Der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit während der kalten Jahreszeit beginnt bereits im Dezember des jüngst verstrichenen Jahres. Mit 350 Personen ist die Zahl der Arbeitslosen in Stadt und Landkreis Kassel sowie dem Werra-Meißner-Kreis auf 17.946 Personen gestiegen. Im Dezember 2023 waren 1.071 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote kletterte erneut auf 6,1 Prozent. Im Vormonat lag die Quote bei 6,0 Prozent, im Vorjahr bei 5,8 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist für den Winter nicht unüblich“, stellt Dorothée Sachse, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kassel fest und setzt hinzu: „In saisonal abhängigen Berufen, wie beispielsweise dem Landschafts- und Gartenbau, sinkt mit den Außentemperaturen auch die Arbeitsaktivität. Dadurch und durch übliche Kündigungen zum Jahresende wird sich die erhöhte Arbeitslosigkeit voraussichtlich auch im Januar und Februar fortsetzen.“
„Besorgniserregend sind die sinkenden Zahlen der gemeldeten Arbeitsstellen. Hier spiegeln sich weiterhin die wirtschaftlichen Unsicherheiten“, so die Arbeitsmarktexpertin. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Kassel lag der Bestand offener Stellen im Dezember bei 3.662. Das sind 196 Stellen weniger als im November (- 5,1 Prozent) und 322 Stellen weniger als im Dezember 2023 (- 8,1 Prozent). Arbeitgeber aus der Region meldeten 807 neue offene Arbeitsstellen. Das sind 81 Stellen weniger als vor einem Monat und 23 weniger als im Monat des Vorjahres.
Die Rechtskreise im Vergleich
31,7 Prozent der Arbeitslosen (5.690 Personen) sind der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) und 68,3 Prozent (12.256 Personen) der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) zugeordnet.
Im Rechtskreis SGB III ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat (+ 146 Personen) und im Vergleich zum Vorjahr (+ 809 Personen) gestiegen. Im Rechtskreis SGB II ist die Arbeitslosenzahl gegenüber November 2024 um 204 Personen und gegenüber dem Vorjahr um 262 Personen angestiegen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit und offenen Stellen in den Regionen
In der documentaStadt Kassel stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um 170 Personen auf 9.450. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 668 Personen oder 7,6 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 8,5 Prozent (Vormonat: 8,3 Prozent; Vorjahr: 8,0 Prozent). Mit 1.882 offenen Stellen sind 134 weniger zu besetzten als letzten Monat (- 6,6 Prozent) und 322 weniger als vor einem Jahr (- 14,6 Prozent).
Im Landkreis Kassel erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 184 Personen (+ 3,3 Prozent) auf 5.741, ein Anstieg um 265 Jobsuchende (+ 4,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 4,4 Prozent (Vormonat: 4,3 Prozent; Vorjahr: 4,3 Prozent). Der Bestand offener Stellen liegt mit 1.146 Angeboten unter dem Vormonat (- 7 Stellen oder - 0,6 Prozent) und über dem Vorjahr (+ 76 Stellen oder + 7,1 Prozent).
Für den Werra-Meißner-Kreis meldet die Statistik 2.755 Personen ohne Beschäftigung. Das sind 4 Personen weniger als im November (- 0,1 Prozent) und 138 mehr als im Dezember des vorletzten Jahres (+ 5,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent. Im Vormonat lag sie ebenso bei 5,2 Prozent und im Vorjahr bei 5,1 Prozent. Der Bestand offener Stellen ist mit 634 Angeboten niedriger als im Vormonat (- 55 Stellen oder - 8 Prozent) und um 76 Stellen niedriger als im Vorjahr (- 13 Prozent).
Jahresbilanz für das Jahr 2024
Rückblickend auf das Jahr 2024 ist die Zahl der Arbeitslosen im Durchschnitt von 17.322 auf 17.790 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote verfestigte sich von 6,0 auf durchschnittlich 6,1 Prozent im Jahr 2024. Das merkte vor allem die Personengruppe der 15 bis 25-Jährigen, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent häufiger arbeitslos meldete. Außerdem waren im Jahr 2024 durchschnittlich mehr Männer von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen: Die Arbeitslosenquote der Männer liegt bei 6,3 Prozent, die der Frauen hingegen bei 5,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote der ausländischen Personen ist als einzige gesunken und liegt nun bei 18,3 Prozent (-1,8 Prozentpunkte).
Insgesamt meldeten sich 49.224 Personen neu oder erneut arbeitslos und 48.213 Personen meldeten sich aus der Arbeitslosigkeit ab.
Seit Jahresbeginn 2024 sind 10.453 Arbeitsstellen eingegangen, sodass der Bestand offener Stellen im Durchschnitt bei 3.744 liegt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 133 Stellen weniger. 2023 lag der durchschnittliche Stellenbestand bei 4.131 und damit um 3,2 Prozent höher als 2024.