Göttingen. Um das Thema Minijobs geht es am Freitag, 28. Februar, in einer Veranstaltung der Agentur für Arbeit Göttingen. Susanne Wädow, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Göttinger Arbeitsagentur, informiert insbesondere über die Aspekte Rechte, Chancen und Risiken. Die etwa zweieinhalbstündige Veranstaltung beginnt um 9:00 Uhr im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agentur für Arbeit Göttingen, Bahnhofsallee 5.
Ein Minijob ist ein Arbeitsverhältnis, dessen Vergütung aufgrund geringer Arbeitszeit unter der 556,- Euro-Grenze bleibt. Er unterliegt nicht in vollem Umfang der Sozialversicherungspflicht. So entstehen daraus beispielsweise keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld. Für viele Menschen bietet ein Minijob die Möglichkeit, neben Studium oder Familienarbeit Geld zu verdienen. Doch eine ausschließliche und langfristige Erwerbstätigkeit in einem geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnis – so die offizielle Bezeichnung der Minijobs - birgt auch Risiken.
Die Mehrheit der Minijobbenden im Agenturbezirk Göttingen ist weiblich, der Frauenanteil beträgt gut 56% (Stand Juni 2024). In der Altersgruppe der 55 bis 65jährigen liegt der Anteil sogar bei 65%. Nicht selten verbleiben Frauen in dem eigentlich nur als Wiedereinstieg ins Berufsleben gedachten Minijob. Der Schritt in die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung verzögert sich oder unterbleibt ganz, obwohl sich familiäre Verpflichtungen verändert haben.
Diese Entwicklung hat Einfluss auf spätere Rentenbezüge. Aber auch Fachkräfte gehen der Wirtschaft verloren, da viele Minijobbende häufig berufsfremd unter ihrem Qualifikationsniveau arbeiten. Wädow informiert unter anderem darüber, wie der Einstieg in die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gelingen kann. So zeigt sie beispielsweise Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote der Agentur für Arbeit auf und stellt auch Netzwerkpartnerinnen und -partner vor.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird jedoch um eine Anmeldung gebeten: telefonisch unter 0551/520-670 oder online unter www.eveeno.com/minijobs-infoveranstaltung.
Hintergrund:
Minijobs gibt es in allen Branchen. Besonders groß ist die Zahl im Handel (gut 16% aller Minijobs), im Gastgewerbe (knapp 15%) und im Bereich sonstige Dienstleistungen und Private Haushalte (gut 11%). Nach neuesten Zahlen übten im Juni 2024 im Göttinger Arbeitsagenturbezirk rund 40.300 Menschen einen Minijob aus. Davon waren gut 25.100 ausschließlich im Minijob beschäftigt; mehr als 15.100 übten die Beschäftigung neben einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung aus. Minijobbende sind in der Regel nicht in der Arbeitslosenversicherung abgesichert, was bedeutet, dass sie bei Arbeitslosigkeit oder im Falle von Kurzarbeit keinen Anspruch auf Lohnersatzleistungen haben.