Insgesamt meldeten sich 2.940 junge Menschen im Laufe des Ausbildungsjahres bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur (+18 Personen zum Vorjahr). Zum Ende des Berufsberatungsjahres waren 269 von ihnen noch unversorgt, also ohne Ausbildungsplatz oder alternative Lösung. Das entspricht einem Anstieg um 79 Personen im Vergleich zum Vorjahr.
Demgegenüber meldeten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber 3.113 Ausbildungsstellen, 281 mehr als im Vorjahr (+9,9 Prozent). 173 Ausbildungsstellen waren zum Stichtag unbesetzt – das sind 151 weniger (-46,6 Prozent) als im Vorjahr.
Regionale Wirtschaft sucht dringend Nachwuchs
„Der Ausbildungsmarkt steht weiterhin im Zeichen des Fachkräftemangels“, erklärt Daniela Ringenaldus, Leiterin der Agentur für Arbeit Emden-Leer. „Zwar ist es positiv, dass es mehr betriebliche Ausbildungsangebote gibt, doch die Herausforderung bleibt: Nicht alle Jugendlichen finden den passenden Platz – und nicht alle Betriebe die passenden Auszubildenden. Entscheidend ist, dass beide Seiten offen bleiben, über Alternativen sprechen und über zusätzliche Ausbildungsplätze nachdenken, um den langfristigen Fachkräftebedarf zu decken.“
Ausblick: Berufsorientierung bleibt entscheidend
Die Partner am Ausbildungsmarkt – Agentur für Arbeit, IHK und HWK – ziehen eine gemeinsame Bilanz: Trotz der positiven Entwicklung auf der Angebotsseite bleibt der Übergang von Schule in Ausbildung eine Herausforderung. Besonders gefragt sind Berufsorientierung an Schulen, Praktika und direkte Kontakte zwischen Jugendlichen und Betrieben.
„Wir werden auch in Zukunft alles daransetzen, Jugendliche und Unternehmen frühzeitig zusammenzubringen“, betont Ringenaldus. „Denn Ausbildung ist und bleibt der beste Start in ein erfolgreiches Berufsleben – und gleichzeitig der Schlüssel, um den Fachkräftebedarf in der Region zu sichern.“
Die Berufsberatung ist ein bewährtes Mittel bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz. Sie unterstützt Jugendliche auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft – sowohl beim Thema Ausbildung als auch Studium. Jetzt Beratungstermin vereinbaren: Telefonisch unter 0800 4 5555 00 oder ganz bequem online auf www.arbeitsagentur.de.
Top 10 der beliebtesten Berufe der Bewerberinnen und Bewerber:
Agentur für Arbeit Emden-Leer
Berichtsjahr 2024/2025

Top 10 der gemeldeten Berufsausbildungsstellen:
Agentur für Arbeit Emden-Leer
Berichtsjahr 2024/2025

Handwerkskammer für Ostfriesland
Zuwächse bei den Azubi-Zahlen
Handwerk lockt mit attraktiven und abwechslungsreichen Berufen: 952 junge Menschen starteten in diesem Jahr ihre Ausbildung.

