Arbeitsmarktentwicklung Juni 2025

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 24

Weniger Arbeitslose, aber auch weniger Jobs

Der Arbeitsmarkt ist robust, doch die Entwicklung ist ambivalent. Während
die Zahl der Arbeitslosen sinkt, finden gleichzeitig weniger Menschen eine
neue Beschäftigung.

Im Landkreis Mittelsachsen waren im Juni 8.711 Frauen und Männer arbeitslos
gemeldet. Das sind 14 oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich
zum Vorjahr sind 369 Personen oder 4,4 Prozent mehr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote
beträgt 5,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent.

In Hainichen und Döbeln ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat Mai
gesunken, in Freiberg hingegen leicht gestiegen. Die niedrigste Arbeitslosenquote
verzeichnet Hainichen mit 5,0 Prozent, gefolgt von Freiberg mit 5,7 Prozent
und Döbeln mit 6,4 Prozent.

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Juni 1.502 Personen. Davon wurden
496 nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 395 nach einer Ausbildung oder einer
Maßnahme arbeitslos. Demgegenüber standen 1.519 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit
beendeten. 474 von ihnen haben eine Erwerbstätigkeit aufgenommen
und 297 eine Ausbildung oder sonstige Bildungsmaßnahme.

„Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat in Mittelsachsen leicht
gesunken, was grundsätzlich ein positives Zeichen für den Arbeitsmarkt
ist. Gleichzeitig beobachten wir jedoch auch einen Rückgang bei den Arbeitsaufnahmen.
Das deutet darauf hin, dass weniger Menschen in neue Beschäftigungsverhältnisse 
integriert werden konnten. Dieses ambivalente Bild zeigt, dass der Arbeitsmarkt 
derzeit von Stabilität, aber auch von Zurückhaltung geprägt ist. Es bleibt wichtig, 
sowohl die Beschäftigungsanreize zu stärken als auch bestehende 
Vermittlungshemmnisse gezielt abzubauen.

Der Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere gut qualifizierten Fachkräften
bleibt weiter hoch. Der Anteil Helferstellen an allen offenen Arbeitsstellen
liegt derzeit bei rund 16 Prozent. Automatisierung und Digitalisierung haben
hier zu großen Teilen Einfluss auf diesen Trend genommen. Um den
aktuellen wie den zukünftigen Fachkräftebedarf zu sichern, sind beispielsweise
Qualifizierungen für Arbeitslose und Beschäftigte eine Möglichkeit.
Bei Beratungsbedarfen sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie“, kommentiert
Kathrin Groschwald, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit Freiberg den aktuellen Arbeitsmarkt.

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Freiberg 2.528 neue Arbeitsstellen
gemeldet. Der Gesamtbestand an Arbeitsstellen liegt im Juni bei 1.918
Stellen. Das sind 28 bzw. 1,4 Prozent weniger als im Vormonat und 138 weniger
als im Juni letzten Jahres. Stellenangebote gibt es beispielweise im Verarbeitendem
Gewerbe (394), im Bereich Handel und Verkauf (161), im Baubereich (200)
oder Gesundheits- und Sozialwesen (242).

Ausbildungsmarkt

Seit Oktober des vergangenen Jahres wurden der Arbeitsagentur Freiberg 1.373
Ausbildungsstellen gemeldet, davon sind noch 542 unbesetzt. Freie Ausbildungsstellen
gibt es in Freiberg (237), in Hainichen (145) und Döbeln (160). Unbesetzte
Ausbildungsplätze stehen unter anderem in dem Bereich Verkauf (85),
Energietechnik (50) sowie im Bereich Lagerwirtschaft (35) zur Verfügung. Aber
auch in allen anderen Bereichen sind noch unbesetzte Ausbildungsstellen zu finden.

Von insgesamt 1.368 gemeldeten Bewerbern sind noch 542 auf der Suche nach
einem Ausbildungsplatz. Zum Beispiel möchten 85 von ihnen eine Ausbildung im
Verkauf oder 37 eine Ausbildung als Mechatroniker*in absolvieren.

„Die Berufswegplanung junger Menschen ist ein wichtiger und oft langfristiger
Entscheidungsprozess“, so Kathrin Groschwald. „Für diejenigen, die derzeit
noch keinen Ausbildungsplatz haben, ist es jedoch nicht zu spät. Die Auswahl an
Ausbildungsstellen ist für Jugendliche gut, es gibt mehr gemeldete Stellen als
Bewerber. Jedoch passen nicht immer die Vorstellungen der Jugendlichen mit
den Vorstellungen oder Anforderungen der Unternehmen überein. Um die wirtschaftliche
Situation in der Region weiterhin zu sichern, benötigen wir dringend
junge Menschen in den Unternehmen und in der dualen Ausbildung. Manchmal
bedürfen Jugendliche in ihren individuellen Lebenslagen Unterstützung, um den
Übergang in den Beruf zu meistern. Unsere Beraterinnen und Berater sind für die
Jugendlichen da, deshalb sollte umgehend Kontakt aufgenommen werden.“

Einen Rat für die Jugendlichen hat Kathrin Groschwald noch: „Wichtig ist, sich
auch abseits des Traumberufs für Alternativen zu öffnen. Möglicherweise kommen
Ausbildungsgänge in Betracht, die weniger bekannt sind.“

Blick in die Regionen des Landkreises Mittelsachsen

Agenturbezirk Gesamt
  • 8.711 Personen arbeitslos gemeldet
  • 369 mehr als im Juni letzten Jahres
  • 14 weniger als im Vormonat
  • Arbeitslosenquote 5,6 Prozent
Region Hainichen
  • 2.805 Personen arbeitslos gemeldet
  • 214 mehr als im Juni letzten Jahres
  • 7 weniger als im Vormonat
  • Arbeitslosenquote 5,0 Prozent
Region Freiberg
  • 3.104 Personen arbeitslos gemeldet
  • 47 mehr als im Juni letzten Jahres
  • 7 mehr als im Vormonat
  • Arbeitslosenquote 5,7 Prozent
Region Döbeln
  • 2.802 Personen arbeitslos gemeldet
  • 108 mehr als im Juni letzten Jahres
  • 14 weniger als im Vormonat
  • Arbeitslosenquote 6,4 Prozent

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Ende Dezember 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten
Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk
der Agentur für Arbeit Freiberg auf 104.587. Gegenüber dem Vorjahresquartal war
das eine Abnahme um 2.010 Beschäftigten oder 1,9%.