v.l.n.r.: [Stephan Schenker, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft; Alexander Weis, Bildungsberater bei der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg; Holger Kage, Teamleiter der Agentur für Arbeit Eschwege; Daniela Sander, Geschäftsführerin des Jobcenters Werra-Meißner; Nicole Rathgeber, Landrätin; Harry Kuhlmann, Leiter IHK- Servicezentrum Werra Meißner]
Am Freitag, 26. September 2025, wurde der neue Bildungspunkt im Jobcenter Eschwege offiziell eröffnet. Nach dem erfolgreichen Start der digitalen Plattform im vergangenen Jahr gibt es nun auch eine Räumlichkeit vor Ort, in der Bürgerinnen und Bürger individuelle Beratung und Informationen rund um berufliche Weiterbildung und Qualifizierung erhalten.
Der Bildungspunkt ist eine gemeinsame Initiative der Agentur für Arbeit Eschwege, des Jobcenters Werra-Meißner, der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft, der Wirtschaftsförderung und des Landkreises Werra-Meißner. Ziel ist es, berufliche Weiterbildung niedrigschwellig zugänglich zu machen und damit Beschäftigte, Arbeitsuchende, Wiedereinsteigende, Zugewanderte und Unternehmen gleichermaßen zu unterstützen.
Eine Terminvereinbarung ist über die Webseite des Bildungspunktes (https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/kassel/bildungspunktwerrameissner) möglich. Der Bildungspunkt ist am 08. Oktober 2025 und dann jeweils am ersten Mittwoch im Monat von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Der Bildungspunkt befindet sich im Jobcenter Werra-Meißner in Eschwege, in der Fuldaer Str. 6, 37269 Eschwege.
Stimmen der Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner zur Eröffnung des Bildungspunktes
„Lebenslanges Lernen ist heute eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg“, betont Holger Kage, Teamleiter in der Agentur für Arbeit Eschwege. Der neue Bildungspunkt solle ein Ort sein, an dem Menschen im Werra-Meißner-Kreis eine konkrete Beratung erhalten, wie sie ihren individuellen Weiterbildungsbedarf umsetzen können. „Wer den Bildungspunkt nach einer Beratung wieder verlässt, soll Orientierung gewonnen haben und mit einem klaren Plan für die nächsten Schritte nach Hause gehen“, so Kage.
„Wir geben mit der Einrichtung des Bildungspunktes der Zukunft eine Chance“, so Daniela Sander, Geschäftsführerin des Jobcenters Werra-Meißner. Die Fachkräfte des Jobcenters Werra-Meißner begleiten rund 4.000 Menschen aller erwerbsfähigen Alters- und Berufsgruppen mit verschiedensten Fähigkeiten und Erfahrungen auf ihren vielfältigen Wegen zurück in eine selbstbestimmte berufliche Zukunft. „Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass wir unsere Zukunft ohne Lernen nicht gestalten können“, so Sander. „Mit der Einrichtung des ‚Bildungspunktes‘ im Jobcenter Eschwege bündeln wir als Experten unsere Expertisen. So können wir gemeinsam auf die Bedarfe lernwilliger Menschen mit jeweils passenden Kompetenzen von Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaftsförderung oder der Kammern eingehen und uns gegenseitig bei der Suche und Erarbeitung passender Lösungen unterstützen. Wir gestalten letztlich mit allen Akteuren die Zukunft des Werra-Meißner-Kreises bei der Erhaltung, Entwicklung und Gewinnung von Fachkräften.“
„In einer Zeit, in der Digitalisierung, Fachkräftemangel und neue Anforderungen in vielen Berufen zur Regel geworden sind, kann es nicht sein, dass Menschen zurückbleiben, nur weil sie nicht wissen, wie oder wo sie sich weiterbilden können. Genau hier setzt die hessenweite Initiative ‚Bildungspunkt – Wir schaffen Chancen‘ an: Die Beraterinnen und Berater in der Anlaufstelle beantworten Fragen rund um die berufliche Qualifizierung und Weiterbildung. Denn Weiterbildung ist nicht nur ein Gewinn für jede einzelne Person, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie hilft, Fachkräfte zu halten, Wissen aktuell zu halten und Betriebe zukunftsfähig zu machen. Unser Ziel muss es sein, allen Menschen den Zugang zu Bildung und Entwicklung zu ermöglichen, einfach, unbürokratisch und praxisnah. So stärken wir gemeinsam die wirtschaftliche Basis des Werra-Meißner-Kreises und machen unsere Region widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen von morgen“, so Landrätin Nicole Rathgeber.
