Herbstbelebung zieht sich bis in den Oktober - Arbeitslosenquote sinkt erstmals in diesem Jahr unter 9 Prozent

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 42

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist in Vorpommern-Greifswald noch einmal gesunken. Im Oktober waren 10.088 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 218 weniger als im September. Dieser gegenüber den Vorjahren vergleichsweise hohe Rückgang sorgte nunmehr auch dafür, dass die Arbeitslosenquote auf aktuell 8,9 Prozent sank und damit erstmals in diesem Jahr unter die 9-Prozent-Marke fiel. 

 

Noch vor einem Jahr waren 9.812 Frauen und Männer, also 276 Personen weniger, auf der Suche nach einer bezahlten Beschäftigung. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent. Dennoch schätzt Klaus-Peter Köpcke, Chef der Arbeitsagentur Greifswald, den Arbeitsmarkt in der Region weiterhin als stabil ein. „Der Vorjahresabstand, der sich seit Beginn des Jahres kontinuierlich vergrößerte, verringerte sich während der letzten zwei Monate.“ Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich damit eine generelle Trendwende abzeichnet. 

 

Traditionell sind die Monate September und Oktober im Jahresverlauf diejenigen mit der günstigsten Arbeitsmarktsituation. „In vielen witterungsabhängigen Unternehmen kann noch bis zum eintretenden Frost gearbeitet werden“, so Agenturleiter Klaus-Peter Köpcke. Außerdem starteten immer noch junge Menschen mit einer Ausbildung, was die Jugendarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat noch einmal sinken ließ. 

Einzig für die Geschäftsstelle Wolgast, wozu auch große Teile der Insel Usedom gehören, wurde im Vormonatsvergleich ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit registriert. „Auch wenn noch einige Touristen die Herbstferien für einen Besuch der sonnreichsten Insel Deutschlands nutzten, macht sich hier schon das Saisonende bemerkbar. Dennoch gingen auch im Berichtsmonat noch einmal neue Stellenmeldungen für das Gastgewerbe ein. „Viele Hotels verlängern die Saison durch ganzjährige Angebote. Dazu gehören in der kalten Jahreszeit spezielle Winterpakete, Wellnessangebote und Events.“   

 

Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen

Anklam 9,8 Prozent, Greifswald 7,5 Prozent, Pasewalk 11,8 Prozent, Ueckermünde 11,0 Prozent, Wolgast 7,4 Prozent

 

Im Agenturbezirk entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Am günstigsten war die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Anklam. Dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Oktober 2024 um 53 Personen. Demgegenüber steht die Entwicklung im Bezirk der Geschäftsstelle Greifswald mit einer Zunahme um 305 arbeitslose Personen.

 

Unterschiede zwischen den Rechtskreisen im Vorjahresvergleich

Die Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III, Arbeitslosenversicherung) betreute im Oktober 3.148 Arbeitslose und damit 128 mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter (Rechtskreis SGB II, Grundsicherung) war für 6.940 arbeitslose Personen verantwortlich, 148 mehr als im Oktober 2024. 

 

SGB III         + 4,2 Prozent

SGB II          + 2,2 Prozent

 

Stellenmarkt 

Die Unternehmen in Vorpommern-Greifswald übermittelten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service seit Jahresbeginn mehr als 4.000 Arbeitsstellen (genau 4.013). Das sind fast so viele wie im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Im Oktober gingen 377 Stellenmeldungen ein. 

 

Die aktuell größte Nachfrage stammt aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (125), dem Handel (46), dem Gastgewerbe (38) und dem Verarbeitenden Gewerbe mit 36 neuen Offerten.

 

Dahinter verbergen sich die unterschiedlichsten Berufe: Botenfahrer/in, Destillateurmeister/in, Zahntechniker/in, Mitarbeiter/in in der Patientenanmeldung und Leistungsabrechnung, Managementassistent/in, Medizinische/r Technologin/Technologe, Textilreiniger/in, Konditor/in, Dreher/in, Hydraulik-Fachkraft, Zahnmedizinische/r Prophylaxeassistent/in u.v.m.

 

Ausblick 

Für den November erwartet der Agenturleiter einen jahreszeitlich bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit. „Ab November werden sich insbesondere Arbeitskräfte aus den touristisch geprägten Branchen arbeitslos melden“, prognostiziert Klaus-Peter Köpcke.