Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2024/2025

- Mehr Bewerber, mehr Stellen

- Ausbildungsangebot der Betriebe übertrifft weiterhin Nachfrage

- Nachvermittlungsaktivitäten gestartet

- Einstieg bis Jahresende problemlos möglich

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 54

„Im Gegensatz zum schwächelnden Arbeitsmarkt präsentiert sich der Ausbildungsmarkt in unserer Region nach wie vor positiv. Die Bereitschaft der Unternehmen auszubilden ist trotz schwieriger Rahmenbedingungen hoch. Dies belegt im Beratungsjahr 2024/25 das gestiegene Ausbildungsangebot der Betriebe. Auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist erfreulicherweise angestiegen. Viele Gründe sprechen für eine fundierte Berufsausbildung. Sie sichert nicht nur den nahtlosen Übergang von der Schule in das Erwerbsleben, sie gewährleistet auch die Teilnahme am sozialen Leben und ist die Basis beruflichen Fortkommens und beruflichen Erfolgs. Wer noch nicht fündig geworden ist, sollte den Kopf nicht in den Sand stecken. Mindestens bis Jahresende ist ein Start in die Lehrzeit problemlos möglich“ betont Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt.

Ausbildungsstellenangebot legt zu

Im Beratungsjahr 2024/2025 meldeten die Ausbildungsbetriebe der Agentur für Arbeit Ingolstadt und ihren Geschäftsstellen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 3.824 Berufsausbildungsplätze. Dies bedeutet im Vorjahresvergleich einen Anstieg um 166 oder 4,5 Prozent.
Der Zuwachs an angebotenen Ausbildungsstellen verteilte sich auf den gesamten Agenturbezirk.
Im Detail: Auf dem Gebiet der Stadt Ingolstadt ist ein Anstieg von 28 auf 1.170 gemeldete Ausbildungsplätze zu verzeichnen. Im Landkreis Eichstätt beträgt das Plus 58 auf insgesamt 1.066, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 48 auf 694 und innerhalb der Landkreisgrenzen Pfaffenhofens beträgt der Anstieg 32 auf 894 angebotene Lehrstellen.
„Trotz extrem schwieriger Rahmenbedingungen und zahlreicher alternativer Suchmöglichkeiten ist dies ein starkes Zeichen. Sehr erfreulich, dass diese Stellen auch gut besetzt werden konnten. So waren zum Stichtag 30.09. in der gesamten Region Ingolstadt lediglich 491 Ausbildungsstellen noch unbesetzt, während dies im Vorjahr 668 Plätze betraf. Schwerpunkte sind Einzelhandel, Verkauf/Fachverkauf, das Handwerk und einzelne Berufe im Gesundheitswesen, wie beispielsweise Zahnmedizinische Fachangestellte,“ erklärt Johannes Kolb die Entwicklung.

Mehr Bewerber interessieren sich für eine betriebliche Ausbildung

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt unterstützte von Oktober 2024 bis einschließlich September 2025 insgesamt 2.638 Ausbildungsinteressierte bei der Suche nach einer Lehrstelle. Mit erfreulichen 143 Bewerberinnen und Bewerbern mehr als im Jahr davor, ist das Ausbildungsinteresse spürbar gewachsen. Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen etwa 70 Bewerber.
Im Detail: Betrachtet man das Bewerberangebot auf Stadt- bzw. Kreisebene, so ist festzustellen, dass der weit überwiegende Anstieg bei den Ausbildungsinteressenten (plus 143) auf das Stadtgebiet Ingolstadt (plus 120 auf 878) entfällt. Nach Staatsangehörigkeit bietet sich folgendes Bild: Deutsche (plus 49), Nichtdeutsche (plus 71, darunter 52 im Kontext von Fluchtmigration). „Dies belegt, welche große Bedeutung Arbeits- und Ausbildungsmigration aktuell und in Zukunft haben“, so Johannes Kolb. Im Landkreis Eichstätt nahm die Zahl der Ausbildungswilligen um 6 auf 656 zu, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen um 33 auf 567. Einzig im Landkreis Pfaffenhofen war ein Rückgang um 16 Bewerberinnen und Bewerber auf nunmehr 537 zu verzeichnen. 
1.088 Ausbildungsinteressierte bewarben sich mit einem Haupt-, 1.028 mit einem Realschulabschluss. 352 Bewerberinnen und Bewerber besitzen die Fach- bzw. Hochschulreife.

Verbleib der Bewerber

Von den 2.638 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern mündeten 1.508 (plus 5) in eine duale Berufsausbildung ein. Dies entspricht einem Anteil von knapp 60 Prozent. Für einen weiteren Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden sich 515 Jugendliche (plus 61). Weitere 98 Jugendliche (plus 7) entschieden sich für eine Erwerbstätigkeit, 36 (minus 3) für gemeinnützige oder soziale Dienste und absolvieren zum Beispiel ein „Freiwilliges Soziales Jahr“.
Zum Abschluss des Ausbildungsjahres haben 74 (Vorjahr: 74) Ausbildungsinteressenten noch keinen Ausbildungsvertrag in Händen. Dies entspricht einem Anteil von 2,8 Prozent. „Um die bislang noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber mit den offenen Ausbildungsstellen zusammenzubringen, setzen unsere Berufsberatung und unser Arbeitgeberservice die Vermittlungsaktivitäten weiter intensiv fort. Es herrscht noch Dynamik. Erfahrungsgemäß melden sich in den nächsten Wochen noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die (wieder) frei geworden sind,“ ergänzt der Agenturleiter.

Beratung und Online-Angebote

Neben der individuellen Beratung bietet die Bundesagentur für Arbeit (BA) ein umfangreiches Online-Angebot. Beispielsweise „meinBeruf“, das neue Portal der BA für Berufswahl und berufliche Orientierung. Mit dem innovativen Selbsterkundungstool Check-U, ebenfalls auf www.arbeitsagentur.de, erfahren junge Menschen sehr konkret und individuell, welche Berufe, ob duale Ausbildung oder Studienfach, zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten passen. Zudem bieten moderne Apps ort- und zeitunabhängig zahlreiche wichtige und hilfreiche Informationen.