Die Praxis ‚Zahnärzte am Berliner Platz‘ erhält offizielles Zertifikat für Nachwuchsförderung der Agentur für Arbeit

Agentur für Arbeit verleiht Zertifikat für Nachwuchsförderung für besonderes Engagement in der Ausbildung

28.03.2025 | Presseinfo Nr. 21

Die Agentur für Arbeit Heide zeichnet jedes Jahr im Rahmen der Woche der Ausbildung ein Steinburger Unternehmen mit dem Ausbildungszertifikat aus, das in besonderem Maße exzellente Nachwuchsförderung betreibt und sich für zukünftige Fachkräfte einsetzt. Sie möchte mit der nunmehr 20. Verleihung des Ausbildungszertifikates auf die Bedeutung der Ausbildung aufmerksam machen und sich gleichzeitig stellvertretend bei einem Betrieb für das besondere Engagement und die Chancen, die die jungen Menschen durch eine Ausbildung erhalten, bedanken.

In diesem Jahr erhält die Praxis ‚Zahnärzte am Berliner Platz‘ die Auszeichnung der Agentur für Arbeit Heide. Schon beim Betreten der Praxisräume wird deutlich, dass hier ein frischer Wind weht. Die Räumlichkeiten sind hell, es herrscht rege Beschäftigung bei sichtbar guter Laune. Die Gemeinschaftspraxis von Dr. Anette Exner-Holzheidt und Dipl. ZA Bo-Richard Lindström bildet jedes Jahr junge Menschen im Beruf der/-s Zahnmedizinischen Fachangestellten aus. Aktuell sind in der Praxis vier Auszubildende. Im Sommer starten zwei weitere junge Menschen ihre Ausbildung. „Bemerkenswert ist dabei, wie gut es Frau Dr. Exner-Holzheidt und Herr Lindström schaffen, aus einzelnen Personen – so unterschiedlich deren Hintergründe und Biografien auch sein mögen – ein Team zu formen und dabei stets im Blick haben, ihre Praxis weiterzuentwickeln“, erklärt Martin Lieneke, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Heide. Aktuell arbeiten im neunzehnköpfigen Team fünf unterschiedliche Nationalitäten zusammen. Dazu Dr. Anette Exner-Holzheidt: „Wir haben ein ganz gemischtes Team. Das sieht man an unseren Auszubildenden: Unsere jüngste Kollegin ist 17 Jahre jung, hat ihren Weg zu uns über ein Schülerpraktikum gefunden, hat dann Kontakt gehalten und ist nun seit August 2024 in der Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Unsere älteste Auszubildende ist 51 Jahre alt, kommt aus Russland, war dort Chemie-Lehrerin, hat bei uns im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung begonnen und ist jetzt im ersten von zwei Ausbildungsjahren – sie verkürzt die Ausbildung um ein Jahr. Uns macht es einfach Spaß auszubilden und große Freude, berufliche Wege zu ebnen!“ Bo-Richard Lindström ergänzt: „Wir wissen, dass keine Praxis ohne Assistenzkräfte funktioniert. Es ist ein Team notwendig damit wir unsere Patienten vernünftig behandeln können. Und unsere Maxime ist, dass wir jeden – und damit meine ich eben auch Kolleginnen und Kollegen – so behandeln, wie wir behandelt werden wollen.“

Diese Schilderungen machen deutlich, wie hoch der Stellenwert und wie vielfältig die Möglichkeiten der Auszubildenden in der Gemeinschaftspraxis sind: Praktika vor Beginn einer Ausbildung sind möglich, ebenso Ausbildung in Teilzeit oder die Verkürzung der Ausbildungszeit. Auszubildende sind vollwertige Teammitglieder, es gibt ausreichend Zeit für Fragen und Trainings sowie die Möglichkeit bereits während der Ausbildung Fortbildungen zu besuchen.

(v.l.n.r.: Kristina Sommer/Arbeitsvermittlerin gemeinsamer Arbeitgeber-Service Westholstein, Martin Lieneke/Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Heide, Dipl. ZA Bo-Richard Lindström/Zahnarzt, Dr. Anette Exner-Holzheidt/Zahnärztin, Nicola Wolf/Praxismanagerin, Lea Markov/Auszubildende ZMFA, Selin Averhoff/Auszubildende ZMFA, Natalia Stieben/Auszubildende ZMFA

„Man kann mit uns über alles sprechen, wir beteiligen, binden ein, geben Möglichkeiten wann immer es geht. Einzig das ‚Wo‘ müssen die Auszubildenden selber herausfinden und benennen. Also wo gibt es ggf. ein Problem, wo ist vielleicht Unterstützung notwendig, aber auch: Wo liegt das Interesse und die Vorlieben“, erklärt Dr. Anette Exner-Holzheidt. Genau das ist aber auch ein weiterer Aspekt dessen, was die Praxis für Auszubildende so attraktiv macht, sagt Lieneke: „Frau Dr. Exner-Holzheidt und Herr Lindström leben ihren Auszubildenden vor, dass Selbstverantwortung und Leistungswille wichtige Bausteine für ein erfolgreiches Berufsleben sind. Von nichts kommt eben nichts. Sie selbst agieren dabei in ihrem ‚Familienunternehmen‘ auf Augenhöhe und kollegial – mit ihren Praktikanten und Auszubildenden ebenso wie mit seit Jahren bewährten Fachkräften.“

Auch den Blick in die Zukunft verlieren die beiden Zahnärzte nicht aus den Augen. Seite Ende letzten Jahres nimmt die Praxis „Zahnärzte am Berliner Platz“ an einem INQA-Coaching teil. Die Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Europäischen Union unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, passgenaue Lösungen für die personellen und arbeitsorganisatorischen Veränderungsbedarfe im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zu finden. Ein Coach aus der dentalen Welt wird das Team in einem gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozess unterstützen, sich zukunftsfähig aufzustellen und eigenständig auf Veränderungsprozesse reagieren zu können. „Für uns ist es wichtig, dass wir auf einem aktuellen und für Bewerber ansprechendem Stand sind – sowohl fachlich, was unsere Arbeitsweise und -methodik angeht, als auch sozial, was Kommunikation, Integration und Inklusion angeht“, so Dipl. ZA Bo-Richard Lindström.

Für Jugendliche ist eine Ausbildung wichtig, da sie als Fachkräfte deutlich seltener arbeitslos werden. Und sollte es doch zu einer Kündigung kommen, finden sie als ausgebildete Fachkräfte schneller einen neuen Job als Ungelernte. So lag die Arbeitslosenquote von Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im Jahr 2024 in Steinburg 2,9 Prozent und damit deutlich geringer als bei Personen ohne Berufsabschluss mit 22,6 Prozent. 

Für Arbeitgeber bietet die Investition in die Ausbildung eine gute Möglichkeit, auch zukünftig auf genügend Fachkräfte im Unternehmen zurückgreifen zu können. In Steinburg bilden die Ausbildungsbetriebe traditionell bereits sehr stark aus. Das belegt die Ausbildungsquote von 6,2 Prozent (Anteil der Auszubildenden an allen Beschäftigten). Landesweit liegt diese Quote bei 5,1 Prozent, bundesweit 4,5 Prozent (aktuellster Datenstand: 2023).