Das Ausbildungsmarktjahr 2024/25: die Schere ist weiter kleiner geworden

• Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungsstellen 
• Dennoch weiterhin hohe Ausbildungsbereitschaft bei den Allgäuer Unternehmen 
• Beratung und Berufsorientierung für Jugendliche weiterhin sehr wichtig

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 81

Der 30. September war der Stichtag, an dem die Agentur für Arbeit zu dem vergangenen Ausbildungsmarktjahr Bilanz zieht. Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, fasst zusammen: „In diesem Jahr ist die Schere zwischen der Zahl der von den Allgäuer Unternehmen bei uns gemeldeten Ausbildungsstellen und der bei unserer Berufsberatung ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen noch einmal kleiner geworden. Es gab im Vergleich zum letzten Jahr einen deutlichen Rückgang um etwa 500 Stellen bei den Lehrstellen und einen leichten um ca. 200 Personen bei den Bewerber*innen. Etwa 5.500 Lehrstellen standen nicht ganz 3.000 Ausbildungssuchenden gegenüber.“ Wird es für junge Menschen schwieriger, einen Ausbildungsplatz zu finden? Die Agenturchefin: „Der Ausbildungsmarkt für junge Menschen ist weiterhin sehr komfortabel. Unsere regionalen Betriebe setzen weiterhin stark auf Ausbildung und das Verhältnis der gemeldeten Lehrstellen zu den gemeldeten Ausbildungssuchenden ist fast 2:1. Viele Betriebe würden auch zum jetzigen Zeitpunkt noch Auszubildende einstellen. Am 30. September waren immer noch fast 1.000 Lehrstellen unbesetzt: es muss also kein Jugendlicher Sorge haben, ohne Ausbildungsplatz zu bleiben. Für junge Menschen bleibt es weiterhin herausfordernd, die richtige Berufswahl zu treffen. Hier ist unser neutrales Beratungsangebot enorm wichtig. Mittlerweile hat mehr als ein Viertel aller bei uns gemeldeten Ausbildungssuchenden eine ausländische Staatsbürgerschaft: gute berufliche Orientierung und eine Willkommenskultur sind nötig, um diese Klientel zu gewinnen, der eine wichtige Rolle bei der Fachkräftesicherung zukommt.“

Fokus der Agentur für Arbeit liegt auf der Beratung und Berufsorientierung junger Menschen 
„Wir haben festgestellt, dass unsere reinen Zahlen nicht das ganze Geschehen auf dem Ausbildungsmarkt widerspiegeln“, berichtet Maria Amtmann. „Da die Allgäuer Unternehmen zum Glück weiterhin stark auf Ausbildung setzen und in die Akquisition künftiger Auszubildender gehen – z. B. durch Messeauftritte – melden sich viele Jugendliche bei uns gar nicht erst ausbildungssuchend, da sie oft schon sehr frühzeitig eine Lehrstelle gefunden haben. Dennoch ist der Kontakt mit unserer Berufsberatung auch für viele von diesen jungen Menschen wichtig: für die erste Orientierung bei der Berufswahl.“ Hier zeigt die Zahl von etwa 6.000 im vergangenen Ausbildungsmarktjahr durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen beratenen Personen, dass Berufsorientierung einen hohen Stellenwert hat. Besonders über Betriebspraktika lassen sich gute Einblicke in Beruf und Betrieb gewinnen und Fehlentscheidungen, die zu Ausbildungsabbrüchen führen können, vermeiden. Deshalb unterstützt die Berufsberatung junge Menschen intensiv bei der Praktikumssuche. Über die Assistierte Ausbildung werden Auszubildende, die Schwierigkeiten bei den Lerninhalten eines Ausbildungsberufes haben, mit kostenlosem Nachhilfeunterricht unterstützt. Maria Amtmann: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, junge Menschen und Unternehmen dabei zu unterstützen, zueinanderzufinden und einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu erzielen.“

Weitere Details finden Sie beigefügten Pressematerial.