Das Jahr beginnt mit einer saisonbedingt hohen Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Kassel. In der Stadt Kassel, dem Landkreis Kassel und dem Werra-Meißner-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen auf 19.409 gestiegen – das sind 1.463 Personen mehr als im Dezember und 1.399 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beläuft sich somit auf 6,6 Prozent, im Vormonat waren es 6,1 Prozent und im Januar 2023 belief sie sich auf 6,2 Prozent.
„Die erhöhte Arbeitslosigkeit zu Jahresbeginn ist durchaus üblich und liegt zum großen Teil daran, dass viele Saisonkräfte im Winter nicht regulär beschäftigt sind“, kommentiert die Vorsitzende der Geschäftsführung Dorothée Sachse die Zahlen. „Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) zugenommen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hingegen ist leicht gesunken, was auf eine eher konjunkturell bedingte Entwicklung hindeutet“, so Sachse. Dennoch zeige der Anstieg der Arbeitslosigkeit, der zuletzt im Jahresdurchschnitt 2014 so hoch war, die gesamtwirtschaftliche Anspannung. Im Frühling sei mit einem saisonalen Aufschwung zu rechnen.
Die Chancen für arbeitslos gemeldete Personen liegen vor allem in der beruflichen Weiterbildung: „Das Thema Qualifizierung wird mit dem sich wandelnden Arbeitsmarkt immer wichtiger“, so Sachse. Die Agentur für Arbeit Kassel verzeichnet im Januar 2025 einen Bestand von hochgerechnet 1.161 Personen in beruflicher Weiterbildung für beide Rechtskreise. „Das sind 256 Personen mehr als im Vorjahr und das ist auch gut so“, stellt Sachse fest. Mit der neuen vernetzten Beratungsstelle „Bildungspunkt“ in der Treppenstraße 15 soll die berufliche Qualifizierung gezielt gefördert werden. Hier können sich Interessierte dienstags von 13 bis 18 Uhr und donnerstags von 08:30 Uhr bis 13:30 Uhr informieren.
Der Bestand gemeldeter Arbeitsstellen sinkt im Januar um 109 auf 3.553 Stellen im Agenturbezirk Kassel. Das sind 413 weniger als im Januar 2024. Gerade einmal 537 neue Stellen – und damit 233 weniger als im Vorjahr – meldeten die Arbeitgeber aus der Region. Im regionalen Vergleich falle der Rückgang in Kassel überdurchschnittlich aus.
Die Rechtskreise im Vergleich
33,7 Prozent der Arbeitslosen (6.547 Personen) sind der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) und 66,3 Prozent (12.862 Personen) der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) zugeordnet.
Im Rechtskreis SGB III ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat (+ 857 Personen) und im Vergleich zum Vorjahr (+ 1.007 Personen) gestiegen. Im Rechtskreis SGB II ist die Arbeitslosenzahl gegenüber Dezember 2024 um 606 Personen und gegenüber dem Vorjahr um 392 Personen angestiegen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit und offenen Stellen in den Regionen
Die Zahl der Arbeitslosen ist in der documenta Stadt Kassel um 741 Personen auf 10.191 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 860 Personen oder 9,2 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 9,2 Prozent (Vormonat: 8,5 Prozent, Vorjahr: 8,5 Prozent). Mit 1.866 offenen Stellen sind 16 weniger zu besetzen als letzten Monat (- 0,9 Prozent) und 319 weniger als vor einem Jahr (- 14,6 Prozent).
Im Landkreis Kassel erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 445 Personen (+ 7,8 Prozent) auf 6.186, ein Anstieg um 418 Jobsuchende (+ 7,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,7 Prozent (Vormonat: 4,4 Prozent; Vorjahr: 4,5 Prozent). Im Kreis Kassel gibt es aktuell 1.116 offene Stellen und damit 30 Stellen weniger als im Vormonat und 8 Stellen mehr als im Vorjahr.
Der Werra Meißner Kreis verzeichnet im Januar 3.032 arbeitslose Personen, 277 (+ 10,1 Prozent) mehr als im Dezember und 121 (+ 4,2 Prozent) mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 5,2 Prozent und im Vorjahr bei 5,6 Prozent. Der Bestand offener Stellen ist mit 571 Angeboten niedriger als im Vormonat (- 63 Stellen oder - 9,9 Prozent) und um 102 Stellen niedriger als im Vorjahr (- 15,2 Prozent).