Der Arbeitsmarkt im Juni 2025 im Kreis Herford

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Herford

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 72

„Die Sommerflaute am Arbeitsmarkt startet in diesem Jahr etwas verfrüht bereits im Juni“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, mit Blick auf den Arbeitsmarkt im Kreis Herford fest. „Dabei muss man aber auch anmerken, dass dieser verfrühte Start in den letzten Jahren eher Standard geworden ist: Begann der saisontypische Anstieg vor der Corona-Pandemie in der Regel im Juli, hat sich der Beginn dieser Entwicklung in den letzten Jahren auf den Juni vorverlagert“, analysiert die Expertin weiter.

Einen Grund dafür sieht sie auch in der konjunkturellen Lage: „Je robuster der Arbeitsmarkt ist, desto länger kann er gegen saisonale Tendenzen bestehen. Die veränderte wirtschaftliche Lage beeinflusst diese Widerstandsfähigkeit jedoch entsprechend.“

Mit Blick auf die Personengruppen ergibt sich im Vorjahresvergleich ein besonders hoher Anstieg bei den Älteren, sowie bei den Langzeitarbeitslosen. „Dass ältere Menschen, teils nach langer Tätigkeit in einem Betrieb, ihren Job verlieren und dann nur langsam wieder am Markt Fuß fassen können, ist bedauerlich. Zwar ist die Förderung von Nachwuchskräften gerade aufgrund des demografischen Wandels von großer Bedeutung – aber nur ältere Arbeitnehmer können das vorhandene Wissen an die junge Generation weitergeben. Das sollten die Betriebe ebenfalls nicht aus den Augen verlieren“, erklärt die Expertin.

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Herford steigt im Juni 2025. Insgesamt sind 9.001 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 41 Personen mehr (+0,5 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 405 Personen (+4,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni 6,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,1 Prozent (+0,3 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 3.448 Personen gemeldet. Dies sind 25 Personen mehr als vor einem Monat (+0,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 175 Personen (+5,3 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 16 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,3 Prozent) und 230 mehr als im Vorjahr (+4,3 Prozent). Insgesamt zählen 5.553 Personen und damit 61,7 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit
847 Arbeitslose sind im Juni 2025 im Kreis Herford unter 25 Jahre alt. Dies sind 21 Personen mehr als im Vormonat (+2,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 26 junge Menschen mehr arbeitslos (+3,2 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 25 Personen (+0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 315 Arbeitslose mehr (+10,3 Prozent). Insgesamt sind 3.377 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Herford arbeitslos.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Herford steigt um 10 Personen (+0,3 Prozent). 3.201 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 86,0 Prozent (2.754 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 292 Personen (+10,0 Prozent).

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Herford sinkt im Juni 2025. Insgesamt sind 11.004 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 15 Personen weniger (-0,1 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Unterbeschäftigung um 137 Personen (-1,2 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Herford haben in diesem Monat 664 Stellen gemeldet und damit 213 mehr als im Vormonat (+47,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 182 Stellen (+37,8 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 1.919 offene Stellen, 19 weniger als vor einem Monat (-1,0 Prozent) und 366 weniger als vor einem Jahr (-16,0 Prozent).