Der Bezirk der Agentur für Arbeit Freising umfasst die Landkreise Freising, Erding, Dachau und Ebersberg.
Der regionale Arbeitsmarkt im Überblick
Zum Jahresausklang ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising angestiegen: Im Dezember 2024 waren in den Landkreisen Freising, Erding, Dachau und Ebersberg insgesamt 11.108 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 380 Frauen und Männer mehr als noch im November 2024. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 2,9 Prozent. Im Dezember 2023 errechnete sich für den Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent.
„Bei der Zunahme der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen handelt es sich hauptsächlich um eine saisontypische Entwicklung“, erläutert Nikolaus Windisch, Chef der Agentur für Arbeit Freising die jüngsten Zahlen aus seinem Haus. So sind davon vor allem Beschäftigte in den witterungsabhängigen Außenberufen betroffen, in denen im Wintermonat nicht oder nur stark eingeschränkt gearbeitet werden konnte. Doch die Betriebe können der Winterarbeitslosigkeit entgegenwirken: „Ich möchte an die regionalen Unternehmen appellieren, die Möglichkeiten des Saison-Kurzarbeitergeldes zu nutzen und so weitere saisonbedingte Entlassungen zu verhindern.“
Das Saison-Kurzarbeitergeld kann von Unternehmen im Bauhauptgewerbe, im Gerüstbauerhandwerk, im Dachdeckerhandwerk sowie im Garten- und Landschaftsbau in Anspruch genommen werden. Es ermöglicht den Betrieben, reduzierte Auftragslagen und Arbeitsausfälle in der kalten Jahreszeit zu überstehen, ohne ihrem eingearbeiteten und qualifizierten Personal kündigen zu müssen. „Damit verringern Unternehmen auch das Risiko, ihre bewährten Kräfte im Frühjahr an andere Betriebe zu verlieren,“ betont Nikolaus Windisch.
Personalnachfrage
In den witterungsunabhängigen Branchen zeigte sich der Arbeitsmarkt im Dezember 2024 aufnahmefähig: Die Unternehmen der Region meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit zuletzt 944 neu zu besetzende Arbeitsstellen in den vier Landkreisen. Damit befanden sich zum Jahresende 5.880 Arbeitsangebote im Stellenpool der Agentur für Arbeit Freising.
Die größte Personalnachfrage kam aus dem Berufssegment der Verkehrs- und Logistikberufe: Hier waren zuletzt 1.354 Stellen vakant. Bei den Fertigungstechnischen Berufen – wie den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen oder den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen – wurde im Dezember 2024 Personal für insgesamt 863 Stellen gesucht. Im Berufssegment der Handelsberufe waren 717 Stellen unbesetzt.
Jahresrückblick 2024

Geringe Wachstumsimpulse, schwache Auslandsnachfrage, hohe Energiepreise und Investitionszurückhaltung: Im Jahr 2024 war die deutsche Wirtschaft von einer Kombination konjunktureller und struktureller Herausforderungen geprägt, die sukzessive auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Freising hatten. So waren in den Landkreisen Ebersberg, Erding, Dachau und Freising im Jahr 2024 durchschnittlich im Monat 10.541 Personen arbeitslos gemeldet. Das waren monatlich 1.256 Frauen und Männer mehr im Vergleich zum Jahr 2023. Entsprechend höher fiel auch die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote aus: Diese lag im Jahr 2024 bei 2,8 Prozent. Für 2023 errechnete sich noch eine Durchschnittsquote von 2,5 Prozent. Trotz dieser Steigerung zählte der Freisinger Agenturbezirk auch 2024 bayern- und bundesweit zu den Regionen mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit. Bezeichnend für den regionalen Markt war zudem eine große Dynamik: So meldeten sich in den vier Landkreisen in den vergangenen 12 Monaten insgesamt 35.144 Personen neu arbeitslos. Im Gegenzug konnten seit Jahresbeginn 33.235 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit beenden.
„Im Jahresverlauf bekamen auch in unserem Agenturbezirk einige Unternehmen die Folgen der bundesweit angespannten wirtschaftlichen Lage zu spüren“, resümiert Nikolaus Windisch. So waren einige Betriebe beispielsweise auch beim Thema Neueinstellungen zurückhaltender: Im Jahr 2024 wurden den Agenturen für Arbeit in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding und Freising 9.975 vakante Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 1.507 Stellen weniger als noch 2023. Dennoch bewegte sich die Arbeitskräftenachfrage insgesamt weiterhin auf gutem Niveau: Monatlich befanden sich im Durchschnitt 5.948 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagenturen. 2023 waren es 6.583 Stellen.
