Dortmunder Arbeitsmarkt im April 2025

Verhalten einsetzende Frühjahrsbelebung

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 25

Die andauernde Seitwärtsbewegung des Dortmunder Arbeitsmarkts scheint sich
weiter fortzusetzen, allerdings mit verhalten positiver Tendenz. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt erneut leicht an und liegt NRW-
weit im vorderen Drittel. Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Dortmund geht um
286 Personen bzw. 0,7 Prozent zurück.


„Trotz multipler Krisen, schwächelnder Konjunktur und vielfacher politischer
Unsicherheiten steigt die Zahl der in Dortmund Beschäftigten weiter an, während
gleichzeitig die Arbeitslosigkeit etwas sinkt. Dass die Zahl der Abgänge aus
Arbeitslosigkeit seit Längerem wieder die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit
übersteigt, ist eine erfreuliche Nachricht. Sorgen machen uns allerdings die
Schwankungen am Stellenmarkt: Wurden in den vergangenen Monaten noch
deutlich mehr offene Stellen gemeldet, hat sich dieser Trend im April nicht
fortgesetzt, im Gegenteil. Mit Blick auf die laufenden Transformationsprozesse in
vielen Branchen bieten wir ratsuchenden Unternehmen wie auch Arbeitsuchenden
umfassende Beratung an: Unsere Teams im Arbeitgeber-Service und in der
Berufsberatung für Erwerbstätige informieren gerne zu Maßnahmen der
Qualifizierung und Weiterbildung sowie zu Möglichkeiten der Kostenübernahme.


Besonders freut uns die Entwicklung bei den jungen Leuten unter 25 Jahren, die
den größten Rückgang an Arbeitslosen verzeichnen können. Hier kommt sicher die
Zahl derjenigen zum Tragen, die zum Sommer einen Ausbildungsvertrag
abgeschlossen haben. Wir können gar nicht oft genug betonen, wie wichtig eine
gute Qualifikation für den Einstieg ins Berufsleben ist: In Westdeutschland haben
76 Prozent der arbeitslos gemeldeten 16- bis 24-Jährigen keinen Berufsabschluss,
in Ostdeutschland sind es sogar 80 Prozent.* Auch später im Erwerbsleben zeigt
sich, dass vor allem Menschen ohne Berufsabschluss eher Gefahr laufen, arbeitslos
zu werden. Daher wiederhole ich gerne meinen Appell an alle, die einen
Ausbildungsplatz suchen: Bewerben Sie sich, und sollten Sie dabei Hilfe benötigen, 
sprechen Sie Ihre Berufsberatung an. Es lohnt sich auf jeden Fall!“ kommentiert
Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Situation auf dem Dortmunder
Arbeitsmarkt.
*Quelle: Presseinformation des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vom 09.04.2025


Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, sagt: „In der
Arbeitslosenstatistik des Jobcenters Dortmund sehen wir im April eine erfreuliche
Entwicklung. Trotz der anhaltenden Herausforderungen durch die Krise in der
Industrie und internationale Handelskonflikte ist die Zahl der arbeitslosen Menschen
gegenüber dem Vormonat um 222 gesunken. Erfreulicherweise betrifft dies auch die
Gruppe der Menschen, die schon länger auf Unterstützung angewiesen sind: Die
Zahl der Langzeitarbeitslosen verringert sich um 31 Personen.


Diese Entwicklung ist einerseits auf die übliche saisonale Frühjahrsbelebung
zurückzuführen, die derzeit die angespannte wirtschaftliche Lage etwas überdeckt.
Andererseits gibt es auch auf nationaler Ebene positive Signale: Das
Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist
erstmals seit sieben Monaten wieder gestiegen und deutet auf eine leichte
Verbesserung der Perspektiven hin. Gleichzeitig bleibt der Dortmunder Arbeitsmarkt
im Umbruch. Angesichts einer weiterhin unsicheren konjunkturellen Lage wird 2025
ein weiteres herausforderndes Jahr für unsere regionale Wirtschaft – und damit auch
für unsere Arbeit.
Unser Ziel ist es daher, unsere Angebote zur Qualifizierung und
Integrationsförderung noch gezielter einzusetzen. Gemeinsam mit unseren
Netzwerkpartnern wollen wir Unternehmen in Dortmund dabei unterstützen, den
Strukturwandel zu bewältigen und den Fachkräftebedarf nachhaltig zu sichern.“

