Der Arbeitsmarkt im Juli 2022

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit

30.07.2022 | Presseinfo Nr. 32

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit

  • 10.555 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
  • 2.593 freie Stellen stehen zur Verfügung
  • Noch 700 freie Ausbildungsplätze in der Region
  • Jetzt bei Arbeitsagentur oder Jobcenter melden und über freie Lehrstellen informieren
Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt:                                                                                          

„Im Juli waren im Agenturbezirk Eberswalde 10.555 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 398 mehr als vorigen Monat und 943 weniger als im Juli des vorigen Jahres. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 6,7 Prozent und insgesamt kann man den Anstieg der Arbeitslosigkeit als saisonüblich bezeichnen. Ursachen für diesen Anstieg sind vor allem das Auslaufen von befristeten Verträgen zum Halbjahr und die vorrübergehende Arbeitslosigkeit von Jugendlichen, die nach ihrer Ausbildung vom Betrieb nicht übernommen wurden. Dazu kommt, dass sich Schritt für Schritt Geflüchtete aus der Ukraine in den regionalen Jobcentern melden und auf Arbeitsuche sind.

Typisch für die Sommermonate: Es gibt erfahrungsgemäß weniger Einstellungen, da Personalverantwortliche in vielen Betrieben im Urlaub sind und Einstellungsentscheidungen dann auf die Zeit nach den Ferien verschoben werden.

Die Zahl der Arbeitslosen ist dennoch die niedrigste in einem Juli seit 1997 und der Arbeitsmarkt erweist sich als stabil. Wir gehen aber davon aus, dass die Zahl der Geflüchteten, die von den regionalen Jobcentern betreut werden, noch weiter steigen wird.

Im Barnim und in der Uckermark gibt es aktuell 2593 freie Stellen und es freut uns sehr, dass auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung kontinuierlich wächst. Das ist in diesen durchaus schwierigen Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Die Unternehmen suchen aktiv Arbeitskräfte und bieten Beschäftigungsmöglichkeiten. Und das, obwohl die Corona-Krise wieder an Schwung gewinnt und niemand weiß, wie sich zusätzlich die hohen Energiepreise und Material-Engpässe auf die regionale Wirtschaft auswirken werden. Schon jetzt ist es so, dass die Verbraucherpreise spürbar steigen und viele Menschen nicht wissen, wie sie die angekündigte Kostenexplosion für Heizung und Strom in den Herbst- und Wintermonaten bewältigen können.

Nach wie vor gibt es viele offene Fragen, was den Industriestandort Schwedt betrifft und ein seriöser Blick in die Zukunft ist deshalb mit Stand heute kaum möglich. Um so mehr freut es uns, dass Unternehmen einstellen und Arbeitsuchende neue Beschäftigungen aufnehmen können. Es ist viel Bewegung am Arbeitsmarkt und das lässt auch in diesem Jahr auf einen Herbstaufschwung hoffen.

Der Endspurt in Sachen Ausbildung läuft traditionell in den Sommerferien. Im Juli gab es in Barnim und Uckermark insgesamt noch 700 freie Lehrstellen. Dem gegenüber standen 674 unversorgte Jugendliche. Das heißt, Ausbildungssuchende haben auch in unserer Region gute Chancen noch jetzt einen Lehrvertrag für 2022 zu unterschreiben. Freie Ausbildungsplätze gibt es als Pflegefachmann, Bankkaufmann, Industriemechaniker, Berufskraftfahrer, Gerüstbauer, Bauzeichner, Gebäudereiniger oder Tischler, um nur einige der angebotenen Berufe zu nennen, die für alle Jugendlichen geeignet sind. Jederzeit können sich Jugendliche und junge Erwachsene - auch älter als 25 Jahre - bei der Arbeitsagentur oder in den regionalen Jobcentern melden und über freie Ausbildungsplätze informieren. Nach den Ferien bieten wir am 31. August im Berufsinformationszentrum Eberswalde eine Nachvermittlungsaktion an. Die Chancen für den Lehrjahresstart 2022 stehen gut und wir ermutigen Ausbildungssuchenden jetzt zu uns zu kommen!“                                                                                                                 

Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde

10.555 Frauen und Männer waren im Juli in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 398 mehr als im Vormonat und 943 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im Juli bei 6,7 Prozent. Das entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten.

