Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Januar: Arbeitslosenquote steigt auf 6,9 Prozent - Schwache Konjunktur setzt Betrieben zu

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

Im Januar waren in der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree insgesamt 15.623 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 911 mehr als im Dezember und 1.065 mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 6,9 Prozent. Im Dezember hatte sie bei 6,5 Prozent gelegen, im Januar vorigen Jahres auch bei 6,5 Prozent. 

Im Januar haben 7 Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit abzurechnen, liegen die Gesamtzahlen aller kurzarbeitenden Betriebe und der betroffenen Arbeitnehmer verzögert vor. Nach Hochrechnungen haben im September 2024 32 Ostbrandenburger Betriebe und 208 Beschäftigte kurzgearbeitet, im August waren es 27 Betriebe und 173 Beschäftigte.

Jochem Freyer, Leiter der Arbeitsagentur, kommentiert die Entwicklung in Ostbrandenburg wie folgt: „Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar aus saisonalen Gründen und aufgrund der schwachen Konjunktur auf 15.600 weiter angestiegen. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sind gut 1.000 Menschen mehr ohne Job. Freie Stellen wurden nur verhalten gemeldet und besetzt. Die Entwicklung ist nicht Besorgnis erregend, es gibt auch einzelne Hoffnungsschimmer aber für mich ist völlig offen, ob wir den Tiefpunkt schon erreicht haben.“

Marco Schulz, Geschäftsführer des Jobcenters Märkisch-Oderland„Eine Ausbildung ist das Sprungbrett in ein selbst bestimmtes Leben und die Grundlage für eine sichere Zukunft. Mit individueller Beratung zu Berufswahl, passenden Praktika und Ausbildungsplätzen sowie ganz konkreter Bewerbungshilfe bis hin zum Vorstellungsgespräch stehen wir mit unseren Partnern in der Jugendberufsagentur persönlich, online und telefonisch zur Seite. Viele Unternehmen spüren den Fachkräftemangel und sind noch auf der Suche nach geeigneten Azubis. Um Jugendliche, aber auch alle anderen Kundinnen und Kunden direkt zusammenzubringen, wird das Jobcenter gemeinsam mit der Agentur für Arbeit auch in 2025 mehrere regionale „Get-Together-Events“ vor Ort durchführen. So findet zum Beispiel am 12. April das 3. Neuhardenberger Jobfestival statt. Weitere Informationen gibt es bei den Ansprechpartnern im Jobcenter und der Agentur für Arbeit oder auf www.jobcenter-mol.de.“ 

Kathleen Nepp, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Mit den aktuellen Halbjahreszeugnissen beginnt für viele Jugendliche die Suche nach einen Ausbildungsplatz. „Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?“, „Welcher Beruf passt zu mir?“. Diese und viele weitere Fragen rund um die berufliche Zukunft müssen die jungen Menschen nicht allein beantworten. In der Jugendberufsagentur (JBA) gibt es viele Informationen und jede Menge Tipps rund um das Thema „Ausbildung“. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen sehr gut! Schon jetzt haben die Ausbildungsbetriebe in Frankfurt (Oder) hunderte von freien Plätzen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Viele Unternehmen suchen Azubis. Auch weil in den nächsten Jahren viele ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen und Nachwuchskräfte dringend gebraucht werden. Wenn sich junge Menschen noch unsicher sind, welcher Beruf zu ihnen passt, ist der Online-Selbsttest „Check-U“ (www.arbeitsagentur.de/check-u) eine gute Adresse. Anhand der eigenen Interessen und Stärken werden hier erste Vorschläge für die Berufswahl erarbeitet. Der zweite Schritt ist dann ein professionelles Beratungsgespräch. Und auch für Jugendliche, die sich eine Ausbildung noch nicht zutrauen oder viele Absagen auf ihre Bewerbungen bekommen, ist eine Beratung in der Jugendberufsagentur der richtige Weg. So kann die Zeit bis zur Ausbildung z.B. mit einem Freiwilligendienst, einer vom Jobcenter geförderten berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme oder einem sozialversicherungspflichtigen Praktikum sinnvoll überbrückt werden. Alle jungen Frankfurter unter 25 Jahren, vom Abiturienten bis zum Schulabbrecher, können sich an die Jugendberufsagentur wenden.“ 

Details zur Entwicklung am Arbeitsmarkt im Januar

Im Januar haben sich 2.926 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Das sind 338 mehr als im Dezember aber 208 weniger als im Januar des Vorjahres. Demgegenüber haben 2.008 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 127 weniger als im Dezember und 162 weniger als vor einem Jahr. 6.099 Menschen waren langzeitarbeitslos – 206 mehr als im Dezember und 322 mehr als vor einem Jahr. Auch bei den jungen Menschen stieg die Arbeitslosigkeit leicht an. 1.505 Menschen unter 25 Jahre waren im Januar arbeitslos gemeldet – 57 mehr als im Vormonat und 191 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Januar bei 8,3 Prozent, gegenüber 8,0 Prozent im Dezember. Im Januar 2024 hatte sie 7,6 Prozent betragen. Aktuell sind 3.340 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 171 Personen mehr als im Vormonat und 439 mehr als vor einem Jahr. Im Januar zeigten die regionalen Unternehmen 373 offene Stellen neu an. Das sind 91 weniger als im Dezember und 44 weniger als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 1.962 Stellen – 1 weniger als im Vormonat und 225 mehr als im Januar des Vorjahres.

Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Januar insgesamt 9.947 Arbeitslose gemeldet – 340 mehr als im Dezember und 544 mehr als im Januar 2024.

(*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die gemeinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)