Betriebliche Ausbildung im Fokus

Die Agentur für Arbeit zu Besuch bei HAWE Hydraulik in Freising

01.04.2025 | Presseinfo Nr. 17

An der Werkbank (von links): Ludwig Waitzenauer, Juljan Prenkaj (Azubi, 1. Lehrjahr)
An der Werkbank (von links): Ludwig Waitzenauer, Juljan Prenkaj (Azubi, 1. Lehrjahr)

Bei HAWE Hydraulik SE in Freising werden Drehteile, Schleifteile und Pumpenkomponenten gefertigt, Hydroaggregate und -pumpen montiert, Sondermaschinen gebaut. Die Produkte werden weltweit versandt. HAWE selbst hat fünf Niederlassungen in Deutschland und Tochtergesellschaften in Europa, Nordamerika und Asien. Seit 1965 gibt es den Standort in der Domstadt, seit 1967 wird hier ausgebildet. Und auch heute sei die Ausbildung von Nachwuchskräften „das Herzstück“ des Unternehmens, betont Franziska Wittmann, Head of People Development bei HAWE Hydraulik bei einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesagentur für Arbeit. In der „Woche der Ausbildung“ kam man zusammen, um sich zu den Herausforderungen für Betriebe bei der Suche nach Auszubildenden auszutauschen.

Denn aktuell – wie schon in den vergangenen Jahren – ist der Ausbildungsmarkt im Landkreis Freising ein Bewerbermarkt. Das bedeutet: Die Zahl der offenen Ausbildungsstellen übersteigt regelmäßig die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. Das wird auch bei HAWE Hydraulik bemerkt. Seit drei Jahren sei es nochmal schwieriger geworden, passende Auszubildende zu finden, meint HAWE-Werksleiter Josef Schweiger: „Der Aufwand hat sich stark erhöht“. Doch man reagiert darauf, ist auf Berufsinfomessen präsent, arbeitet möglichst eng mit den hiesigen Schulen zusammen, bewirbt die Ausbildung auch auf Instagram und Spotify. „Vor allem aber möchten wir mit der hohen Qualität unserer Ausbildung punkten und der individuellen Begleitung unserer Lehrlinge während der Ausbildung,“ erläutert Ausbildungsleiter Ludwig Waitzenauer. Er ist einer von drei hauptamtlichen Ausbildern bei HAWE Hydraulik in Freising.

Und das funktioniert: Neun der zehn Ausbildungsstellen, die das Unternehmen ab September 2025 ausgeschrieben hat, sind bereits besetzt – darunter Stellen für Industriemechaniker/innen, Fachkräfte für Metalltechnik und Lagerlogistik, Fachinformatiker/innen, Elektroniker/innen und Industrieelektriker/innen. Und trotzdem: Gerade von Abiturientinnen und Abiturienten würde sich Waitzenauer mehr Nachfrage wünschen. „Unsere Ausbildung zum Produktionstechnologen zum Beispiel ist sehr anspruchsvoll und interessant und kann hinsichtlich der beruflichen Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten mit einem Bachelor-Studiengang auf jeden Fall mithalten.“ 

Peter Michel, Geschäftsführer operativ der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit kann vieles von dem bisher Gesagten aus seiner beruflichen Praxis bestätigen, auch die hohe Wertigkeit einer dualen Ausbildung. „Es ist wichtig, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern immer wieder zu sagen, dass es Sinn macht, bei der Planung der beruflichen Zukunft nicht nur an die nächsten drei Jahre zu denken, sondern auch mal die nächsten 10 bis 15 Jahre in den Blick zu nehmen. Dann wird nämlich schnell klar, dass eine duale berufliche Ausbildung viele attraktive Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bereithält, die spannend sind, sich auch monetär auszahlen und einem Studium in nichts nachstehen.“

HAWE-Ausbildungsleiter Ludwig Waitzenauer ist aber auch wichtig zu betonen, dass das Unternehmen nicht nur auf der Suche nach Top-Bewerberinnen und -Bewerbern ist: „Klar, ein technisches Grundverständnis ist wichtig, darüber hinaus erwarten wir von unseren zukünftigen Lehrlingen Zuverlässigkeit, Fleiß, eigenständiges Arbeiten und Teamfähigkeit. Das steht nicht unbedingt im Zeugnis.“ Eigentlich sei deshalb, fügt er an „das Praktikum unser bestes Rekrutierungsinstrument. Da können wir die Jugendlichen und die Jugendlichen umgekehrt auch uns vorab kennenlernen“.

Derzeit sind bei der Agentur für Arbeit noch 552 offene Lehrstellen im Landkreis Freising mit Ausbildungsbeginn im Herbst gemeldet. „Zum Bewerben ist es noch nicht zu spät. Jugendliche aus dem Landkreis, die aktuell auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind, können sich gerne an unsere Berufsberatung wenden,“ rät Nikolaus Windisch, Chef der Freisinger Arbeitsagentur. Die Agentur für Arbeit Freising unterstützt Jugendliche bei der Berufsorientierung, hilft bei der Suche nach passenden Ausbildungs- und Praktikumsstellen, gibt Tipps zur Bewerbung und informiert zu Unterstützungsmöglichkeiten – sowohl für Jugendliche als auch für Ausbildungsbetriebe. Denn: Der Countdown zum Ausbildungsstart im September läuft.

Rundgang: Peter Michel, Nikolaus Windisch, Ludwig Waitzenauer
Rundgang (von links): Peter Michel, Nikolaus Windisch, Ludwig Waitzenauer
Gruppenbild Agentur für Arbeit Freising und HAWE Hydraulik Freising
Vor Ort (von links): Katja Kürmaier (Geschäftsführerin operativ, Agentur für Arbeit Freising), Ludwig Waitzenauer (Ausbildungsleiter, HAWE Hydraulik Freising), Peter Michel (Geschäftsführer operativ der Regionaldirektion Bayern, Bundesagentur für Arbeit), Franziska Wittmann (Head of People Development, HAWE Hydraulik), Jennifer Meinhardt (Teamleiterin Arbeit-geber-Service, Agentur für Arbeit Freising), Josef Schweiger (Werksleiter, HAWE Hydraulik Freising), Nikolaus Windisch (Vorsitzender der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit Freising).