Der Arbeitsmarkt im Februar 2023

Arbeitsmarkt im Märkischen Kreis liegt im saisonalen Verlauf, Arbeitgeber melden mehr neue Stellen

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 18

 

Märkischer Kreis. Gegenüber dem Vormonat ist die Arbeitslosigkeit im Märkischen Kreis im Februar um 240 Personen leicht angestiegen. Das sind 1,6 Prozent mehr als im Januar. Insgesamt sind 15.473 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

„Damit liegen wir im Februar im normalen saisonalen Verlauf“, schätzt Sandra Pawlas, Vorsitzende der Geschäftsführung der Iserlohner Arbeitsagentur, die Entwicklung ein. In die Statistik der Arbeitslosen fallen in diesem Monat verstärkt diejenigen, die eine Weiterbildungsmaßnahme abgeschlossen haben sowie junge Menschen nach Abschluss ihrer zweieinhalb- und dreieinhalbjährigen Ausbildung, die sich nun arbeitslos melden. „Wir haben allen Grund optimistisch davon auszugehen, dass diese jungen Fachkräfte im Anschluss an ihre Ausbildung eine Arbeitsstelle finden werden. Der Bedarf an Fachkräften ist über alle Branchen hinweg unverändert hoch. Der Arbeitsmarkt bietet gute Chancen für gut ausgebildete Arbeitnehmer. Ein wichtiger Grund, die eigene Qualifizierung und Weiterbildung anzugehen“, betont Sandra Pawlas und verweist auf die zahlreichen Angebote der Arbeitsagentur. „Ob in Beschäftigung oder arbeitslos: Gehen Sie jederzeit auf unsere Beraterinnen und Berater zu und lassen Sie sich bei der Planung des beruflichen Weges unterstützen, es lohnt sich.“

Im Februar haben die Arbeitgeber in der Region wieder mehr neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. 1.118 sind dazu gekommen, 444 mehr als im Januar. Im landesweiten Vergleich schneidet der Märkische Kreis sogar überdurchschnittlich ab. Ein positives Vorzeichen, meint Sandra Pawlas: „Mit dieser Entwicklung nimmt der Arbeitsmarkt etwas Fahrt auf, und wir gehen aktuell davon aus, dass die Arbeitslosigkeit mit der einsetzenden Frühjahrsbelebung in den kommenden Monaten moderat zurückgehen wird.

„Der trotz Krisenzeiten robuste und aufnahmefähige Arbeitsmarkt darf den Blick auf das zunehmende Problem des Fachkräftemangels nicht verstellen, das uns als Gesellschaft bewegt“, sagt Sandra Pawlas. Nicht nur zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März lohnt daher der Blick auf das große „Arbeitskräftepotenzial“, das die Frauen in unserer Region bieten. Im Märkischen Kreis liegt die Beschäftigtenquote von Frauen mit 56,2 Prozent in einem guten Bereich und über dem Landesschnitt von 55,7 Prozent. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen wächst beständig – eine erfreuliche Entwicklung.

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Dabei sind Frauen zum überwiegenden Teil sehr gut qualifiziert. Doch noch immer arbeiten vornehmlich Frauen in Teilzeit, ihr Anteil an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung liegt bei 82,8 Prozent. Vollzeit arbeiten lediglich 30,1 Prozent. Ein Hindernis, mehr zu arbeiten, ist für Frauen häufig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Alles unter einen Hut zu bringen, ist eine große Herausforderung und braucht die entsprechenden Rahmenbedingungen, etwa in der Kinderbetreuung. Viele Arbeitgeber bieten bereits Lösungen wie flexiblere Arbeitszeiten an. Es ist jedoch noch Engagement von allen Seiten erforderlich, um den individuellen Familienkonstellationen gerecht zu werden und mehr Frauen in Vollzeitjobs zu bringen. Wenn dies gelingt, bieten sie einen echten und direkten Mehrwert für die Unternehmen, denn gut ausgebildet sind sie bereits“, betont Sandra Pawlas.

Anders stellt sich die Situation bei den arbeitslosen Frauen in der Region dar: Fast zwei Drittel der arbeitslosen Frauen haben keine Ausbildung und können daher meist nur in Helferjobs vermittelt werden. „Auch hier liegt der Schlüssel in Qualifizierung und Berufsausbildung. Diese kann in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden. Arbeitsagentur und Jobcenter beraten und unterstützen hier individuell“, so die Arbeitsmarktexpertin. „Genauso helfen wir Frauen, die geringfügig beschäftigt in Minijobs tätig sind. Ziel ist es immer, sie in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu vermitteln.“

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigung der ausländischen Frauen im Märkischen Kreis um erfreuliche 610 Personen und 9,0 Prozent gestiegen. In diese Statistik fallen auch viele Frauen aus der Ukraine, die nach Beendigung der Sprachkurse in die Arbeitswelt integriert werden können.

