Entgeltentwicklung im Landkreis Freising

Wer verdient wie viel?

14.08.2025 | Presseinfo Nr. 48

Nun liegen sie vor – die neusten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2024. Das Medianentgelt entspricht dem „mittleren“ Gehalt – das bedeutet, die Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Im Landkreis Freising errechnete sich für die 56.075 Vollzeitbeschäftigten im vergangenen Jahr ein mittleres Bruttoeinkommen von 4.156 Euro pro Monat. Damit ist das Einkommen im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen – um 156 Euro oder 3,9 Prozent. Das Plus erklärt sich insbesondere mit Entgeltzuwächsen in Folge von höheren Tarifabschlüssen.

Entgelte nach Geschlecht

Während das Medianentgelt der im Landkreis Freising arbeitenden Männer 2024 bei 4.334 Euro lag, erzielten Frauen 3.827 Euro. Die Differenz betrug 507 Euro und ging damit im Vergleich zum Jahr 2023 um 43 Euro zurück. Dieser sogenannte unbereinigte Gender-Pay-Gap hat verschiedene Ursachen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die unterschiedlichen Berufsfelder bzw. Branchenschwerpunkte von Frauen und Männern. Auch die bei Frauen häufiger vorkommenden familienbedingten Erwerbsunterbrechungen verzögern oder verhindern teilweise Aufstiegschancen und in diesem Zuge höhere Erwerbseinkommen.

Akademikerinnen und Akademiker zählten zu den Spitzenverdienenden

Wie viel Beschäftigte verdienen, hängt stark von der jeweiligen Qualifikation ab. Dies gilt auch für die Vollzeitbeschäftigten im Landkreis Freising. Während Menschen ohne Berufsabschluss 3.301 Euro erzielten, lag der mittlere Verdienst bei Arbeitnehmenden mit anerkanntem Berufsabschluss im vergangenen Jahr bei 4.112 Euro. Akademikerinnen und Akademiker erzielten im Median 6.002 Euro.

Lebensalter wirkt sich beim Entgelt aus

Mit zunehmendem Lebensalter – was in der Regel auch mit größerer Berufserfahrung einhergeht – steigt bei den Beschäftigten das Entgelt im Median. Im Landkreis Freising tätige Arbeitnehmende unter 25 Jahren erzielten 3.052 Euro, 25- bis unter 55-Jährige 4.243 Euro. Die Arbeitnehmenden 55-Jahre-plus erwirtschafteten 4.515 Euro.

Entgelte im regionalen Vergleich

Bundesweit lag der Medianlohn 2024 bei 4.013 Euro, bayernweit bei 4.166 Euro. Der Landkreis Freising rangierte damit im Vergleich mit den anderen bayerischen Landkreisen und Städten im oberen Viertel. Die höchsten Medianlöhne wurden im vergangenen Jahr in Bayern in den Städten Ingolstadt (5.855 Euro), Erlangen (5.769 Euro) und München (5.362 Euro) erwirtschaftet. Die geringsten Medianlöhne wurden in den Landkreisen Hof (3.294 Euro), Coburg (3.313 Euro) und Kronach (3.353 Euro) gezahlt. Gründe für die Lohnunterschiede innerhalb Bayerns sind die regionalen Wirtschaftsbranchen und Betriebsgrößen. Große, oftmals tarifgebundene Betriebe zahlen zumeist höhere Löhne. Ebenso sind in einigen Regionen diverse Konzernsitze und gut bezahlte Forschungs- und Entwicklungsbereiche ansässig. In anderen Regionen finden sich dagegen eher kleinere Wirtschaftsstrukturen mit geringeren Löhnen.

Unterschiedliche Verdienstmöglichkeiten je nach Branche 

Im Landkreis Freising wurde 2024 das höchste Medianentgelt im Wirtschaftszweig Information und Kommunikation mit 6.321 Euro erzielt. Dagegen wird das geringste Medianentgelt im Gastgewerbe mit 3.078 Euro erwirtschaftet.

Entgeltatlas mit Ergebnissen nach Berufen

Für Interessierte: Im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit können die aktuellen Entgelte für alle Berufe abgerufen werden: https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/#

 


Methodische Hinweise

Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) weist Medianentgelte und keine „Durchschnittsgehälter“ im engeren Sinne aus. Zudem werden nur Vollzeitbeschäftigte berücksichtigt. Die Daten basieren auf der Meldung der Unternehmen zur Sozialversicherung. Da Löhne und Gehälter nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung gemeldet werden, die im vergangenen Jahr bei 7.550 Euro in Westdeutschland und 7.450 Euro in Ostdeutschland lag, ist nicht für alle Beschäftigten bekannt, wie hoch das tatsächlich erzielte Entgelt war. Die Statistik der BA weist deswegen das Medianentgelt aus, das heißt, die eine Hälfte der Beschäftigten erzielt ein Entgelt, das unter diesem Medianentgelt liegt, die andere Hälfte liegt darüber. Die BA erhebt die Entgelte immer zum Stichtag 31. Dezember für alle Vollzeitbeschäftigten.