Die Arbeitsmarktentwicklung im November 2025 in der Stadt Hagen

Fortgesetzte Herbstbelebung lässt Arbeitslosigkeit in der Volmestadt weiter sinken

28.11.2025 | Presseinfo Nr. 70

Auf dem Hagener Arbeitsmarkt machte sich die Herbstbelebung auch im November noch deutlich bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 313 oder 2,5 Prozent auf 12.276, die Arbeitslosenquote um 0,3 Punkte auf 11,9 Prozent. Vor einem Jahr waren es 142 Arbeitslose weniger, die Quote lag bei 11,8 Prozent. 

„Wir haben aktuell den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit in 2025 gesehen. Der November war noch besser als erwartet und hat den September als bisher besten Arbeitsmarkt-Monat des Jahres abgelöst. Es sind aber keine konjunkturellen Impulse erkennbar, sondern Herbstbelebung und Weihnachtsgeschäft“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Die Entwicklung in der Volmestadt ist erneut besser als im Landesdurchschnitt. Auch der gemeldete Kräftebedarf ist nochmals gestiegen“. Hecks Prognose für die nächste Zeit: „Bis zum Jahresende wird die saisonale Belebung ausklingen, bevor wir im neuen Jahr den üblichen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit sehen.“ 

Die Arbeitslosenzahlen entwickelten sich bei der Arbeitsagentur und beim Jobcenter auch im November in dieselbe Richtung. 3.114 Arbeitslose (Anteil 25,4 Prozent an allen Arbeitslosen) waren Kunden der Arbeitsagentur (129 oder 4,0 Prozent weniger als im Vormonat), 9.162 (Anteil 74,6 Prozent an allen) wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (184 oder 2,0 Prozent weniger). Bei den Zielgruppen waren die Tendenzen ausnahmslos günstig. Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es mit 1.171 Arbeitslosen (- 22 oder 1,8 Prozent) einen kleinen Rückgang, bei den Älteren über 50 Jahren fiel er mit -118 oder 2,9 Prozent auf 3.990 schon deutlicher aus. Bei Menschen mit Behinderung war der relative Rückgang am größten (- 53 oder 6,3 Prozent auf 789). Die Arbeitslosigkeit von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit verringerte sich um 190 oder 3,2 Prozent auf 5.813. Bei den Langzeitarbeitslosen waren es mit 5.470 genau 68 oder 1,2 Prozent weniger. Gleichzeitig waren es hier 152 oder 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr, womit sich der Vorjahresvergleich aber verbessert hat. 

Gemeldete Kräftenachfrage 
Die Kräftenachfrage in Hagen zeigte sich auch im November belebt. Die heimischen Unternehmen meldeten 278 Stellen und damit genau 25 oder 9,9 Prozent mehr als im Vormonat und sogar 76 oder 37,6 Prozent mehr als vor einem Jahr zur Besetzung an. Den größten Kräftebedarf hatten Personaldienstleister (62 Stellen, zuvor 34), der Handel im Vorweihnachtsgeschäft (50) und freiberufliche Arbeitgeber (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 49 Stellen für Assistenzkräfte), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (37), der öffentlichen Verwaltung (30), dem Bereich Erziehung und Unterricht (16), dem Gesundheits- und Sozialwesen (13) sowie der Logistik (8) und dem Gastgewerbe (7). Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen stieg um 41 oder 2,7 Prozent auf 1.540, sank hingegen in Relation zum Vorjahresmonat um 165 oder 9,7 Prozent. 
Aktuell sind 63,4 Prozent aller Arbeitsstellen für Fachkräfte auf dem Niveau der dualen Ausbildung gemeldet, für Helfer hingegen nur 17,3 Prozent. 

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme 
Im November gab es in Hagen nur drei neue Anzeigen von Kurzarbeit für 13 potentiell betroffene Arbeitnehmer. Erst nach Ablauf von einigen Monaten zeigt sich die tatsächliche Inanspruchnahme von zuvor angezeigter Kurzarbeit, da die Betriebe innerhalb dieses Zeitraums nachträglich abrechnen. Für Juni liegen inzwischen Informationen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld nur an 30 Betriebe für 481 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt. 

Gesamteinschätzung 
„Bedeutungsverlust der deutschen Wirtschaft, Deindustrialisierung, geplante Entlassungswellen, nicht absehbare Risiken für die Beschäftigung durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz – die überregionalen Schlagzeilen sind seit einiger Zeit äußerst beunruhigend. Und sie passen so gar nicht zur aktuellen Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt, wo sich die Arbeitslosigkeit nun seit Juli kontinuierlich reduzieren konnte. Ein schwieriges Jahr nimmt ein versöhnliches Ende“, so Katja Heck weiter. „Leider ist dies nicht auf eine konjunkturelle Trendwende zurückzuführen. Es handelt sich bei der Herbstbelebung um einen ausgeprägten saisonalen Effekt. Dass diese saisonalen Entlastungen nicht garantiert sind, hat die erste Jahreshälfte gezeigt, als Hagen vergeblich auf die Frühjahresbelebung gewartet hat. Auch jetzt bleibt die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch und ein weiterer – diesmal ungünstiger – saisonaler Effekt steht bevor: der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Januar. Doch unabhängig von Konjunktur und Jahreszeiten bleibt der Fachkräftemangel eine unbestrittene Tatsache – und damit der unabweisbare Bedarf nach Qualifikationen und Spezialisierungen. Dies wird umso wichtiger sein, sobald die konjunkturelle Talfahrt beendet ist und der ins Stottern geratene Motor der Wirtschaft wieder rundläuft. Fachkräfte werden davon weitaus mehr profitieren als Unqualifizierte, Unternehmen mit Offenheit für interne Beschäftigtenqualifizierung weitaus mehr als Betriebe, die nur auf dem Markt suchen, was unter Umständen kaum vorhanden ist. Wir helfen gerne Arbeitnehmern und Arbeitgebern mit Beratung und Weiterbildung, um sie auf die Gewinnerseite zu bringen.“