss“. Umso wichtiger sei es laut des Arbeitsmarktexperten, dass Qualifizierungsangebote gezielt genutzt würden, das gelte für Arbeitssuchende, Beschäftigte und Betriebe gleichermaßen. „Auch die Unternehmen der Region sind gut beraten, jetzt in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu inventieren. Das ist nicht nur ein Appell, sondern strategische Notwendigkeit. Wer jetzt in Qualifizierung investiert, sichert sich Wettbewerbsvorteile auf einem angespannten Fachkräftemarkt. 

 

 

 

Unterbeschäftigung

Neben den Blick auf ‚klassische Größen‘ des Arbeitsmarktes lohnt es sich auch die ‚Unterbeschäftigung‘ in die Bewertung der Daten einzubeziehen. Die statistische Größe der ‚Unterbeschäftigung‘ geht über den bloßen Status der gesetzlichen Arbeitslosendefinition hinaus. Sie bildet auch die Personen ab, die ohne bestimmte Angebote der Arbeitsagenturen und Jobcenter wahrscheinlich arbeitslos sein würden. Insgesamt konnten 7.449 Menschen aus dem Kreis Euskirchen im Mai keiner regulären Beschäftigung nachgehen (so genannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung im Mai leicht über dem Wert des Vormonats (7.445) aber mit +204 oder +2,8 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen im Mai bei 6,8 gelegen statt bei 5,9 Prozent. *) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen  (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher.

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den April 2025 (Daten für Mai liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im April 4 Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im April 2024 waren es 9 (für 161 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für April 2025 insgesamt 45 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 10 oder 0,4 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Kreis Euskirchen gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 2.387 Kunden aus dem Kreis Euskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 265 oder 12,5 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

Die Zahl der vom Jobcenter EU aktiv (gemeinsame Einrichtung des Kreises Euskirchen und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Mai um 44 oder 1,1 Prozent gestiegen. Aktuell sind 4.036 Frauen und Männer beim Jobcenter EU aktiv arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 66 oder 1,7 Prozent gestiegen.

 

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen blieb unverändert und beträgt damit weiter 5,9 Prozent. Im Mai 2025 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen 5,6 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im Mai meldeten sich 1.156 Männer und Frauen arbeitslos, 96 oder 9,1 Prozent mehr als im Vormonat und 106 oder 10,1 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 464 das sind 25 oder 5,7 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +48 oder +11,5 Prozent). Bis zum Zähltag im Mai meldeten sich insgesamt 233 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 25 oder 9,7 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +14 oder +6,4 Prozent).

Den im Mai arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 1.114 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 37 oder 3,2 Prozent weniger als im letzten Monat und 3 oder 0,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 379 Personen und damit 35 oder 8,5 Prozent weniger als im letzten Monat (+22 oder +6,2 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 235 Menschen (+2 oder +0,9 Prozent zum Vormonat; -35 oder -13,0 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im Mai 235 neue Arbeitsstellen, das waren 21 oder 8,2 Prozent weniger als im letzten Monat und 15 oder 6,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 1.484 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 27 oder 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 245 Stellen weniger (-14,2 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

438 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -6 oder -1,4 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +34 oder +8,4 Prozent. 80 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+2 oder +2,6 Prozent zum Vormonat, -75 oder -48,4 Prozent zum Vorjahresmonat), 133 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-2 oder -1,5 Prozent gegenüber Vormonat und -13 oder -8,9 Prozent zum Vorjahresmonat).