Vorausgeschickt sei, dass sich der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Fürth mit den Städten Fürth und Erlangen sowie den Landkreisen Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim seit Corona insgesamt stark verkleinert hat. Wir haben aktuell im Vergleich zu März 2020 über 30 Prozent weniger Bewerber und gut 20 Prozent weniger gemeldete Berufsausbildungsstellen. Dies ändert jedoch nichts daran, dass der Ausbildungsmarkt - schon viel länger als fünf Jahre - ein Bewerbermarkt ist. Es bleibt also dabei: Die Suche nach Nachwuchskräften ist eine große Herausforderung für viele Arbeitgeber. So wurden von Oktober 2024 bis vergangenen März 2.714 Berufsausbildungsstellen gemeldet (- 3,7 % gegenüber Vorjahr). In demselben Zeitraum haben sich 1.901 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet (+ 4,0% gegenüber Vorjahr). Damit kommen auf 100 gemeldete Lehrstellen gerademal 70 Bewerber. 1.086 oder 57,1 Prozent aller Ausbildungssuchenden waren im März noch unversorgt. Ihnen gegenüber stehen 1.565 noch unbesetzte Lehrstellen. Das sind knapp 58 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsplätze.
Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, sagt: „Zuallererst betone ich, dass sich die Anzahl der noch unversorgten Bewerber und auch die der noch unbesetzten Berufsausbildungsstellen in den kommenden Monaten drastisch reduzieren wird. Der aktuelle Stand kann nur als Momentaufnahme gewertet werden. Dennoch sehe ich den Trend bei den Bewerberzahlen positiv. Wir haben erstmals seit fünf Jahren in einem März eine leichte Zunahme an Ausbildungssuchenden von vier Prozent. Sorge bereitet mir allerdings der anhaltende Negativtrend bei den Berufsausbildungsstellen. Hier verzeichnen wir seit zwei Jahren eine spürbare Abwärtsbewegung. Als einen Grund hierfür sehe ich die Unsicherheit vieler Arbeitgeber in Zeiten anhaltender Konjunkturschwäche. Auch die aktuelle Entwicklung in der internationalen Handels- und Zollpolitik wirkt sich negativ aus. Trotzdem ist klar, dass viele Betriebe auch in Zukunft auf junge Nachwuchskräfte angewiesen sein werden.“
Blick in die Regionen
Stadt Fürth: Deutlich weniger Bewerber als letztes Jahr
Von Oktober 2024 bis vergangenen März haben sich 395 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 108 Personen oder 21,5 Prozent weniger als im Vorjahr. 28 oder 7,1 Prozent von ihnen wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 281 oder 71,1 Prozent im März noch unversorgt waren. In demselben Zeitraum haben die örtlichen Arbeitgeber 534 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 45 oder 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren im März noch 301 oder 56,4 Prozent unbesetzt.
Landkreis Fürth: Anzahl Bewerber und Ausbildungsstellen ausgeglichen
Von Oktober 2024 bis vergangenen März haben sich 384 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 25 Personen oder 7,0 Prozent mehr als im Vorjahr. 76 oder 19,8 Prozent von ihnen wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 235 oder 61,2 Prozent im März noch unversorgt waren. In demselben Zeitraum haben die hiesigen Arbeitgeber 381 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 35 oder 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren im März noch 216 oder 56,7 Prozent unbesetzt.
Stadt Erlangen: Anzahl Ausbildungsstellen abgestürzt
Von Oktober 2024 bis vergangenen März haben sich 333 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 37 Personen oder 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 70 oder 21,0 Prozent wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 199 oder 59,8 Prozent im März noch unversorgt waren. In demselben Zeitraum haben die örtlichen Arbeitgeber 592 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 222 oder 27,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren im März noch 296 oder 50,0 Prozent unbesetzt.
Landkreis Erlangen-Höchstadt: Etwas mehr Bewerber als im Vorjahr
Von Oktober 2024 bis vergangenen Märzhaben sich 455 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 21 Personen oder 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 161 oder 35,4 Prozent wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 190 oder 41,8 Prozent im März noch unversorgt waren. In demselben Zeitraum haben die hiesigen Arbeitgeber 528 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 63 oder 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren im März noch 303 oder 57,4 Prozent unbesetzt.
Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim: Anzahl Bewerber und Ausbildungsstellen deutlich gestiegen
Von Oktober 2024 bis vergangenen März haben sich 334 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 98 Personen oder 41,5 Prozent mehr als im Vorjahr. 93 oder 27,8 Prozent wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 181 oder 54,2 Prozent im März noch unversorgt waren. In demselben Zeitraum haben die hiesigen Arbeitgeber 679 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 100 oder 17,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren im März noch 449 oder 66,1 Prozent unbesetzt.