Qualifizierung auf der einen, die Gewinnung von Auszubildenden-Nachwuchs auf der anderen Seite sind die Zutaten für die Fachkräftesicherung. Zur bundesweiten Woche der Ausbildung vom 13. bis 19. März rührt die Agentur für Arbeit Iserlohn daher gemeinsam mit Landrat und Bürgermeistern in den Kommunen des Märkischen Kreises intensiv die Werbetrommel für die Duale Ausbildung oder das Duale Studium. „Wir möchten im Schulterschluss mit der Politik auf die tollen Ausbildungsmöglichkeiten in den heimischen Unternehmen aufmerksam machen und die Karrierewege aufzeigen, die sich hier bieten.“ Für alle Auszubildenden, die noch konkret auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind oder allgemeine Fragen zur Ausbildung haben, ist die Hotline der Berufsberatung Iserlohn erreichbar unter 02371 905-273 und Iserlohn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de.

 

Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen:

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Februar 2023 gestiegen. Insgesamt waren 15.473 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 240 Personen oder 1,6 Prozent mehr. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.268 Personen bzw. 8,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 6,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,3 Prozent (+0,6 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gestiegen. 6.264 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 90 Prozent (5.635 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 62 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 258 Personen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 4.717 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 68 Personen bzw. 1,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 39 Personen oder 0,8 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Aktuell betreut das Jobcenter Märkischer Kreis in 16.639 Bedarfsgemeinschaften 22.460 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die Grundsicherungsleistungen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) erhalten. „Sowohl die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, als auch die Anzahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist im Vergleich zu Februar letzten Jahres auf Grund des Zugangs von geflüchteten Menschen aus der Ukraine um etwas mehr als 10 Prozent angestiegen,“ berichtet Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, und führt weiter aus: „Seit Beginn des Angriffskrieges vor einem Jahr verzeichnen wir einen Zugang von 4.256 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Es handelt sich dabei um 2.867 erwerbsfähige Personen im Alter von 15 bis 67 Jahren und um 1.389 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Diese leben in 1.835 Bedarfsgemeinschaften. Knapp 70 Prozent der erwerbsfähigen Personen sind Frauen. Hinsichtlich der beruflichen Qualifikation weisen 46 Prozent der Personen das Niveau „Fachkraft“ oder höher aus, allerdings verfügt der Großteil nur über geringe deutsche Sprachkenntnisse. Insofern steht hier der Erwerb von Deutschkenntnissen zunächst im Vordergrund. Derzeit nehmen 1.156 Menschen an einem Sprachkurs teil. Bislang konnten bereits 136 Personen in den heimischen Arbeitsmarkt integriert werden“. Die ersten Integrationssprachkurse enden im März 2023. Ziel ist es, die Menschen entsprechend ihres Qualifikationsniveaus in den heimischen Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu wird es für einen Großteil zunächst um weitere Sprachförderung oder berufliche Qualifizierung gehen. Da häufig auch jüngere Kinder in den Familien leben, ist für eine Integration in den Arbeitsmarkt eine verlässliche Kinderbetreuung Voraussetzung.

Insgesamt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Februar 2022 um 1.229 bzw. um 12,9 % zugenommen. Im Februar 2023 sind 10.756 Personen im Rechtskreis SGB II arbeitslos. Auch hier macht sich der Zugang geflüchteter Menschen aus der Ukraine bemerkbar. „Zum Stichtag Februar waren 924 Ukrainer*innen bei uns im Jobcenter arbeitslos gemeldet“, so Anna Markmann.

Stellenangebot

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 1.118 Stellen gemeldet (+444 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 5.163 offene Stellen, 36 weniger als im Vormonat und 226 weniger als im Vorjahresmonat. Primär für Fachkräfte und auch für Helfer bieten sich Möglichkeiten in allen Branchen und kreisweit.


Wichtige Telefonnummern und unser eService:

Regionale Hotline der Agentur für Arbeit Iserlohn           02371 905 900

Kostenfreie Servicenummer für Arbeitnehmer                800 4 5555 00

Kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber                   0800 4 5555 20

Iserlohn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Jugendliche

www.arbeitsagentur.de/eServices

www.arbeitsagentur.de/kurzarbeit

 

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