Die Zahl der Arbeitslosen in Frankfurt am Main ist im Oktober geringfügig zurückgegangen. Insgesamt waren 30.899 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 38 Menschen weniger als im September (-0,1 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 2.291 Personen (+8,0 Prozent) angestiegen. Den höchsten Anstieg gab es bei den von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen. Gemessen an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen waren im Oktober 33,1 Prozent (insgesamt 10.227 Menschen) bereits ein Jahr oder länger ohne eine Beschäftigung.
Die Arbeitslosenquote bleibt bei 6,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 6,5 Prozent gelegen.
Ausbildungsmarktbilanz: Mehr Ausbildungsstellen, mehr Bewerberinnen und Bewerber - aber auch mehr Jugendliche noch nicht versorgt
Das statistische Ausbildungsjahr 2024/ 2025 begann am 1. Oktober 2024 und endete am 30. September 2025. Die Bilanz zum aktuellen Berichtsjahr: Nach den aktuellen Erhebungen meldeten sich insgesamt 3.740 Bewerberinnen und Bewerber bei der Agentur für Arbeit Frankfurt, die sich für eine Berufsausbildung interessieren. Das waren 178 junge Menschen mehr (+5,0 Prozent) als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum meldeten die Unternehmen 3.547 Berufsausbildungsstellen. Das waren 180 mehr (+5,3 Prozent) als im vorangegangenen Ausbildungsjahr.
705 ausbildungsinteressierte junge Menschen waren am 30. September noch auf der Suche. 133 Ausbildungsstellenangebote waren noch als unbesetzt erfasst.
„Die Zahl der Jugendlichen, die eine Ausbildung aufnehmen möchten, ist deutlich gestiegen,“ fasst Björn Krienke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main, zusammen. „Das ist selbstverständlich eine sehr positive Entwicklung. Gleichzeitig hat eine wachsende Zahl junger Menschen bis Ende des Berichtsjahres jedoch noch keinen Ausbildungsbetrieb gefunden. Unsere Berufsberatung beobachtet, dass immer mehr junge Menschen Schwierigkeiten haben, sich auf einen erreichbaren Berufsweg festzulegen oder es an ausreichenden schulischen und sozialen Kompetenzen fehlt. Diese Jugendlichen benötigen vor dem Einstieg in eine Ausbildung eine Orientierungs- und Stabilisierungsphase. Wir setzten deshalb verstärkt auf niedrigschwellige Einstiegsangebote, berufliche Orientierung an den Schulen, gezielte Sprachförderung und Coaching während der Ausbildung. Gemeinsam mit Kammern, Betrieben, Schulen und sozialen Trägern möchten wir die Lücke zwischen Jugendlichen und Betrieben beim Übergang von der Schule in den Beruf weiter schließen. Nur so können wir den Fachkräftenachwuchs für unsere Region langfristig sichern.“
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
36,6 Prozent aller in Frankfurt am Main arbeitslos gemeldeten Menschen, insgesamt 11.305, zählen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung), für den die Agentur für Arbeit Frankfurt am Main verantwortlich ist. Das sind 73 Menschen mehr als im September.
63,4 Prozent, insgesamt 19.594, sind dem Rechtkreis SGB II (Bürgergeld) zugeordnet und werden von dem Jobcenter Frankfurt am Main betreut, 111 Menschen weniger als im September.
Ungeachtet der in beiden Rechtskreisen seit dem Vorjahr gestiegenen Arbeitslosenzahl, ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vormonats- und Vorjahresvergleich etwas zurückgegangen. Aktuell benötigen 31.977 Haushalte, Lebensgemeinschaften und Familien in Frankfurt zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes finanzielle Hilfen des Jobcenters. Das sind 99 weniger als im September (-0,3 Prozent) und 405 weniger als vor einem Jahr (-1,3 Prozent).
„Die Lage auf dem Frankfurter Arbeitsmarkt ist schwieriger, als es vor ein oder zwei Jahren der Fall war“, kommentiert Ulli Dvořák, Geschäftsführer des Jobcenters Frankfurt am Main. „Obwohl weniger Haushalte und Familien als im Vorjahr auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, hat die Langzeitarbeitslosigkeit wieder zugenommen. Dies zeigt, dass die Schere zwischen denjenigen, die schnell eine neue Stelle finden und denen, die aus unterschiedlichen Gründen für längere Zeit keine neue Beschäftigung aufnehmen konnten, wieder stärker auseinander geht. Deshalb ermöglichen wir gezielte Lohnkostenzuschüsse und Förderungen für Unternehmen, die bereit sind, diesen Menschen eine neue Chance zu geben. Unser Arbeitgeber-Service treibt die enge Vernetzung mit regionalen Unternehmen voran, um über unser Förderangebot zu informieren. Zudem weiten wir unsere Angebote im Rahmen des sozialen Arbeitsmarktes mit neuen Projekten weiter aus.“
Weiterhin positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Frankfurt am Main zeigt gegenüber dem Vorjahresquartal einen Anstieg, der deutlich über den Vergleichswerten der letzten fünf Jahre liegt. Am Stichtag 30. April 2025 wurden 651.238 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gezählt. Das waren 11.421 Menschen mehr (+1,8 Prozent) als im April 2024. Damit zeigt sich in Frankfurt am Main mit Abstand der höchste Anstieg in Hessen.
Rückgang auf dem Stellenmarkt
Im Oktober meldeten Unternehmen 1.427 neue offene Stellen bei der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main. Das sind weniger als im September (-12,2 Prozent) und weniger als vor einem Jahr (-26,5 Prozent).
Insgesamt wurden im bisherigen Jahresverlauf 15.782 Stellenzugänge gezählt. Das sind 2.409 weniger (-13,2 Prozent) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der Stellenbestand belief sich im Oktober auf 7.487 Stellen, ebenfalls weniger als im Vormonat und im Vorjahr.
Die meisten freien Stellen gibt es aktuell für Berufe im Verkauf, in der Lagerwirtschaft und für Kinderbetreuung und -erziehung.
Die höchsten Stellenzugänge gab es im Oktober für Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung, für Berufe im Objekt-, Werte- und Personenschutz, Berufe in der elektrischen Betriebstechnik und für Büro- und Sekretariatskräfte.