Arbeitslosigkeit im Februar noch einmal leicht angestiegen

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist erneut leicht angestiegen. Im Februar waren 10.882 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Januar ist das ein Anstieg um 101 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 9,6 Prozent.

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 10

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist erneut leicht angestiegen. Im Februar waren 10.882 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Januar ist das ein Anstieg um 101 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 9,6 Prozent.

 

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist im Februar noch einmal angestiegen. „In den vergangenen Jahren erreichte die Arbeitslosigkeit im Januar ihren Höchststand und sank im Februar leicht. In diesem Jahr stieg die Arbeitslosigkeit erstmals seit 2015 von Januar zum Februar wieder an“, so Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. Dabei konzentriere sich der Anstieg nicht auf eine Branche. „Vielmehr verteilen sich kleinere Veränderungen auf verschiedene Berufssegmente.“ Auch mit Blick auf die Geschäftsstellen ergibt sich ein relativ einheitliches Bild. „Wir verzeichneten in Anklam, Ueckermünde, Pasewalk und Wolgast einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Nur im Bereich der Geschäftsstelle Greifswald stellt sich die Situation anders dar. Hier ist die Arbeitslosigkeit um 23 Personen zurückgegangen Die Arbeitslosenquote liegt hier weiterhin bei 6,8 Prozent. 

 

Auch im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Arbeitsagentur Greifswald im Februar mehr Arbeitslose. Vor einem Jahr waren 10.112 Frauen und Männer ohne Job, 770 weniger als im Berichtsmonat. Der größte Anstieg wurde bei den arbeitslos gemeldeten Ausländern verzeichnet. Aktuell sind 1.497 Personen mit ausländischem Pass arbeitslos gemeldet, 753 mehr als im Februar 2022. Hier stellen die Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geflohen sind, weiterhin den größten Anteil.   

 

Erfreulich sei dagegen der Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen, also Personen, die bereits ein Jahr und länger auf Jobsuche sind. „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie dämpften in den vergangenen Jahren die Bewegungen bei den Zu- und Abgängen am Arbeitsmarkt“, so Andreas Wegner. Im Februar waren 3.734 Menschen langzeitarbeitslos. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt aktuell bei 34,3 Prozent. Noch vor einem Jahr waren 239 mehr Menschen langzeitarbeitslos. Ihr Anteil betrug damals fast 40 Prozent (genau 39,3 %).

Ebenfalls positiv entwickelte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen mit einer Schwerbehinderung. Aktuell sind 642 Frauen und Männer mit einer Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Vor einem Jahr waren es noch 41 Personen mehr. 

Dennoch sei auch bei der beruflichen Integration dieser Personengruppen noch Luft nach oben. „Mit Blick auf die fortschreitende demografische Entwicklung wird sich der Arbeits- und Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren verschärfen. Unternehmen sollten daher alle Beschäftigungspotenziale nutzen“, so der Agenturleiter. 

 

Aktuell liegen für Vorpommern-Greifswald Beschäftigtendaten von Juni 2022 vor. Demnach gingen Ende Juni 84.490 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Anstieg um 1.542 Beschäftigte. Den größten Aufwuchs verzeichnete das Gastgewerbe. Aber auch in anderen Wirtschaftszweigen, wie in Heimen und Sozialwesen, im Handel, im Bereich Unterricht und Erziehung sowie im Gesundheitswesen wurden Zuwächse verzeichnet. Anders sah die Entwicklung in der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei aus. In dieser Branche sowie im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung und im verarbeitenden Gewerbe war die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung rückläufig.   

