Arbeitsmarktbericht für die Landeshauptstadt Kiel

„Gute Entwicklung zum Sommerstart: Arbeitslosenzahl geht weiter zurück, Arbeitslosenquote unter 8 Prozent; Solides Stellenwachstum; 17.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtig Beschäftige in den letzten 10 Jahren“

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 39

Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt Kiel:

„Der Juni macht seinem guten Ruf als einer der stärkeren Monate auf dem lokalen Arbeitsmarkt im Jahreszyklus alle Ehre. Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Landeshauptstadt sinkt zum zweiten Mal in Folge. Die Arbeitslosenquote fällt erstmals in diesem Jahr unter die 8-Prozent-Marke. Mit Ausnahme der letzten beiden „Nach-Corona-Jahre“ und in der Pandemie selbst ist der Juni in der Vergangenheit meist von sinkenden Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet gewesen.

Zudem haben 667 Menschen die Arbeitslosigkeit in Richtung Erwerbstätigkeit verlassen und damit den Kieler Arbeitsmarkt entlastet. Auf der anderen Seite bleibt das Risiko, wegen Beschäftigungsverlust arbeitslos zu werden unter dem Wert des Vormonates und sogar des Vorjahres. 590 Menschen meldeten sich aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit. Der Juni hat somit durchaus ein wenig frischen Wind auf dem sonst grundsoliden Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt gebracht.“

Mit Blick auf den Vorjahresvergleich sagte der Agentur-Chef: „Auch im Juni gilt unverändert die Aussage, dass die Zahl der Teilnehmenden in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen unter der des Vorjahres liegt. Das bedeutet zunächst einmal eine geringe Entlastung des Arbeitsmarktes durch entsprechende Angebote und erklärt im Wesentlichen des Anstiegs der Arbeitslosigkeit gegenüber Juni 2024. Fast ein Drittel aller bei uns arbeitslos gemeldeten Menschen älter als 50 Jahre sind, 22 Prozent der arbeitslosen Menschen sind derzeit 55 Jahre und älter. Das ist eine Personengruppe, die wir mit ihrer Erfahrung und den noch ausstehenden Jahren bis zur Rente gut auf dem Arbeitsmarkt gebrauchen können. Deshalb ist es wichtig und richtig, auch in die Qualifikation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu investieren. Unser gemeinsamer Arbeitgeber-Service von Jobcenter und Arbeitsagentur berät Betriebe in der Landeshauptstadt gern zu Fördermöglichkeiten wie Eingliederungszuschüssen bei der Einstellung älterer ehemaliger arbeitslose Menschen oder im Rahmen der Beschäftigtenqualifizierung“
Der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel bleibt im soliden Fahrwasser. Dazu trägt auch der anhaltend positive Trend bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei, wie Rump feststellt: „Auch die aktuelle Quartalszahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten mit Stand Dezember 2024 ist mit rund 133.900 um rund 600 oder 0,5 Prozent höher als der Vorjahreswert. Innerhalb von zehn Jahren sind in der Landeshauptstadt Kiel 17.000 (!) neue sozialversicherungspflichtige Stellen entstanden. Der große Sprung im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal ist es nicht mehr, aber es wächst dennoch Monat für Monat kontinuierlich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Landeshauptstadt.“

Zur Nachfrageseite des Arbeitsmarktes in der Landeshauptstadt Kiel sagte der Agentur-Chef: 
„Auch wenn sich das ‚Auf und Ab‘ bei den Stellenmeldungen in diesem Jahr fortsetzt, ist das Ergebnis in diesem Monat unter dem Strich erfreulich. 589 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Stellen bedeuten genauso viele Chancen für Menschen in Kiel, Arbeitslosigkeit zu beenden oder einen anderen Job zu finden. In der Summe sind dies 106 oder 21,9 Prozent mehr als im Vormonat Mai und 72 oder 13,9 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres.“

Mit Blick auf die „Halbjahresbilanz“ auf dem Stellenmarkt sagte der Agentur-Chef:
„Zum Ende der ersten Jahreshälfte haben wir seit Januar mehr als 3.600 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Stellen hinzugewonnen. Das sind zwar rund 250 weniger als Ende Juni 2024, in Zeiten geringen wirtschaftlichen Wachstums ist es aber ein beachtenswertes Ergebnis. Wir werden dennoch auch in den Folgemonaten den wichtigen Indikator des Stellenzugangs im Auge behalten.“