Sabine Aue, Leiterin der Abteilung Berufsbildung der Handwerkskammer Kassel erklärt, dass die Ausbildung im Handwerk der Einstieg in das Berufsleben sei und damit die Basis für eine erfolgreiche Karriere gelegt werde. „Der Abschluss der Ausbildung eröffnet den jungen Menschen eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, mit denen sie sich auf ganz unterschiedlichen Gebieten weiter qualifizieren können.“ Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Stephan Schenker, unterstreicht dabei, dass die Handwerksorganisationen in ihren Bildungseinrichtungen die entsprechenden Angebote bereithalten. Sowohl Handwerkskammer als auch Kreishandwerkerschaft beraten junge Menschen, die auf lebenslanges Lernen setzen, bei der Planung Ihrer beruflichen Zukunft.
Beide sind sich einig: „Ein wichtiger Baustein dabei ist die Aufstiegsfortbildung, die jungen Handwerkerinnen und Handwerkern den Karriereweg ebnet, der beispielsweise mit der Meisterprüfung in die Selbständigkeit führen kann.“ Aber auch Betriebe können die Beratung zur Fort- und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden nutzen. Durch die enge Verzahnung der Handwerksorganisationen untereinander können maßgeschneiderte Empfehlungen sowohl regional als auch überregional vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßen beide die Eröffnung des „Bildungspunktes“ als eine gute Orientierung für alle, die sich fort- und weiterbilden wollen.
Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) möchte mit ihrem Engagement an dem regionalen Bildungspunkt im Werra-Meißner-Kreis dazu beitragen, vorhandene Potenziale zu fördern und diese für den Arbeitsmarkt sichtbar zu machen. So wird nicht nur die individuelle Karriereentwicklung unterstützt, sondern auch dem Fachkräftemangel aktiv entgegengewirkt. „Dabei unterstützt die IHK an- und ungelernte Fachkräfte auf dem Weg zum Berufsabschluss, aber auch Fachkräfte bei ihrem nächsten Karriereschritt“, so Alexander Weis, Bildungsberater bei der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg.
Die IHK engagiert sich verstärkt für an- und ungelernte Fachkräfte, die keinen formalen Berufsabschluss besitzen, aber oft über wertvolle Berufserfahrung verfügen. Nicht nur Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene in Deutschland haben keinen Bildungs- oder Berufsabschluss. Dennoch arbeiten viele von ihnen bereits seit Jahren in verschiedenen Branchen, sei es in Minijobs, als Saisonarbeitende oder in befristeten Arbeitsverhältnissen.
Johannes Thomas, Berater bei der Wirtschaftsförderung Werra-Meißner, ist überzeugt: „In unseren Gesprächen mit Unternehmen wird deutlich, dass die Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden immer wichtiger wird. Sie steigert nicht nur die Qualität im Unternehmen, sondern trägt auch dazu bei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zugleich wächst angesichts der zunehmenden Komplexität der Arbeitswelt und des Trends zum lebenslangen Lernen der Wunsch vieler Beschäftigter, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das Projekt Bildungspunkt – und besonders die physische Anlaufstelle – schafft hier einen echten Mehrwert, sowohl für Betriebe als auch für die Menschen in der Region. Vor Ort erhalten alle Ratsuchenden fachkundige und passgenaue Beratung, die individuell auf ihre Anliegen zugeschnitten ist.“