Hagener Ausbildungsmarkt zunehmend im Zeichen der schwierigen Wirtschaftslage – Stellenangebot bisher rückläufig und Ausbildungsinteresse gestiegen

Halbzeitbilanz auf dem Ausbildungsmarkt 2024/25 in Hagen

04.04.2025 | Presseinfo Nr. 20

Die Situation ist für die Jugendlichen, die nur um den Hagener Kirchturm herum eine Ausbildungsstelle suchen, nicht mehr ganz so rosig. In diesem Jahr haben sich bisher 1.392 ausbildungsinteressierte Jugendliche gemeldet (130 oder 10,3 Prozent mehr als im Vorjahr), während 1.089 Ausbildungsstellen von den Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden (217 oder 16,6 Prozent weniger). Aktuell suchen noch 806 junge Männer und Frauen einen Ausbildungsplatz. Ihnen stehen derzeit 635 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung und damit statistisch acht Stellen auf zehn Bewerber. Die Chancen für junge Menschen in der Region sind nicht mehr so historisch günstig wie im Vorjahr, als noch zwölf Stellen auf zehn Bewerber kamen. Die Agentur für Arbeit Hagen legte am Donnerstag die Zwischenbilanz für das Ausbildungsmarktjahr 2024/25 für die Volmestadt vor. 

„Die Entwicklung zum Bewerbermarkt hat sich in Hagen nicht fortgesetzt. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen hat spürbar gelitten. Die anhaltende schwierige wirtschaftliche Lage hinterlässt auch auf dem Ausbildungsmarkt ihre Spuren“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen, zur Entwicklung im ersten Halbjahr. „Die positive Nachricht ist aber, dass wieder deutlich mehr Jugendliche in Hagen an dualer Ausbildung interessiert sind und mit ein wenig Mobilität noch immer der Wunschberuf in Erfüllung gehen kann.“ 

Die Ausbildungsmarkt-Expertin appelliert an die Betriebe, nicht nachzulassen, alle vorhandenen Potentiale bei den Jugendlichen zu nutzen: „Ausbildung ist immer noch das stärkste Mittel gegen den Fachkräftemangel, der weiter zunehmen wird. Unternehmen fördern die Attraktivität der Ausbildung, indem sie trotz wirtschaftlicher Herausforderungen in die Fachkraftausbildung investieren“. Heck rät, alle Möglichkeiten zu nutzen, zum Beispiel durch Angebote von Betriebspraktika, damit die jungen Leute in die Berufswelt schnuppern und wichtige, oft wegweisende Erfahrungen sammeln können. „Trotz aller Informationsangebote im Internet, den Schulsprechstunden und den Berufsinformationszentren zeigt sich immer wieder, dass die Kenntnisse über die Vielfalt und die Entwicklungsmöglichkeiten eines Ausbildungsberufes sehr unzureichend sind. Neben den vielen Berufsorientierungsangeboten versuchen unsere Beraterinnen und Berater auch durch Aktionen wie Hybrid-Elternabende die berufliche Vielfalt zu veranschaulichen und Interesse bei den Jugendlichen, aber auch den Eltern zu wecken“, fasst Heck die Erkenntnisse des ersten Halbjahres am Ausbildungsmarkt zusammen. 

Viele Jugendliche beginnen erst spät mit der Ausbildungssuche. „Das bedeutet auch, dass noch vieles in Bewegung ist. Unterstützung bietet die Jugendberufsagentur. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind insgesamt weiterhin gut!“ 

Die nachfolgende Tabelle (im Anhang, siehe Marginalspalte) liefert einen Überblick über das aktuelle Verhältnis von Angebot und Nachfrage.

Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 00. Auch online können Termine gebucht werden. Videoberatung ist ebenso möglich. 

Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förderleistungen erhalten