   

Heiße Phase am Ausbildungsmarkt

 

Im Februar erhielten die Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr die Schule verlassen, zum letzten Mal ihre Halbjahreszeugnisse. Wer noch auf der Suche nach einer Lehrstelle ist, hat noch sehr gute Chancen. „Die Unternehmen suchen händeringend Nachwuchskräfte“, so Andreas Wegner. Der Arbeitsmarktexperte weiß, wie sich der Ausbildungsmarkt in den letzten Jahren verändert hat. „Zum einen erreichen mehr Menschen das Rentenalter als Jugendliche nachrücken. Aber auch die Berufe selbst haben sich im Laufe der Zeit durch den Einfluss digitaler Technologien verändert. Zum Teil sind sogar ganz neue Berufe entstanden“, so Wegner. Er rät daher Jugendlichen, aber auch deren Eltern, Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen. „Die Unternehmen in Vorpommern-Greifswald bilden über 100 verschiedene Berufe aus, darunter auch viele unbekanntere, wie Anästhesietechnische/r Assistent/in, Pflanzentechnologe/-technologin und Wasserbauer/in. Auch bieten immer mehr Unternehmen auch duale Studiengänge an.“

Wer noch Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen benötigt, sollte sich für den 16. März im Berufsinformationszentrum in Greifswald, Am Gorzberg Haus 7, anmelden. Am 29. März findet außerdem die Ausbildungs- und Jobmesse Anklam, kurz AJA, statt. Über 50 Aussteller aus verschiedenen Branchen stellen dort von 9 bis 14 Uhr ihre Ausbildungs- und Jobangebote vor. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen findet man unter www.arbeitsagentur.de/greifswald.

Persönliche Gesprächstermine bei der Berufsberatung können online unter www.arbeitsagentur.de/eServices oder unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00 vereinbart werden.

Unternehmen, die noch Auszubildende suchen, können ihre frei Stelle unter www.arbeitsagentur.de/eservices-unternehmen direkt an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter melden.

 

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

Anklam 10,9 Prozent, Greifswald 6,8 Prozent, Pasewalk 14,0 Prozent, Ueckermünde 11,8 Prozent, Wolgast 9,8 Prozent

Im Vorjahresvergleich entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk relativ einheitlich. Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Februar 2022 in allen Geschäftsstellen angestiegen. Der höchste Anstieg wurde mit einem Plus von 15,4 % in der Geschäftsstelle Wolgast registriert. In der Geschäftsstelle Pasewalk fiel die Zunahme mit 4,8 % vergleichsweise gering aus.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen 

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Februar 4.048 Arbeitslose und damit 228 mehr als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 6.834 arbeitslose Personen verantwortlich, 542 mehr als im Februar 2022. 

 

SGB III         + 6,0 Prozent

SGB II          + 8,6 Prozent

 

Im Februar 2020, also noch vor der Corona-Pandemie, registrierte die Arbeitsagentur eine Arbeitslosenquote von 9,2 Prozent. Aktuell beträgt sie 9,6 Prozent. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung liegt sie im Berichtsmonat bei 3,6 Prozent und damit sogar 0,1 Prozentpunkte unter dem Februarwert 2020. Im Bereich der Grundsicherung wurde dagegen ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent auf aktuell 6,0 Prozent verzeichnet.     

 

Stellenmarkt

Die Unternehmen in Vorpommern-Greifswald meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service 713 neue Arbeitsstellen. Das sind 336 mehr als im Vormonat und 52 weniger als im Februar 2022. Insgesamt ist das Niveau der offenen Stellen weiterhin hoch. Die Vermittlerinnen und Vermittler des Arbeitgeberservices von Arbeitsagentur und Jobcenter betreuen aktuell 2.954 offene Stellen. 

 

Die neu gemeldeten Arbeitsstellen stammen vorrangig aus dem Gastgewerbe (105), dem Gesundheits- und Sozialwesen (76), dem verarbeitenden Gewerbe (68) und dem Handel mit 55 neuen Offerten.

Aber auch in anderen Branchen werden Arbeitskräfte gesucht. Hinter den neuen Stellen verbergen sich die verschiedensten Berufe – Automobil-Serviceberater/in, Bestattungsgehilfe/-gehilfin, Kesselwärter/in, Museumsaufseher/in, Schilder- und Lichtreklamehersteller/in, Wundmanager/in und viele mehr. 

 

Geldleistungen

Im Februar erhielten 4.033 Personen Arbeitslosengeld, 610 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Februar bei 13.450. Gegenüber Februar 2022 ist dies ein Anstieg um 517 Personen.