Die Zahl der Empfänger des Arbeitslosengeldes I ist im Vergleich zum Vorjahresmonat im Agenturbezirk Eberswalde um 537 gesunken, das entspricht einem Rückgang von 15 Prozent.

988 Jugendliche unter 25 Jahren – 135 mehr als im Vormonat - waren im Juli arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es 81 Jugendliche weniger. 341 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld I) und 647 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Arbeitslosengeld II).
Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt bei 8,2 Prozent und damit 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark

Im Landkreis Barnim waren im Juli 5.061 Arbeitslose gemeldet, darunter 65,3 Prozent (3.306) Empfänger des Arbeitslosengeldes II. Insgesamt gab es im Barnim 261 Arbeitslose mehr als im Juni und 509 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslosenquote bei 5,1 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Im Landkreis Uckermark waren im Juli 5.494 Arbeitslose gemeldet, darunter 76,7 Prozent (4.215) Empfänger des Arbeitslosengeldes II. Insgesamt gab es in der Uckermark 137 Arbeitslose mehr als im Juni und 434 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote bei 9,5 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten.

Der Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen

Die Arbeitslosenquoten: Bernau 3,6 Prozent (+0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat), Eberswalde 7,8 Prozent (+0,3), Templin 7,6 Prozent (+0,1), Schwedt 9,9 Prozent (+0,4) und Prenzlau 10,1 Prozent (+0,1).

Der Arbeitsmarkt im Land Brandenburg

Im Land Brandenburg liegt die Arbeitslosenquote im Juli bei 5,7 Prozent. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vormonat von 0,3 Prozentpunkten und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Rückgang von 0,1 Prozentpunkten.

Die Arbeitslosenquoten der Agenturbezirke mit Veränderungen zum Vormonat und zum Vorjahresmonat in Prozentpunkten:

Cottbus                        5,9 %   (+0,3 / 0,0)

Frankfurt (Oder)          6,0 %   (+0,4 / -0,1)

Neuruppin                   5,6 %   (+0,5 / -0,1)

Potsdam                      5,2 %    (+0,2 / +0,1)

Eberswalde                 6,7 %    (+0,3 / -0,5)

Land Brandenburg       5,7 %   (+0,3 / -0,5)

Land Berlin                  9,0 %    (+0,3 / -0,9)

So sind wir erreichbar:

  • Kostenfreie Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 (Mo-Fr 8-18 Uhr)
  • Sonder-Rufnummern:
  • Barnim 03334 37 2002 und Uckermark 03334 37 1001
  • Sonder-E-Mail: Eberswalde.Anfragen@arbeitsagentur.de
  • Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service sind außerdem persönlich und wie bisher auch über die bekannten persönlichen Telefonnummern und Mailadressen erreichbar.
  • Online-Angebote der Arbeitsagentur unter www.arbeitsagentur.de/eservices

Zeitreihen Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat Juli:

Agenturbezirk Eberswalde

Juli2019202020212022
Arbeitslose Bestand11.41812.59311.49810.555
Arbeitslosenquote7,2%7,9%7,2%6,7%

Landkreis Barnim

Juli2019202020212022
Arbeitslose Bestand4.9736.0185.5705.061
Arbeitslosenquote5,1%6,1%5,6%5,1%

Landkreis Uckermark

Juli2019202020212022
Arbeitslose Bestand6.4456.5755.9285.494
Arbeitslosenquote10,7%11,0%10,0%9,5%