Die Unterbeschäftigung lag nach vorläufigen Angaben im Juli bei 15.343 Personen. Sie erhöhte sich gegenüber dem Vormonat Juni (130 Personen bzw. 0,9 Prozent) und erhöhte sich verglichen mit Juli 2024 (448 Personen bzw. 3 Prozent). Zur Unterbeschäftigung zählen neben den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden.
Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt, erklärt die Entwicklung wie folgt: "Die Arbeitslosigkeit ist auch im Juli weiter angestiegen. In diesem Monat machten sich neben den konjunkturellen Aspekten auch verstärkt saisonale Effekte bemerkbar. So meldeten sich Schulabgänger oder Ausbildungsabsolventen vorübergehend arbeitslos. Das macht sich in steigenden Zahlen der jugendlichen Arbeitslosen bemerkbar. Des Weiteren befinden wir uns in der Urlaubszeit, was zu einer geringeren Dynamik am Arbeitsmarkt führt.“
Die Entwicklung der Arbeitsstellensituation
Im Juli wurden der Arbeitsagentur und den angeschlossenen Jobcentern 710 neue Stellen gemeldet, das waren 40 oder 6,0 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 168 oder 19,1 Prozent weniger.
Der aktuelle Stellenbestand ist immer noch deutlich geringer als im Juli 2024. Aktuell sind der Agentur für Arbeit Helmstedt und den angeschlossenen Jobcentern 3.411 offene Vakanzen gemeldet und damit 339 oder 9,0 % weniger als im Vorjahr.
Die meisten Jobangebote gibt es derzeit als Helfer für Kranführung/ Bediener Hebeeinrichtungen (195), Hilfskraft in der Lagerwirtschaft (191), Fachkraft im Verkauf (160) gefolgt von Fachkräften der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik (89) und Fachkräften in der Bauelektrik (81)
Ausbildungsmarkt
Obwohl die ersten Auszubildenden des Jahrgangs 2025 bereits am 1. August in ihre Ausbildung starten, gibt es auch jetzt noch zahlreiche offene Ausbildungsplätze. Auch wenn für die ein oder andere Ausbildung die Auswahlprozesse schon fortgeschritten oder teilweise auch beendet sind, galten mit dem Stand Juli noch 637 Ausbildungsstellen im Agenturbezirk Helmstedt als unbesetzt.
Seit Oktober des letzten Jahres wurden der Agentur für Arbeit insgesamt 2.029 Ausbildungsplätze gemeldet. Auf der anderen Seite stehen noch 682 Jugendliche, die mit dem Stand Juli noch als unversorgt gelten. Insgesamt meldeten sich seit Oktober 1.812 Ausbildungsplatzsuchende bei der Agentur für Arbeit.
Die Top 10 der derzeit noch vakanten Ausbildungsplätze sind Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft – Lagerlogistik, Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Elektroniker/in- Energie- und Gebäude-technik, Fachwirt/in - Handel (Ausbildung), Kraftfahrzeugmechatroniker - PKW-Technik, Anlagenmechaniker - Sanitär-Heizung-Klimatechnik.
Aber auch in vielen anderen Branchen gibt es noch Ausbildungschancen für dieses Jahr.
Ulf Steinmann rät: „Für diejenigen, die jetzt noch nicht versorgt sind, heißt es: Nicht den Kopf hängen lassen. Auch über den September hinaus sind, mit Zustimmung der jeweiligen Kammer, noch Ausbildungseinstiege möglich.“
Wer noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, vereinbart unter 0800 4 5555 00 einen Beratungstermin. Gemeinsam werden dort auch Alternativen gefunden, wenn es mit dem Ausbildungsplatz doch nicht klappt.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt sowie der kreisfreien Stadt Wolfsburg
In den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt und der Stadt Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit an.
Im Landkreis Helmstedt waren im Juli 3.657 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 69 oder 1,9 % mehr als im Vormonat und 92 bzw. 2,6 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 7,3 % und lag damit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.594 Menschen arbeitslos, 87 bzw. 1,9 % mehr als im Juni und 55 bzw. 1,2 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,7 %, sie liegt damit auf dem Vorjahresniveau.
In Wolfsburg stieg die Arbeitslosigkeit um 136 Personen bzw. 3,0 % auf 4.646. Das waren 597 oder 14,7 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,8 % und damit 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.