Weniger als 11.000 Arbeitslose im März

Aktuell sind in Vorpommern-Greifswald 10.979 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 341 weniger als im Februar.

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 17

Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 9,6 Prozent. „Die milden Temperaturen und das im März beginnende Osterfest sorgten für den erwarteten Rückgang der Arbeitslosigkeit“, kommentiert Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald, die Entwicklung am Arbeitsmarkt. „Die Frühjahrsbelebung nimmt zunehmend Schwung auf.“

Im Berichtsmonat meldeten sich 757 Frauen und Männer in Arbeit ab. Damit reduzierte sich der Bestand an Arbeitslosen insbesondere in den Berufsgruppen Land-, Forst- und Gartenbau, im Lebensmittel- und Gastgewerbe, in den sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen, im Handel sowie bei den Bau- und Ausbauberufen.

 

Gegenüber dem Vorjahresmonat waren im März 359 Personen mehr auf der Suche nach einer bezahlten Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote lag damals bei 9,4 Prozent.

Während die Arbeitslosigkeit im Bereich der Arbeitslosenversicherung stagniert, sind im Bereich der Grundsicherung fast alle Alters- und Personengruppen vom Anstieg betroffen. Ursache ist hier unter anderem die durch den russischen Angriffskrieg verursachte Fluchtbewegung. Trotz dieser Situation ist die Zahl der Leistungsberechtigten dagegen weiter rückläufig. Aktuell erhalten 13.331 erwerbsfähige Personen Bürgergeld, 366 weniger als im März 2023.

Insgesamt wurde bei den arbeitslos gemeldeten Menschen mit einer Schwerbehinderung ein leichter Rückgang um 4 Personen registriert. Besonders auffällig ist der Anstieg der Arbeitslosen im Vergleich zum März 2023 bei den Männern (+353), den unter 25-Jährigen (+113), den Langzeitarbeitslosen (+253) und Menschen mit ausländischen Pass (+198).

 

Dass der regionale Arbeitsmarkt trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes aufnahmefähig bleibt, zeigt auch die Beschäftigungsstatistik. Im September 2023 (aktuellste regionale Daten) gingen 85.470 Menschen in Vorpommern-Greifswald einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das sind 85 mehr als im September 2022 und 1.094 mehr als vor der Corona-Pandemie, im September 2019. Die größten Zuwächse verzeichneten die ausländischen Beschäftigten.

Hier setzen auch die Aktivitäten der Arbeitsagentur und des Jobcenters Vorpommern-Greifswald an. „In den nächsten Monaten finden im gesamten Landkreis kleinere Veranstaltungen statt, bei denen wir Unternehmen und Zugewanderte direkt in Kontakt bringen“, so Andreas Wegner.

 

Im Berichtsmonat März befanden sich 776 Frauen und Männer in einer beruflichen Weiterbildung oder Umschulung, 39 mehr als vor einem Jahr. Bei 443 Personen wurde berufliche Wiedereinstieg zum Beispiel mit einem Eingliederungszuschuss unterstützt.

  

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

  

Anklam 11,1 Prozent, Greifswald 6,9 Prozent, Pasewalk 13,1 Prozent, Ueckermünde 12,3 Prozent, Wolgast 9,6 Prozent

 

Im gesamten Agenturbezirk stieg die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent an. Lediglich für die Geschäftsstelle Pasewalk wurde ein Rückgang um 56 Personen bzw. minus 2,8 Prozent registriert. „Hier spiegelt sich der positive Einfluss der Industrieansiedlung in der Region wider“, erläutert Andreas Wegner.

 

Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich

 

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im März 3.883 Arbeitslose und damit 24 mehr als vor einem Jahr. Die Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) waren für 7.096 arbeitslose Personen verantwortlich, 335 mehr als im März 2023. 

  

SGB III         + 0,6 Prozent

SGB II          + 5,0 Prozent

  

Stellenmarkt

 

Im März wurden 449 neue Arbeitsstellen in der ‚Jobsuche‘ aufgenommen. Der Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter betreut aktuell 2.822 Stellen.

 

Die größte Nachfrage stammt aus den Wirtschaftsbereichen Gesundheits- und Sozialwesen (82), Handel (76) sowie dem verarbeitenden Gewerbe und dem Gastgewerbe mit jeweils 55 neuen Offerten.

Gesucht werden unter anderem Baupfleger/in, Lohn- und Gehaltsbuchhalter/in, Tischler/in, Busfahrer/in, Apotheker/in, Estrichleger/in, Steuerfachwirt/in, Metallbauer/in Landtechnik, Schulbegleiter/in, Zahntechniker/in, Kampfmittelbeseitiger/in sowie Fachkräfte und Helfer/innen im Gastgewerbe.  

Die Arbeitgeber bieten fast ausschließlich (98 Prozent) sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsmöglichkeiten, meist zur sofortigen Besetzung (93 Prozent). Bei 2.546 Arbeitsstellen (90 Prozent) handelt es sich um unbefristete Beschäftigungsangebote. In 2.417 Fällen (86 Prozent) suchen Unternehmer Vollzeitkräfte.

Ausbildungsmarkt

 

Seit Oktober 2023 meldeten sich im Agenturbezirk Greifswald 836 Jugendliche bei der Berufsberatung ausbildungssuchend. Das sind 20 weniger als im März 2023.

Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service bis zum Berichtsmonat insgesamt 1.039 freie Ausbildungsstellen, 262 weniger als im Vorjahresmonat.

 

Der Agenturleiter Andreas Wegner führt das auf eine verhaltene Meldung aus den Unternehmen zurück. „Aus den Gesprächen mit Arbeitgebern wissen wir, dass die Unternehmen händeringend Auszubildende suchen und jeder Jugendliche in unserer Region gebraucht wird.“ Er appelliert daher an die Unternehmen, trotz der herausfordernden Bewerberlage, weiter aktiv zu bleiben und offene Ausbildungsstellen schnell der Arbeitsagentur zu melden, besser noch, sie gleich online aufzugeben. „Aktuell sind noch über 500 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Ausbildung, von denen die meisten einen Realschulabschluss haben beziehungsweise anstreben“, berichtet er.  

 

Jungen Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben oder sich noch unsicher bei der Berufswahl sind, empfiehlt er einen Besuch im BiZ, dem Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Greifswald, sowie einen Termin bei der Berufsberatung. Dieser kann telefonisch unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 00 vereinbart werden.

 

Ausblick

 

Mit steigenden Temperaturen nimmt auch die Saison weiter an Fahrt auf. Die ersten Arbeiten im Außenbereich sind ebenfalls bereits angelaufen“, so Andreas Wegner. Er rechnet daher damit, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten weiter zurückgeht.