Chemnitzer Ausbildungsmarkt trotzt wirtschaftlich schwieriger Lage

Über 1.100 Chemnitzer Jugendliche haben im vergangenen Ausbildungsjahr die Unterstützung durch die Berufsberatung in Anspruch genommen und einen Ausbildungsplatz gesucht. Rein rechnerisch gab es für jeden Ausbildungssuchenden auch eine entsprechende Stelle. Das heißt aber nicht, dass beide Seiten immer zusammenpassen.

03.11.2025 | Presseinfo Nr. 37

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„Das Ausbildungsjahr 2024/2025 war ein sehr herausforderndes. Einige Betriebe bieten aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage inzwischen weniger Ausbildungsplätze an als noch in den Jahren zuvor“, erklärt Sylvia Hirschberg, Teamleiterin der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben. „Trotzdem ist die Situation am Ausbildungsstellenmarkt im Gegensatz zu anderen Regionen relativ komfortabel. Chemnitzer Betriebe investieren in Nachwuchskräfte, um zukunftsfähig und damit wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Hirschberg weiter.

Dass trotzdem nicht alle gemeldeten Stellen besetzt werden konnten, hat verschiedene Gründe. Nicht jede Stelle ist für jeden geeignet. Gründe, warum es nicht klappt, können eine Diskrepanz zwischen Wunschberuf und Vorstellungen des Unternehmens sein oder nicht ausreichende schulische Leistungen, Sprachbarrieren, fehlende fachliche und soziale Kompetenzen oder regionale Unterschiede. 

Gemeldete Ausbildungsbewerber: 1.155 (-65 bzw. -6% zum Vorjahr) 

Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 1.357 (-326 bzw. -19,4% zum Vorjahr

Aktuell mehr unversorgte Bewerber als offene Stellen 

Aktuell sind noch 54 Jugendliche in Chemnitz ohne Ausbildungsplatz. Das sind 23 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber stehen noch 37 unbesetzte Ausbildungsstellen (63 weniger als im Vorjahr). 

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„Es ist das erste Mal seit Jahren, dass es zum Abschluss des Ausbildungsjahres weniger noch offene Stellen gab als unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Das zeigt, dass es immer wichtiger wird, sich frühzeitig um einen Ausbildungsplatz zu kümmern“, macht Teamleiterin Sylvia Hirschberg deutlich. „Die Schüler haben eine Menge Möglichkeiten zur Berufsorientierung: in den Schulen, durch Werkstatttage, Praktika, Firmenbesichtigungen oder Ausbildungs- und Studienmessen. Diese Möglichkeiten müssen konsequent genutzt werden“, so Hirschberg. 

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Chemnitz stehen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, um rechtzeitig einen passenden Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden. Wenn abzusehen ist, dass beispielsweise Schulabschlüsse nicht geschafft werden, sollte sich frühzeitig im berufsvorbereitenden Jahr beworben werden.