Die Arbeitslosigkeit in Frankfurt am Main ist im August nochmals etwas angestiegen. Insgesamt waren 31.511 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 93 Menschen mehr als im Juli (+0,3 Prozent) und weiterhin deutlich mehr als vor einem Jahr (+2.282 oder +7,8 Prozent).
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich nochmals um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 7,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,6 Prozent.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahl seit Juli zeigt sich bei den unter 25-Jährigen, bei Frauen und leicht bei von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen, blieb bei den anderen Personengruppen aber aus.
Seit dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen erhöht. Hier zeigt sich der stärkste prozentuale Anstieg bei von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen (+16,1 Prozent oder +1.409 Personen). Gemessen an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen waren im August 32,3 Prozent (10.186 Personen) bereits ein Jahr oder länger ohne Beschäftigung.
„Der saisonübliche Anstieg der Arbeitslosigkeit während der Sommerferien macht sich auch im August noch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar,“ sagt Andrea Sichart, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. „Dies zeigt sich besonders bei den jungen Menschen, die Schule oder Ausbildung beendet haben. Dennoch konnten mehr als 1.750 zuvor arbeitslose Menschen im August eine neue Beschäftigung aufnehmen, 32,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Leider reicht die Dynamik auf dem Frankfurter Arbeitsmarkt nicht aus, um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Dass sich die Stimmung in der Wirtschaft insgesamt nicht nachhaltig verbessert hat, zeigen die rückläufigen Stellenmeldungen seit Beginn des Jahres. Auf dem Ausbildungsmarkt zeigt sich zum Ende des Berichtsjahres ein Missverhältnis: Viele junge Menschen sind noch auf der Suche nach einer passenden Stelle, gleichzeitig bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Häufig passen die Berufswünsche der Jugendlichen nicht zu den Angeboten – oder die Betriebe stellen Anforderungen, die Bewerberinnen und Bewerber nicht erfüllen können. Mit gezielten Nachvermittlungsaktionen wollen wir deshalb die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz verbessern und die Betriebe bei der Gewinnung von Nachwuchskräften unterstützen."
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
36,4 Prozent der in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen (11.471 Personen) zählen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und werden von der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main betreut. 63,6 Prozent (20.040 Personen) werden dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet, für den das Jobcenter Frankfurt am Main verantwortlich ist.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, das sind Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien, die finanzielle Unterstützungsleistungen des Jobcenters benötigen, lag im August bei 32.431 und damit in etwa auf dem Niveau des Vormonats (+16 oder +0,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich hier weiterhin ein leichter Rückgang (-57 Bedarfsgemeinschaften oder -0,2 Prozent).
„Für Geringqualifizierte und Menschen, die schon länger keine berufliche Tätigkeit mehr ausgeübt haben, bleibt die Situation auf dem Frankfurter Arbeitsmarkt nach wie vor schwierig“, erklärt Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Umso wichtiger ist es, dass Betroffene das Gespräch mit ihren Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern im Jobcenter suchen, um gemeinsam konkrete Perspektiven für ihre beruflicher Zukunft zu entwickeln. Unsere Angebote, wie beispielsweise individuelles Coaching oder Weiterbildungen, eröffnen neue Möglichkeiten, sich für den Arbeitsmarkt aufzustellen.“
Aktuelle Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2024 bis August 2025 haben sich bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main insgesamt 3.565 Bewerberinnen und Bewerber um eine Ausbildungsstelle gemeldet. Das sind mehr als im August 2024 (+3,7 Prozent) und auch deutlich mehr junge Menschen (+11,2 Prozent) als im vorletzten Ausbildungsjahr 2022/2023.
Im gleichen Zeitraum meldeten die Unternehmen für Frankfurt am Main 3.427 offene Ausbildungsstellen, ebenfalls mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (+4,6 Prozent) und ebenfalls deutlich mehr als im vorletzten Ausbildungsjahr (+16,3 Prozent).
Aktuell sind 1.308 Ausbildungsinteressierte noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. 459 gemeldete Ausbildungsstellen sind noch frei.
Mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der Beschäftigten in Frankfurt am Main ist seit dem Vorjahr angestiegen. Am Stichtag 28. Februar 2025 wurden 646.673 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Das waren 8.923 Menschen mehr (+1,4 Prozent) als im Februar 2024.
Unternehmen melden weniger neue Stellen
Im August meldeten die Unternehmen 1.557 neue offene Stellen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das sind 129 Stellen weniger (-7,7 Prozent) als im Juli und 132 Stellen weniger (-7,8 Prozent) als vor einem Jahr.
Im Jahresverlauf gingen zwischen Januar bis einschließlich August 12.729 Stellenmeldungen von Seiten der Unternehmen ein. Das sind deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (-1.737 Stellen oder -12,0 Prozent).
Der Bestand offener, gemeldeter Stellen lag im August bei insgesamt 8.042. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell für Berufe in der Lagerwirtschaft, Berufe im Verkauf, für Büro- und Sekretariatskräfte sowie für Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz.
Die höchsten Stellenzugänge im August gab es für Büro- und Sekretariatskräfte, Berufe in der Lagerwirtschaft, Kinderbetreuung und -erziehung sowie für Berufe in der Informatik.