Zahlreiche Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt– Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni

Die Unternehmen setzen nach den Jahren, die stark durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie geprägt waren, wieder auf die duale Ausbildung“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg.

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 19

Eckwerte des Ausbildungsmarktes

Gemeldete Bewerber/innen (gegenüber Vorjahr):       2.910 (+20; +0,7%)

Gemeldete Ausbildungsstellen (gegenüber Vorjahr): 2.749 (+284; +11,5%)

Unversorgte Jugendliche:                                             1.081 (-1; -0,1%)

Unbesetzte Ausbildungsstellen:                                   1.329 (+42; +3,3%)

Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in:                    0,94    

Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je
unversorgte/r Bewerber/in:                                           1,23

Eckwerte des Arbeitsmarktes

Arbeitslosenzahl im Juni:                                              31.870

Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat:            + 2.258

Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr:                - 116

Arbeitslosenquote im Juni:                                           12,3%

Arbeitslosenquote im Vormonat:                                  11,4%

Arbeitslosenquote im Vorjahr:                                      12,3%


Ausbildungsmarkt

„Aktuell sind in Duisburg noch 1.329 Ausbildungsplätze unbesetzt und bieten interessierten Jugendlichen vielfältige Chancen für den Start ins Berufsleben. Bei den gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zu Juni 2021 mit einem Plus von 11,5 Prozent ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Die Unternehmen setzen nach den Jahren, die stark durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie geprägt waren, wieder auf die duale Ausbildung“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. „Die Sommerferien haben begonnen und 1.081 Jugendliche in Duisburg wissen noch nicht, wie es im Herbst weitergehen wird. Es gilt nun, die Zeit bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres zu nutzen und sich bei der Entscheidung beraten und unterstützen zu lassen. Wenn es mit dem ersten Berufswunsch nicht geklappt hat, ist es wichtig, eine Alternative zu entwickeln. Die Fachleute aus der Berufsberatung sind jederzeit erreichbar und stehen mit Rat und Tipps für den individuell passenden Weg in den Beruf gern zur Verfügung.“

Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen, Anzahl in Klammern:

Verkäufer/in (168)

Kaufmann/-frau im Einzelhandel (124)

Kaufmann/-frau – Büromanagement (71)

Medizinische/r Fachangestellte/r (46)

Kaufmann/-frau - Spedition/Logistikdienstleistung (38)

Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (36)

Industriemechaniker/in (36)

Fachkraft – Lagerlogistik (33)

Elektroniker/in für Betriebstechnik (31)

Handelsfachwirt/-in (29)

Arbeitsmarkt

„Mit der Gesetzesänderung zum 01. Juni können geflüchtete Menschen aus der Ukraine beim Jobcenter Leistungen zur Grundsicherung beantragen; es sind aktuell 2.386 Ukrainerinnen und Ukrainer beim jobcenter Duisburg gemeldet. Dadurch ist auch ist die Arbeitslosigkeit um 2.258 Personen gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegen. Betrachtet man die Situation am Duisburger Arbeitsmarkt unabhängig von dieser Entwicklung, so zeigt sich die Zahl der arbeitslosen Menschen gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert“, erklärt Marcus Zimmermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg. “Auf der Stellenseite sehen wir weiterhin keine großen Bewegungen. So wurden uns 938 neue Stellen gemeldet, 76 mehr als noch im Mai. Auch der Bestand freier Stellen liegt nahezu in auf dem Niveau des Vormonats.“

Arbeitslosigkeit

Mit 31.870 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren 2.258 Personen mehr als im Mai von Arbeitslosigkeit betroffen (+7,6 Prozent). Allerdings waren in diesem Monat 116 Personen oder 0,4 Prozent weniger als vor einem Jahr arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 12,3 Prozent, 0,9 Prozentpunkte über dem Wert vom Mai. Im Juni 2021 lag die Quote, wie auch in diesem Monat, bei 12,3 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 2.306 Personen waren im Juni 396 junge Leute unter 25 mehr von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als im Mai. Diese Zahlen liegen um 24 oder 1,0 Prozent unter dem Wert von Juni 2021.

Die Zahl der über 50-Jährigen Arbeitslosen stieg im Juni um 443 oder 4,5 Prozent auf aktuell 10.245 und liegt um 253 (2,5 Prozent) über dem Vorjahreswert.

Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre stieg im Juni auf 6.639 (+302). Das sind 496 Personen oder 8,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Im Juni ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegt aktuell bei 13.728 Personen; 6 mehr als im Vormonat. Der aktuelle Wert befindet sich um 1.211 Personen oder 8,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Im Berichtsmonat stieg die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer auf jetzt 15.475 (+2.249 oder +17,0 Prozent). Dies sind gegenüber dem Juni des Vorjahres 1.340 oder 9,5 Prozent mehr.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Betrachtet man die Arbeitsmarktentwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so liegt die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) im Juni wie bereits im Vormonat bei 2,3 Prozent; im Vorjahresmonat betrug sie 2,9 Prozent.

Im aktuellen Monat waren 5.978 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 59 oder 1,0 Prozent arbeitslose Personen mehr als noch im Mai. Vor einem Jahr, im Juni 2021, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit noch 1.486 oder 19,9 Prozent mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen.

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

In der Grundsicherung (SGB II) liegt die Arbeitslosenquote im Juni bei 10,0 Prozent und damit 0,9 Prozentpunkte über dem Vormonat. Im Juni letzten Jahres lag sie bei 9,4 Prozent. 

25.892 Personen (+2.199 und +9,3 Prozent gegenüber dem Vormonat) waren im Juni in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Juni 2021 sind in der Grundsicherung aktuell 1.370 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.

Arbeitskräftenachfrage

Im Juni wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Duisburg und des jobcenter Duisburg insgesamt 938 freie Arbeitsstellen gemeldet, das waren 76 mehr als im Mai, aber 86 weniger als im Juni 2021. Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigten im Berichtsmonat vor allem die Berufsbereiche „Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung“ gefolgt von „Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit“, sowie „Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung“.

Der Bestand an gemeldeten Stellen ist von Mai zu Juni gestiegen (+74) und liegt mit 5.018 um 771 Stellen über dem Vorjahresniveau.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung[1] ist im Juni gestiegen – um 2.036 Personen auf aktuell 39.820 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Unterbeschäftigung in Duisburg um 941 oder 2,3 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt im Juni bei 80,0 Prozent, ein Anstieg von 1,6 Prozentpunkten gegenüber Mai. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 15,0 Prozent (Mai 2022: 14,3 und Juni 2021: 15,4).

In die Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Personen, für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle.

Beschäftigung

Zum aktuellen Stichtag Ende Dezember 2021[1] waren am Arbeitsort Duisburg insgesamt 179.347 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 97 Beschäftigte weniger als im September 2021 (-0,1%) und 1.500 Personen oder 0,8 % mehr als im Vorjahresquartal (Dezember 2020). Von den Beschäftigten arbeiteten 73,5 % in Vollzeit.

Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen sowie exterritorialen Organisationen und Körperschaften (+559 oder+4,3%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (–466 oder –1,4%).

[1] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.

[1] Die Beschäftigungsstatistik wird aus den Arbeitgebermeldungen zur Sozialversicherung gewonnen. Die statistische Berichterstattung erfolgt monatlich mit einer Wartezeit von 6 Monaten. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.