Immer mehr junge Frauen trauen sich an männerdominierte Berufe wie die Ausbildung zur Malerin und Lackiererin. Foto: HWK/W.Feldmann
In Ostfriesland konnten bis Ende September 2025 insgesamt 952 neue Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen werden. Das entspricht einem Zuwachs von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum Stichtag 30. September 2024 waren es 886 neue Lehrverhältnisse. Insgesamt absolvieren derzeit 2.287 junge Menschen in rund 1.000 Lehrbetrieben in allen vier Lehrjahren eine Ausbildung. Jeder fünfte Azubi ist weiblich, das entspricht 457 Frauen.
Die Handwerkskammer für Ostfriesland zeigt sich erfreut über die positive Bilanz der Lehrlingsrolle. „Unsere Mitgliedsbetriebe zählen zu den größten Ausbildern der Region und zeigen eine ungebrochen hohe Bereitschaft, jungen Menschen einen Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen“, sagt Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs. Als krisenfester Arbeitgeber werde die ‚Wirtschaftsmacht von nebenan‘ für junge Berufsstarter immer attraktiver. Als Grund für den Zuwachs im Handwerk nennt Frerichs die steigende Wertschätzung für die
Zu den beliebtesten Ausbildungen zählen die Berufe: Kfz-Mechatroniker/in (167 Lehrstellen, +18), Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (103, +8), Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik (95, +3), Maler/in und Lackierer/in (61, +13), Tischler/in (53, +4), Maurer/in (52, -17) sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker/in (31, +8). Viele Frauen haben einen Lehrvertrag in den Berufen Friseur/in (49, -9), Kaufmann/-frau für Büromanagement (28, 0) und Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Bäckerei (37, -12) abgeschlossen. „Neben den klassischen Berufen trauen sich immer mehr junge Frauen an die sogenannten MINT-Berufe heran“, erklärt Frerichs weiter. Der weibliche Anteil in den Männerdomänen nehme stetig zu, beispielsweise bei den Malern und Lackierern, Tischlern, Anlagenmechanikern oder Kfz-Mechatronikern.
Von den mehr als 130 handwerklichen Berufen werden rund 60 in Ostfriesland ausgebildet. Dazu zählen auch seltene Berufe wie Brunnenbauer, Brauer und Mälzer, Ofen- und Luftheizungsbauer oder Goldschmied. „Das Handwerk bietet ein facettenreiches und anspruchsvolles Ausbildungsspektrum mit attraktiven Karrieremöglichkeiten“, sagt Frerichs. Noch bis Ende des Jahres haben junge Leute die Möglichkeit, in eine Ausbildung einzusteigen. Mehr Informationen zu den Berufen gibt es unter www.handwerk.de/ausbildungsberufe.
Industrie- und Handelskammer Ostfriesland und Papenburg
Aufwärtstrend bei IHK-Berufen: 1775 junge Menschen starteten in diesem Jahr ihre Ausbildung
In Ostfriesland wurden bis Ende September 2025 insgesamt 1775 neue Ausbildungsverträge bei der Industrie- und Handelskammer eingetragen. Das entspricht einem Zuwachs von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zum Stichtag 30. September 2024 waren es 1731 neue Ausbildungsverhältnisse. Insgesamt absolvieren derzeit 5838 Menschen in rund 1300 Lehrbetrieben eine Ausbildung oder nehmen an einer Umschulung teil.
Die IHK unterstützt jedes Jahr mehrere Tausend Jugendliche bei der Berufsorientierung, unter anderem durch rund 500 Betriebsbesuche, Ausbildungsbotschafter an Schulen und verschiedene Matching-Formate.
In den gewerblichen Ausbildungsberufen legten insbesondere die Bereiche Bau, Steine, Erden (109 Neueintragungen, +22,5 %), sowie Papier und Druck (30 Neueintragungen, +36,4 %) zu. In den kaufmännischen Ausbildungsberufen lässt sich im Bereich Verkehr, Transport (84 Neueintragungen, +27,3 %) und bei den Hotels und Gaststätten (234 Neueintragungen, +6,8 %) ein Aufwärtstrend erkennen.
Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe schätzt IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard weiterhin als hoch ein: „Die Unternehmen haben verstanden, dass sie sich bei den jungen Menschen bewerben müssen und nutzen hierfür alle Kanäle. Trotzdem wird es angesichts einer immer komplexeren Arbeitswelt schwieriger, die passenden Bewerber zu finden.“ Ein wichtiger Schlüssel zur Bewältigung des Fachkräftemangels liegt laut Deinhard in der Qualität der Ausbildung: „Diese möchten wir als IHK durch das Siegel ‚TOP Ausbildung‘ sichtbar machen. Bereits 19 Betriebe wurden für ihre hervorragende Ausbildung ausgezeichnet, sechs davon sogar zum zweiten Mal. Dies zeigt das hohe Engagement unserer Mitgliedsunternehmen.“