Gerlinde Hildebrand, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dresdner Agentur für Arbeit

Zitat:

„Nachdem bereits im August die Zahl der Arbeitslosen leicht sank, bringt auch der aktuelle Monat etwas Entspannung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im September um rund 400 verringert, wovon fast alle Alters- und Personengruppen profitierten. Lediglich bei den Jugendlichen unter 25 Jahren gab es einen Anstieg, was der üblichen Entwicklung widerspricht, denn in der Vergangenheit kam es auch 1-2 Monate nach Ende der Ausbildung bei den frisch gebackenen Fachkräften zu Einstellungen.“
„Die Arbeitskräftenachfrage zieht wieder an. Mit rund 780 neu gemeldeten Arbeitsstellen ist das sicher noch kein Gamechanger, aber ein hoffnungsvolles Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung nach der Sommerpause. Schaut man auf den Bestand der aktuell gemeldeten Stellen, bewegt sich dieser um die 4.000; Fachkräftebedarf besteht also weiterhin und die Agentur für Arbeit unterstützt dort, wo Qualifizierungsbedarf angezeigt ist, um den Weg in die Erwerbstätigkeit zu ebnen.“
„Die aktuell vorliegende Beschäftigtenstatistik zeigt nun erstmals einen Rückgang zum Vorjahresquartal. Rund 500 Menschen weniger sind beschäftigt, was sich anhand der Entwicklung der letzten Quartale bereits abzeichnete. Auch wenn es insgesamt einen Rückgang gab, bleiben einige Branchen bedarfstragend, wie beispielsweise das Gesundheits- und Sozialwesen, die öffentliche Verwaltung, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen und die Energieversorgung. Der größte Rückgang war bei den Arbeitnehmerüberlassungen, im Handel sowie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen zu verzeichnen.“
 

Übersicht

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Dresden im September 2025 gesunken.
22.282 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 409 Personen weniger (-2 Prozent) als im August, aber 1.644 Personen beziehungsweise 8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 7 Prozent und lag mit 0,2 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,6 Prozent.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung lag nach vorläufigen Angaben im September bei 26.452 Personen.
Sie sank gegenüber dem Vormonat August (-291 Personen beziehungsweise -1,1 Prozent) und erhöhte sich verglichen mit September 2024 (221 Personen beziehungsweise 0,8 Prozent). Zur Unterbeschäftigung zählen neben den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden.

Rechtskreise

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 7.913 Personen (152 Personen weniger als im Vormonat, aber 983 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 14.369 Arbeitslose registriert (257 Personen weniger als im Vormonat, aber 661 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 65 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Zu- und Abgänge

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 3.951 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.494 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 4.345 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 1.509 eine Erwerbstätigkeit auf.

Arbeitskräftenachfrage

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 784 Stellen wurden im September neu gemeldet (37 mehr als im Vormonat, aber 94 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verarbeitendes Gewerbe. Aktuell befanden sich damit 4.115 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

Grundsicherung und Bürgergeld

In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 886 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 21.659.
27.437 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 1.135 Personen weniger (-4 Prozent) als vor einem Jahr.

Beschäftigung

Im März 2025 (letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben) waren in der Stadt Dresden 281.204 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Rückgang von 501 gegenüber dem Vorjahresquartal (-0,2 Prozent), gab es seit langer Zeit einen Beschäftigungsrückgang.

Der Rückgang betraf Männer und Frauen annähernd gleich. Bei den Männern gab es einen Rückgang um 226 (0,2 Prozent), bei den beschäftigten Frauen sank die Anzahl um 275 (-0,2 Prozent). Betrachtet nach Arbeitszeit verringerte sich die Vollzeitbeschäftigung (-1,3 Prozent), wohingegen sich die Teilzeitbeschäftigung um 2,0 Prozent erhöhte. Insbesondere bei den Beschäftigten zwischen 25 bis unter 55 Jahre gab es mit -1153 (-0,6 Prozent) einen sehr deutlichen Beschäftigungsrückgang. Bei den älteren Beschäftigten über 55 Jahre erfolgte ein Zuwachs von 604, was einem Plus von 1,1 Prozent entspricht.

Branchenseitig gab es den kräftigsten Beschäftigungsaufbau bei Heimen + Sozialwesen (+717), im Gesundheitswesen (+673) und der Öffentlichen Verwaltung (+458).
Weniger Beschäftigte gab es zum Beispiel bei Arbeitnehmerüberlassungen (-785), im Handel (-465) und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (-450).