- Von 1.852 Bewerbern suchen noch 529 eine Ausbildung
- Von 1.396 Stellen sind noch 413 unbesetzt
Die Zahl der im Kreis Herford gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Die Betriebe und Verwaltungen meldeten von Oktober 2024 bis Juli 2025 insgesamt 1.396 freie Ausbildungsstellen, 66 oder 4,5 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
1.852 junge Menschen meldeten sich im gleichen Zeitraum auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Berufsberatung. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Wittekindkreis um 7 Personen oder 0,4 Prozent gestiegen.
Rechnerisch treffen 135 Jugendliche auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen – es bleibt im Kreisgebiet also weiterhin eine Lücke zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage (Vorjahr: 128 Bewerber auf 100 Stellen).
Von den insgesamt 1.852 gemeldeten jungen Menschen haben aktuell 529 keine Zusage für einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Von den 1.396 Stellen waren im Juli noch 413 unbesetzt.
Offene Ausbildungsstellen sind noch in vielen Bereichen zu finden. Gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben derzeit noch Ausbildungssuchende in Verkaufsberufen sowie im Handel und im Bereich Lagerwirtschaft, Post, Zustellung und Güterumschlag. Arbeitgeber bieten zum Berufseinstieg im Herbst zum Beispiel noch freie Stellen für eine Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/in, aber auch als Fachkraft Lagerlogistik sowie in vielen anderen Bereichen an.
„Der leichte Rückgang bei den Stellenmeldungen sowie ein jetzt sehr leichter Anstieg bei den Bewerbermeldungen führen dazu, dass es im Kreis Herford wieder wesentlich mehr Bewerber gibt als Stellen. Ein ähnliches Bild also wie im letzten Jahr“, so Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur. „Die Situation in diesem Jahr unterscheidet sich aber in einem wichtigen Punkt, nämlich dem Ausblick auf das Folgejahr: Auf uns wartet in 2026 ein Schuljahrgang mit wesentlich weniger Abiturienten. Der Wechsel im Schulsystem NRW von G8 zurück auf G9 bewirkt einen Ausfall eines gesamten Abiturjahrgangs an allen Gymnasien im Wittekindkreis. Das bedeutet: Im nächsten Jahr wird es wesentlich weniger Schülerinnen und Schüler geben, die in das Berufsleben einsteigen“, analysiert die Expertin.
Daher betont sie: „Gerade deshalb ist es für Unternehmen jetzt umso wichtiger, die aktuelle Situation zu nutzen und einem der jetzt noch suchenden Jugendlichen eine Chance zu geben. In einigen Betrieben ist es vielleicht sogar sinnvoll – sofern finanziell leistbar – mehr als üblich auszubilden, um dem zu erwartenden Bewerbermangel und den daraus resultierenden Besetzungsschwierigkeiten im nächsten Jahr schon vorzugreifen. In jedem Fall heißt es mit Blick auf den Ausbildungsstart am 01.08.: Es ist Zeit für den Einstellungsendspurt – auch etwas verspätet ist ein Ausbildungsstart schließlich noch möglich. Dieser Appell gilt auch den jungen Menschen, die noch eine Ausbildung suchen. Es muss nicht immer der Traumberuf sein, es gibt meistens sehr gute Alternativen. Wer jetzt seine Wahl für einen Ausbildungsberuf erweitert, hat noch gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz und damit auch später als Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt.“
Jugendliche, die noch keinen passenden Ausbildungsplatz in Sicht haben, erhalten einen Termin bei der Berufsberatung (gebührenfrei) unter 0800 – 4 5555 00 oder direkt unter 05221 985 678.
Unternehmen, die noch passenden Bewerber für 2025 oder bereits für 2026 suchen, können ihre Ausbildungsstelle dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Herford unter 0800 – 4 5555 20 melden.