Der Ostbrandenburger Arbeitsmarkt im Februar: Arbeitsmarkt stemmt sich gegen Konjunkturschwäche - Arbeitslosenquote weiter bei 6,9 Prozent

28.02.2025 | Presseinfo Nr. 2

In der Stadt Frankfurt (Oder), im Landkreis Märkisch-Oderland und im Landkreis Oder-Spree waren im Februar insgesamt 15.753 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 130 mehr als im Januar und 1.141 mehr als im Februar vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,9 Prozent, genau wie im Monat Januar. Im Februar vorigen Jahres lag sie bei 6,5 Prozent. 

Im Februar haben 21 Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Im Januar waren es 9 Betriebe. Da Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, um Kurzarbeit abzurechnen, liegen die Gesamtzahlen aller kurzarbeitenden Betriebe und der betroffenen Arbeitnehmer verzögert vor. Nach Hochrechnungen haben im Oktober 2024 27 Ostbrandenburger Betriebe mit 239 Beschäftigten kurzgearbeitet.

Jochem Freyer, Chef der Frankfurter Arbeitsagentur, kommentiert die Lage wie folgt: „Wer in diesen Zeiten nicht besorgt ist, ist nicht auf dem Laufenden. Dies gilt auch für den deutschen Arbeitsmarkt. Die Konjunkturschwäche hält nun schon lange an. Und zunehmend werden unternehmerische Entscheidungen wegen ausstehender politischer Entscheidungen aufgeschoben. In den Industrieregionen steigen die Arbeitslosenzahlen bereits erheblich, die Unternehmen in Ostbrandenburg halten sich noch wacker. Ein Sonderphänomen ist die stark steigende Jugendarbeitslosigkeit. Ungewöhnlich viele junge Leute brechen ihre Ausbildung ab und sind nur bedingt motiviert für einen neuen Anlauf. Die Gesellschaft muss mehr in die Ausbildungsreife und die Berufsorientierung junger Menschen investieren. Unsere Berufsberater empfehlen noch in der Schulzeit mehrere Praktika zu machen und kümmern sich um Angebote.“

Marco Schulz, Geschäftsführer des Jobcenters Märkisch-Oderland: „Viele Jugendliche wissen schon jetzt, wie es für sie nach der Schule weitergehen soll. Einige sind noch auf der Suche nach dem Beruf, der zu ihnen passt und die Chance auf eine unabhängige Zukunft bietet. Für die Schulabgänger 2025 ist es jetzt höchste Zeit, sich mit dem Thema Ausbildung und Studium konkret zu beschäftigen. Viele Ausbildungsbetriebe und Institutionen aus unserer Region haben viele interessante Lehrstellen und dualen Studienplätze gemeldet und sind nun gespannt auf die Bewerbungen von interessierten Jugendlichen aus der Region. Alle Schülerinnen und Schüler, die in ihrem letzten Schuljahr sind, sollten sich spätestens jetzt, mit dem Halbjahreszeugnis in der Tasche, an unsere Jugendberufsagentur wenden. Unsere Mitarbeitenden stehen persönlich, telefonisch und per Postfachnachricht in jobcenter.digital für Beratungen und Fragen zur Verfügung. Eine individuelle Online-Terminvereinbarung ist unter https://jobcenter-mol.de/termine-online/ in Seelow, Bad Freienwalde oder Strausberg möglich und sichert eine individuelle und umfassende Beratung zu den Chancen am Ausbildungsmarkt. Um diese Ausgleichsprozesse am Ausbildungsmarkt zu unterstützen, findet vom 24. – 28. März 2025 wieder die „Woche der Ausbildung“ unter dem Motto „Ausbildung im Fokus – Gemeinsam zum Erfolg!“ mit verschiedenen regionalen Aktivitäten statt. Informieren Sie sich dazu in unserer App! 

Kathleen Nepp, stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt (Oder): „Im Rahmen der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 24. bis zum 28. März informiert die Jugendberufsagentur in Frankfurt (Oder) über die vielen Vorteile einer betrieblichen Ausbildung. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf alle jungen Menschen, die bis jetzt noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. In der Jugendberufsagentur können wir auch bei vielen individuellen Problemen helfen und mit unterschiedlichen Förderangeboten hilfreich unterstützen, damit eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird. Allen diesjährigen Schulabsolventen, die noch nicht wissen, wie es für sie nach der Schule weitergeht, empfehle ich ein individuelles Beratungsgespräch in der Jugendberufsagentur zu vereinbaren. Nutzen Sie auch die Möglichkeiten, sich vor Ort ganz konkret über Ausbildungsmöglichkeiten und aktuelle Angebote und duale Studiengänge zu informieren. Im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit in Frankfurt (Oder) findet zudem am 27. März von 14:00 bis 18:00 Uhr der „Tag der Uniformen“ statt. An Infoständen informieren Ausbilder*innen und Berater*innen über Berufe bei der Polizei, der Bundeswehr und anderen Uniformträgern, geben Auskunft über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten, individuelle Laufbahnperspektiven, Quereinstieg und beantworten Fragen zum Auswahlverfahren.“

Details zur Entwicklung am Arbeitsmarkt im Februar

Im Februar haben sich 2.617 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Das sind 309 weniger als im Januar und 52 weniger als im Februar des Vorjahres. Demgegenüber haben 2.478 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendet – 470 mehr als im Januar und 142 weniger als vor einem Jahr. 6.160 Menschen waren langzeitarbeitslos – 61 mehr als im Januar und 331 mehr als vor einem Jahr. In der Altersgruppe der Menschen ab 50 Jahren nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht zu. Hier waren 5.843 Personen im Februar arbeitslos gemeldet – 8 mehr als im Januar, 240 mehr als im Februar des Vorjahres. Bei den jungen Menschen stieg die Arbeitslosigkeit deutlich an. 1.559 Menschen unter 25 Jahre waren im Februar arbeitslos gemeldet – 54 mehr als im Vormonat und 199 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Februar bei 8,6 Prozent, gegenüber 8,3 Prozent im Januar. Im Februar 2024 hatte sie 7,9 Prozent betragen. Aktuell sind 3.428 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft arbeitslos gemeldet. Das sind 88 Personen mehr als im Vormonat und 493 mehr als vor einem Jahr.

Im Februar zeigten die regionalen Unternehmen 617 offene Stellen neu an. Das sind 244 mehr als im Januar und 22 mehr als vor einem Jahr. Als vakant gemeldet waren insgesamt 2.128 Stellen – 166 mehr als im Vormonat und 255 mehr als im Februar des Vorjahres.

Bei den Jobcentern im Bezirk der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder)* waren im Februar insgesamt 10.019 Arbeitslose gemeldet – 72 mehr als im Januar und 594 mehr als im Februar 2024. 

(*Neben dem kommunal geführten Jobcenter im Landkreis Oder-Spree sind dies die gemeinsamen Einrichtungen aus Arbeitsagentur und Kommune in Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Märkisch-Oderland.)