Saisonbedingt ist der Bestand an Arbeitslosen im Juli gestiegen. Der Anstieg zeigt sich hauptsächlich bei den Jüngeren im Alter von 15 bis 25 Jahren. Das ist auf die Beendigung von Schul- und Lehrausbildungen zurückzuführen.
Im Juli waren 8.629 arbeitslose Frauen und Männer im Landkreis Mittelsachsen gemeldet (Vormonat: 8.342). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 929 Personen bzw. um 12,1 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent.
In allen Liegenschaften ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit spiegelt sich auch im Vergleich zum Vorjahr wider. Den größten Anstieg im Vergleich zum Vormonat (+5,5%) und Vorjahr (+14,6%) haben wir in Hainichen zu verzeichnen. Die niedrigste Arbeitslosenquote verbleibt in Hainichen mit 4,9 Prozent, gefolgt von Freiberg mit 5,7 Prozent und Döbeln mit 6,3 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juli 1.845 Personen. Davon wurden 608 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 512 nach einer Ausbildung oder einer Maßnahme arbeitslos.
Demgegenüber standen 1.574 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beendeten. 508 von ihnen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und 323 eine Ausbildung oder sonstige Bildungsmaßnahme.
„Wir verzeichnen im Juli einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Mittelsachsen. Der Anstieg zum Vormonat spiegelt sich in beiden Rechtskreisen und vorrangig bei der Jugendarbeitslosigkeit wider. Dies ist ein saisonal üblicher Effekt. Durch das Schul- bzw. Ausbildungsende stehen viele junge Menschen vor dem Start in eine Ausbildung oder den ersten Job – und das oft nicht ohne Unterbrechung. Sie haben gute Chancen, in absehbarer Zeit in Ausbildung oder Arbeit zu kommen. Auch wenn die Unternehmen derzeit zurückhaltender bei Einstellungen sind, werden vor dem Hintergrund des demografischen Wandels immer noch Nachwuchs- und Fachkräfte gebraucht. Unser Ziel ist es, dass die jungen Menschen zeitnah eine neue Beschäftigung aufnehmen und unterstützen hierbei mit verschiedensten Angeboten“, konstatiert Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiberg und ergänzt: „Für die künftige Fachkräftesicherung in Mittelsachsen ist es wichtig, dass die Betriebe auch in diesem Jahr den Übergang von Ausbildung in Beschäftigung ermöglichen und weiter auf Ausbildung setzen. Die Investition in Nachwuchskräfte lohnt sich in jedem Fall.“
Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 461 Stellen gemeldet, das sind rund 40 Prozent mehr als im Vormonat und vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 2.017 Jobangeboten zwei Prozent unter dem Vormonat und vier Prozent über dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in fast allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (451 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (256), das Baugewerbe (208) sowie der Groß- und Einzelhandel (145).
Ausbildungsmarkt
Aktuell sind 1.392 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Freiberg gemeldet, 18 oder 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den Unternehmen in Mittelsachsen wurden bis Ende Juli 1.409 Ausbildungsstellen gemeldet, 72 oder 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende Juli waren noch 353 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Lehrstelle und 563 Ausbildungsplätze noch nicht besetzt. Die meisten in Hainichen (216) und in Freiberg (204). Aber auch in Döbeln stehen noch 143 freie Lehrstellen zur Verfügung.
Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Verkäufer/in (36), Elektroniker/in (26), Zerspanungsmechaniker/in (24) und Fachkräfte Lagerlogistik (21). Es werden aber auch noch Kaufleute im Einzelhandel (28), Kaufleute Büromanagement (14), Industriemechaniker/in (18) oder Mechatroniker/in (18) gesucht.
„Wie jedes Jahr steht im Sommer die Ausbildung im Fokus. Die Chancen für die Jugendlichen mit einer Ausbildung ins Berufsleben zu starten sind gut und unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater stehen unterstützend und beratend zur Seite. Die Berufsberatung ist die erste Anlaufstelle für jungen Menschen, wenn es um Berufsorientierung, Berufsberatung und um Ausbildungssuche geht. Unsere Beraterinnen und Berater kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufsbilder und Zukunftschancen. Gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungsmarkt arbeiten wir daran, für jeden Jugendlichen einen konkreten Fahrplan zum Einstieg ins Berufsleben zu entwickeln. Wir richten unseren Blick auch auf Jugendliche mit Startschwierigkeiten und setzen mit intensiver Beratung an. Ich appelliere an die Arbeitgeber in der Region: Geben Sie Jugendlichen, die noch nicht alle Anforderungen erfüllen eine Chance in Ihrem Unternehmen. Wir unterstützen mit Assistierter Ausbildung, damit diese jungen Menschen sich zu Fachkräften entwickeln können“, betont Kathrin Groschwald abschließend.
Blick in die Regionen des Landkreises Mittelsachsen
Agenturbezirk Gesamt
- 8.629 Personen arbeitslos gemeldet
- 929 mehr als im Juli letzten Jahres
- 287 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,6 Prozent
Region Hainichen
- 2.734 Personen arbeitslos gemeldet
- 349 mehr als im Juli letzten Jahres
- 143 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 4,9 Prozent
Region Freiberg
- 3.111 Personen arbeitslos gemeldet
- 369 mehr als im Juli letzten Jahres
- 54 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 5,7 Prozent
Region Döbeln
- 2.784 Personen arbeitslos gemeldet
- 211 mehr als im Juli letzten Jahres
- 90 mehr als im Vormonat
- Arbeitslosenquote 6,3 Prozent