Im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 580 ausbildungsplatzsuchende Jugendliche seit Oktober 2024 registriert. Die Arbeitsagentur Gießen verzeichnet damit einen Anstieg um 19 junge Menschen gegenüber dem Vorjahr. 32 Jugendliche waren zum Stichtag Ende September noch unversorgt, also hatten keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und waren nicht bei einer weiterführenden Schule oder einer Universität eingeschrieben. Dies entspricht einem Anstieg um sechs Personen gegenüber dem Vorjahresvergleich.
Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 58 auf nun 653 gesunken. Zum Berichtsjahresende waren noch 62 Ausbildungsstellen unbesetzt, 22 weniger als im Vorjahr.
„Die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt spiegelt sich auch bei den Zahlen zum Ausbildungsmarkt wider“, so Michael Beck, Leiter der Arbeitsagentur Gießen. „Arbeitgeber meldeten weniger offene Ausbildungsstellen, während die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden stieg. Jedoch ist damit zu rechnen, dass die Deckung des Fachkräftebedarf auch in den nächsten Jahren eine Herausforderung darstellt. Allein der Faktor Demografie führt absehbar zur hohen Nachfrage nach ausgebildeten Kräften. Die Ausbildung von jungen Menschen wird dann mehr und mehr zu einem Wettbewerbsvorteil“, sagt Michael Beck und gibt den Hinweis: „Wir nehmen bereits jetzt Ausbildungsstellen für das Jahr 2026 entgegen, um bereits in die erforderlichen Aktivitäten einzusteigen.“
Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur Gießen, zu dem die Landkreise Wetteraukreis, Vogelsbergkreis und Gießen gehören, wurden seit September 2024 insgesamt 4633 Bewerber aufgenommen und beraten. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 254 Jugendliche.
Arbeitgeber meldeten von September 2024 bis Oktober dieses Jahres der Arbeitsagentur Gießen insgesamt 3725 Ausbildungsstellen. 298 Stellen weniger als vor einem Jahr. Zum Stichtag am 30. September waren noch 332 Ausbildungsstellen unbesetzt. 37 Stellen weniger als noch ein Jahr zuvor.
Bis zum Ende des Berechnungszeitraums waren 521 junge Menschen noch unversorgt. Bei sogenannten Nachvermittlungs-Aktionen wurde diese Jugendlichen noch die Möglichkeit beispielsweise eine Ausbildung in diesem Jahr zu beginnen, auf eine weiterführende Schule zu gehen sowie ein freiwilliges soziales Jahr abzuleisten, angeboten. Als weitere Alternative können die sogenannten „unversorgten Bewerber“ bis August nächsten Jahres eine Einstiegsqualifizierung, eine Art Jahrespraktikum, zur Vorbereitung auf den Ausbildungsstart 2026 in einem Betrieb absolvieren.
Hintergrund:
Bei den genannten Zahlen handelt es sich um eine so genannte Geschäftsstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Es werden nur Stellen und Bewerber erfasst, die bei der Arbeitsagentur, den Jobcentern (Wetterau und Gießen) sowie dem Kreisjobcenter (Kommunale Vermittlungsagentur im Vogelsbergkreis) gemeldet werden bzw. gemeldet wurden. Der Stichtag ist jeweils der 30.09. eines Jahres.