Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Kreis Minden-Lübbecke im April 2025

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 53

  • Von 1.599 Bewerbern suchen noch 900 eine Ausbildung
  • Von 1.450 Stellen sind noch 912 unbesetzt

Die Zahl der im Kreis Minden-Lübbecke gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2024 bis April 2025 insgesamt 1.450 Ausbildungsstellen und damit 377 oder 20,6 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

1.599 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Mühlenkreis um 62 Personen oder 4,0 Prozent.

Rechnerisch treffen 111 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – (die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist höher als die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen (Vorjahr: 85 Bewerber auf 100 Stellen).

Von den insgesamt 1.599 gemeldeten jungen Menschen haben 900 der Bewerber noch keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.450 Stellen waren im April ebenfalls noch 912 unbesetzt.

Offene Ausbildungsstellen sind derzeit beispielsweise noch im Verkaufsbereich oder im Handel, sowie in der Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und dem Güterumschlag zu finden. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Fachkraft Lagerlogistik sowie in vielen anderen Bereichen an.

„Der Ausbildungsmarkt hat sich im Kreis Minden-Lübbecke in diesem Jahr – Stand heute – komplett gedreht“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, mit Blick auf den Ausbildungsmarkt im Mühlenkreis fest. „Im letzten Jahr kamen im April auf 100 Stellen 85 Bewerber, also ein Stellenüberhang. In diesem Jahr ist es andersherum: Auf 100 Stellen kommen 111 Jugendliche, wir haben also einen Bewerberüberhang. Im Vergleich zu den Märzwerten hat sich der Rückgang bei den Stellenmeldungen nochmal verstärkt“, beschreibt sie weiter.

Der Ausbildungsmarktexpertin baut darauf, dass in diesem Jahr weitere Unternehmen auch noch kurzfristig am Ausbildungsmarkt aktiv werden. Wegen der Umstellung von G8 auf G9 an den Schulen fällt nächstes Jahr beinahe ein ganzer Abi-Jahrgang weg: „Dann wird es für die Ausbildungsbetriebe absehbar schwieriger, ihre Nachwuchsplätze zu besetzen. Dabei geht es nicht nur um Oberstufenschülerinnen und -schüler. Die Lücke wird sich auf den gesamten Ausbildungsmarkt auswirken.“
Jetzt präventiv zu handeln, ist der Ratschlag der Agenturleiterin: „Es gibt vielversprechende Möglichkeiten, wie man die Lücke überbrücken kann. Für dieses Jahr appelliere ich dringend an die Unternehmen, uns ihre freien Ausbildungsstellen zu melden. Der empfehlenswerte Weg ist es, jetzt schon frühzeitig vorzubeugen und das Ausbildungsangebot auf 2025 vorzuziehen. Auch der demografische Wandel geht weiter – ungeachtet anderer Faktoren. Und durch den Anstieg bei den Bewerberzahlen wird klar: Wir haben im Kreis Minden-Lübbecke junge Menschen, die an einer dualen Ausbildung interessiert sind. Ich hoffe, dass wir möglichst viele dieser jungen Menschen auch in diesem Jahr mit einer passenden Ausbildung und Betriebe mit geeigneten Bewerbern versorgen können.“

Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 0571 8867 890 melden.

Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2025 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.