„Die Sommerflaute am Arbeitsmarkt setzt sich im Kreis Minden-Lübbecke auch im Juli fort“, stellt Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, fest. „Besonders stark ist der Anstieg im Vergleich zum Vormonat bei den jugendlichen Arbeitslosen: Im Juli sind 14,2 Prozent mehr junge Menschen unter 25 arbeitslos als noch im Juni. Das ist allerdings eine typische Entwicklung für den Juli: Ausbildungsverträge laufen aktuell oft aus, Übernahmen sind leider nicht immer garantiert. Dann kommen Jugendliche – einige nur vorübergehend bis zum bereits geplanten Start im neuen Job – in die Arbeitslosigkeit. Aber auch diejenigen, die nach Ausbildungsabschluss noch keine neue Stelle in Sicht haben, haben grundsätzlich – eben aufgrund ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung – gute Chancen am Markt“, erläutert die Expertin weiter.
Mit Blick auf die Stellenmeldungen zeigt sich die Expertin verhalten optimistisch: „Bis zur Jahreshälfte wurden uns in Summe etwas mehr Stellen gemeldet als im letzten Kalenderjahr, nämlich um die 3.500. Das ist ein Indiz dafür, dass die Personalnachfrage im Kreis – trotz anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen – insgesamt im Vorjahresvergleich gleichbleibend bis leicht steigend ist.“ 
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt im Juli 2025. Insgesamt sind 11.450 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 242 Personen mehr (+2,2 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 522 Personen (+4,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 6,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,3 Prozent (+0,3 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.341 Personen gemeldet. Dies sind 210 Personen mehr als vor einem Monat (+5,1 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 304 Personen (+7,5 Prozent).
Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)
Bürgergeld erhalten 32 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+0,5 Prozent) und 218 mehr als im Vorjahr (+3,2 Prozent). Insgesamt zählen 7.109 Personen und damit 62,1 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.
Jugendarbeitslosigkeit
1.405 Arbeitslose sind im Juli 2025 im Kreis Minden-Lübbecke unter 25 Jahre alt. Dies sind 175 Personen mehr als im Vormonat (+14,2 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 71 junge Menschen mehr arbeitslos (+5,3 Prozent).
Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 27 Personen (+0,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 296 Arbeitslose mehr (+9,1 Prozent). Insgesamt sind 3.550 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Minden-Lübbecke arbeitslos.                        
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Minden-Lübbecke steigt um 96 Personen (+2,1 Prozent). 4.645 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,1 Prozent (4.091 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 470 Personen (+11,3 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung im Kreis Minden-Lübbecke sinkt im Juli 2025. Insgesamt sind 13.818 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 102 Personen weniger (-0,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Unterbeschäftigung um -350 Personen (-2,5 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.
Stellenangebot
Die Arbeitgeber aus dem Kreis Minden-Lübbecke haben in diesem Monat 478 Stellen gemeldet und damit 27 mehr als im Vormonat (+6,0 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 6 Stellen (+1,3 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 2.571 offene Stellen, 5 mehr als vor einem Monat (+0,2 Prozent) und 613 weniger als vor einem Jahr (-19,3 Prozent).