„Aufgrund der regionalen Marktstruktur mit einer Vielzahl an mittelständischen Betrieben, die darüber hinaus in ganz unterschiedlichen Branchen tätig sind, sind die Auswirkungen auf den hiesigen Arbeitsmarkt bisher vergleichsweise moderat,“ so Nikolaus Windisch weiter. Dennoch ist laut der jüngsten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg auch im Jahr 2025 in den vier Landkreisen mit einem fortlaufenden Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. „Somit wird im Jahr 2025 neben der Vermittlung unser besonderer Fokus auf der Qualifizierung von Arbeitslosen liegen.“ Ziel sei es, so Windisch, die Dauer der Arbeitslosigkeit zu reduzieren und durch eine passende Vermittlung der Arbeitskräftenachfrage der Betriebe zu begegnen. „Denn durch eine gute Qualifizierung und Weiterbildung ergeben sich nicht nur mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sie sind auch der beste Schutz vor einer erneuten Arbeitslosigkeit.“
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen
Betrachtet man die vier Landkreise jeweils für sich genommen, sind folgende Entwicklungen zu verzeichnen:
Landkreis Freising
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Landkreis Freising im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat um 55 Personen auf insgesamt 3.572 Frauen und Männer. Die Arbeitslosenquote stieg damit ebenfalls an – um 0,1 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 3,1 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im Dezember 447 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Freising. Insgesamt befanden sich zum Jahresende damit 2.164 Arbeitsangebote im Stellenpool der Freisinger Arbeitsagentur.
Jahresrückblick: Im Landkreis Freising waren 2024 im Jahresdurchschnitt monatlich 3.480 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet (2023: 3.151 Personen). Die Arbeitslosenquote lag 2024 jahresdurchschnittlich bei 3,0 Prozent (2023: 2,8 Prozent). Im Verlauf des Jahres gingen insgesamt 4.425 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Freising beim Arbeitgeber-Service ein. Jahresdurchschnittlich befanden sich 2.134 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur (2023: 2.306 Stellen).
Landkreis Erding
Arbeitslosigkeit: Im Dezember 2024 zählte die Agentur für Arbeit Erding 2.184 Arbeitslose und damit 334 Personen mehr als noch im November 2024. Die Arbeitslosenquote stieg im letzten Monat des Jahres um 0,1 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,5 Prozent an.
Personalnachfrage: Zum Jahresende meldeten die Erdinger Unternehmen dem Arbeitgeber-Service ihrer Agentur für Arbeit 153 neue Stellenangebote. Damit waren im Dezember 2024 insgesamt 933 bei der Agentur für Arbeit Erding gemeldete Stellen vakant.
Jahresrückblick: 2024 waren im Jahresdurchschnitt monatlich 2.075 Männer und Frauen aus dem Landkreis Erding bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet (2023: 1.887 Personen). Es errechnete sich eine jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent (2023: 2,2 Prozent). Im Jahresverlauf meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 1.796 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Erding. Jahresdurchschnittlich befanden sich 1.008 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur (2023: 1.124 Stellen).
Landkreis Dachau
Arbeitslosigkeit: Im Landkreis Dachau waren im Dezember 2024 insgesamt 2.998 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 131 Personen mehr als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Landkreis zuletzt um 0,2 Prozentpunkte auf einen aktuellen Wert von 3,2 Prozent.
Personalnachfrage: Im letzten Monat des Jahres wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dachau 173 neu zu besetzende Stellen im Landkreis gemeldet. Insgesamt befanden sich im Dezember 2024 damit 1.145 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur.
Jahresrückblick: Im Jahr 2024 waren im Landkreis Dachau durchschnittlich im Monat 2.786 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (2023: 2.316 Personen). Die Arbeitslosenquote lag 2024 jahresdurchschnittlich bei 3,0 Prozent (2023: 2,5 Prozent). Im Verlauf des Jahres meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 1.995 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Dachau. Jahresdurchschnittlich befanden sich 1.185 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur (2023: 1.607 Stellen).
Landkreis Ebersberg
Arbeitslosigkeit: Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Landkreis Ebersberg im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat um 98 Personen auf insgesamt 2.354 Männer und Frauen an. Die Arbeitslosenquote kletterte entsprechend um 0,2 Prozentpunkte auf einen Wert von 2,8 Prozent.
Personalnachfrage: Die Unternehmen der Region informierten den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ebersberg im Dezember 2024 über 171 neu zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis. Damit waren zum Jahresende insgesamt 1.638 bei der Ebersberger Arbeitsagentur gemeldete Stellen vakant.
Jahresrückblick: Im Landkreis Ebersberg waren 2024 jahresdurchschnittlich monatlich 2.201 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet (2023: 1.932 Personen). Die Arbeitslosenquote lag 2024 im Jahresdurchschnitt bei 2,6 Prozent (2023: 2,3 Prozent). Im Jahresverlauf meldeten die Unternehmen der Agentur für Arbeit insgesamt 1.759 offene Stellen im Landkreis. Jahresdurchschnittlich befanden sich 1.621 Arbeitsangebote im Stellenpool der Arbeitsagentur (2023: 1.546 Stellen).