Arbeitslosigkeit geht leicht zurück

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 62

Landkreis Göttingen / Landkreis Northeim. Der November endet auf dem südniedersächsischen Arbeitsmarkt mit einem leichten, dem üblichen Saisonverlauf entsprechenden Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Insgesamt waren 15.205 Menschen bei der Agentur für Arbeit Göttingen und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldet, 321 bzw. 2,1 Prozent weniger als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahresmonat[1] sank die Zahl der Arbeitslosen um 761 bzw. 4,8 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 6,2 Prozent und liegt damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Novemberwert 2024.

„Für November steht die bisher niedrigste Arbeitslosenzahl dieses Jahres zu Buche“, erläutert Antje Frische, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Göttingen. „Das ist per se eine gute Nachricht, obwohl wir uns auf vergleichsweise höherem Grundniveau bewegen. Doch der Markt hat weiterhin mit den Auswirkungen vieler Krisen und Veränderungen zu kämpfen“. Das zeige unter anderem auch die Entwicklung der neu gemeldeten Stellen. Im Vergleich zum Vormonat meldeten Arbeitgebende 114 Stellen weniger (-12,9%), insgesamt wurden 768 offene Arbeitsplätze gemeldet. Gegenüber November 2024 war dies ein Plus von sieben Stellenangeboten (+0,9%).

Trotz der vielfältigen Herausforderungen für Unternehmen gibt es weiterhin vielfältige Beschäftigungschancen in der Region, aktuell sind 3.798 Stellen im Bestand geführt. Besonders gefragt sind derzeit Mitarbeitende in den Berufsfeldern Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag (324 Stellenangebote), Verkauf (314), sowie Kranken- und Altenpflege sowie Rettungsdienst und Geburtshilfe (290). 

Chancen für Schwerbehinderte

Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung, am 3. Dezember, richtet Arbeitsmarktexpertin Frische den Fokus auf die Situation dieser Personengruppe: „Schwerbehinderte sehen sich oft zu Unrecht mit dem Vorurteil konfrontiert, aufgrund ihres Handicaps nur gemindert leistungsfähig zu sein. Dabei spielt an vielen Arbeitsplätzen die Behinderung kaum eine Rolle.  Und dort, wo Arbeitnehmer aufgrund ihres Handicaps zum Beispiel eine technische Unterstützung oder eine besondere Einarbeitung brauchen, können Arbeitsagentur und Integrationsamt in vielen Fällen unterstützen. Unsere Reha-Spezialisten im Arbeitgeber-Service stehen Unternehmen gerne beratend zur Seite.“

Im November waren 871 schwerbehinderte Menschen arbeitslos, drei mehr als im Oktober und vier weniger als vor Jahresfrist. Wie hoch die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten schwerbehinderten Menschen tatsächlich ist, darüber gibt es keine umfänglichen Daten. Betrachtet werden lediglich Unternehmen, die mindestens 20 Arbeitsplätze im Jahresdurchschnitt besetzt haben[2]. Danach waren im Agenturbezirk Göttingen im Jahr 2023 5.981 Menschen mit Schwerbehinderung sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 38 mehr als im Vorjahr. Da kleinere Betriebe hier nicht berücksichtigt wurden, ist die Zahl der schwerbehinderten Beschäftigten untererfasst.

Die größte Zahl der Beschäftigten mit Schwerbehinderung fand sich 2023 im Verarbeitenden Gewerbe (1.461), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (1.414) und dem Bereich Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung (840). 

Derzeit veranstaltet die Bundesagentur für Arbeit die „Digitale Aktionswoche für mehr Teilhabe am Arbeitsleben“. Diese läuft noch bis zum 3. Dezember. Bundesweit tätige Unternehmen stellen hier Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten vor. Unter www.arbeitsagentur.de/k/digitale-aktionswoche-teilhabe finden sich online Informationen und der Link zur Anmeldung. 

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[3]. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im November 17.986. Damit sank der Wert um 1.385 bzw. 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Regionen im Überblick

Landkreis Northeim. Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Northeim im November 2025 gesunken. 4.564 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 23 weniger (-0,5%) als im Oktober, aber 278 Personen bzw. 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,5 Prozent und entspricht dem Vormonatswert. Vor einem Jahr lag sie bei 6,1 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) waren 1.703 Menschen arbeitslos (14 weniger als im Vormonat, aber 257 mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.861 Arbeitslose gemeldet (9 weniger als im Vormonat, aber 21 mehr als im Vorjahr).

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 785 Personen arbeitslos. Davon kamen 283 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 802 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 222 eine Erwerbstätigkeit auf.

Landkreis Göttingen. Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Göttingen im November 2025 gesunken. 10.641 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 298 weniger als im Oktober (-2,7%) und 1.039 (-8,9 %) weniger als vor einem Jahr[4]. Die Arbeitslosenquote beträgt 6,1 Prozent und liegt mit 0,2 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,7 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) waren 3.458 Menschen arbeitslos gemeldet- Das waren 141 weniger als im Vormonat (-3,9%), aber 134 mehr als vor einem Jahr (+4,0%). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 7.183 Arbeitslose gemeldet, 157 weniger als im Vormonat (-2,1%) und 1.173 weniger als vor Jahresfrist (-14%). 

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.540 Menschen arbeitslos. Davon kamen 594 direkt aus Erwerbstätigkeit. 1.828 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 543 eine Erwerbstätigkeit auf.


 


[1]Ein Vergleich der Arbeitslosenzahlen zum Vorjahresmonat ist für den Agenturbezirk Göttingen aktuell nur bedingt zielführend. Denn aufgrund einer im Jahresverlauf 2025 vorgenommenen Schätzung der Daten des kommunalen Jobcenters Landkreis Göttingen in Folge einer Softwareumstellung kam es in den zurückliegenden Monaten zu einer Überzeichnung der Arbeitslosigkeit im Bereich des SGB II – Landkreis Göttingen. Dies wurde im Juni entsprechend korrigiert. Der für den Bereich des Jobcenters Landkreis Göttingen zu verzeichnende Rückgang ist daher insbesondere als Sondereffekt aufgrund von Plausibilitätsprüfungen im Zuge einer Software-Umstellung zu bewerten

[2] Die Daten stammen aus dem Anzeigeverfahren gemäß SGB IX zur Überprüfung der Beschäftigungspflicht von Arbeitgebenden mit mindestens 20 Arbeitsplätzen im Jahresdurchschnitt. Diese stehen erst nach 15-monatiger Wartezeit zur Verfügung.

[3]Dazu gehören Personen, die mit Arbeitsmarktmaßnahmen wie z.B. beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder Gründungszuschuss gefördert werden, oder sich in einem arbeitsmarktpolitischen Sonderstatus befinden. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Förderstatistik können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, da diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.

[4] Vgl. Fußnote 1.