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im April


Im April wurden 39.542 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren
9.167 Personen bei der Arbeitsagentur und 30.375 Menschen beim Jobcenter
Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im
Vergleich zum Vormonat um 286 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote für alle
bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen geht um 0,1 Prozentpunkte
zurück auf 12,0 Prozent (April 2024: 11,7 Prozent). Die spezifische Arbeitslosenquote
für die Agentur liegt unverändert bei 2,8 Prozent, für das Jobcenter sinkt sie um 0,1
Prozentpunkte auf bei 9,2 Prozent.


Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge
in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im April
5.827 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.724 Personen
davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 52 Personen
mehr als im Vormonat. 6.142 Personen meldeten sich im April bei der Arbeitsagentur
und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.521
Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am
1. Arbeitsmarkt. Das sind 141 Personen mehr als im Vormonat.


Jugendarbeitslosigkeit spürbar rückläufig gegenüber Vormonat


Im April waren 3.407 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind
151 Personen bzw. 4,2 Prozent weniger als im Vormonat, allerdings 194 Personen
bzw. 6,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Jugendarbeitslosenquote liegt im April bei
9,6 Prozent (März: 10,0 Prozent).


Arbeitskräftenachfrage erneut rückläufig


Nach Anstiegen in den vergangenen Monaten ist die Nachfrage der Unternehmen
nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen. Der
Agentur für Arbeit wurden im aktuellen Berichtsmonat 604 neue Stellen gemeldet.
Das sind 86 Stellen weniger als im März und 191 weniger Stellenmeldungen als im
Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand hat sich mit 4.004 offenen Stellen im
Vergleich zum Vormonat weiter verringert – minus 85 Stellen. Die meisten der
Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen
Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung sowie Büro und Sekretariat.


Unterbeschäftigung leicht niedriger als im März


In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch
die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer
Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten
Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet,
weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis
fehlt. Insgesamt werden in diesem Monat 48.979 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 446 Personen
weniger.


Ausbildungsmarkt 2024/2025

Weiterhin gute Ausgangslage für Jugendliche


Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben aktuell noch
vielfach gute Aussichten. Auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt gibt es Ende April
mehr offene Stellen als Bewerberinnen und Bewerber.


Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen seit Beginn des
Berichtsjahres liegt Ende April bei 3.367 Dies sind im Vorjahresvergleich 59 Stellen
weniger. Aktuell stehen davon noch mehr als die Hälfte zur Besetzung offen. Seit
Oktober 2024 meldeten sich 2.823 Jugendliche bei der Berufsberatung als
Bewerberin oder Bewerber. Das sind 9,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 1.500
sind aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Generell ist in den
kommenden Monaten noch viel Bewegung am Ausbildungsmarkt zu erwarten.


„Die aktuelle Situation auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt stimmt durchaus
positiv, auch wenn die anhaltende schwierige wirtschaftliche Lage der Unternehmen
ihre Spuren hinterlässt. So liegt die Zahl der gemeldeten freien Ausbildungsstellen
leicht unter der des Vorjahres. Erfreulich ist es, dass das Ansehen der dualen
Berufsausbildung unter Jugendlichen weiter zugenommen hat. Unter den jungen
Menschen spricht sich zunehmend herum, dass eine duale Berufsausbildung einen
guten Start ins Berufsleben mit allen Karrierechancen bietet. Wir verzeichnen im
Jugendberufshaus Dortmund einen Anstieg der Bewerberinnen und Bewerber um
einen Ausbildungsplatz um fast 10 Prozent, so Heike Bettermann zur aktuellen Lage
auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt.


„In den kommenden Monaten erwarten wird noch viel Bewegung. Viele Jugendliche
und viele Betriebe haben ihre Entscheidung noch nicht getroffen. Unsere
Berufsberaterinnen und Berater fokussieren sich in den nächsten Wochen auf die
persönliche Beratung der jungen Menschen in den Schulen und Berufskollegs, um
noch viele Schülerinnen und Schüler für eine Berufsausbildung zu begeistern“, so
Bettermann.