Arbeitsmarktbericht für den Kreis Plön

„Saisonaler Effekt nur gedämpft, leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vorjahr, leichter Rückgang gegenüber Juli 2024; Quote: 4,2 Prozent; weiterhin stabile Nachfrage auf dem Stellenmarkt“

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 44

Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:

„Es ist Hochsommer. Wie schon im letzten Monat angekündigt, steigt die Arbeitslosigkeit in den Monaten Juli und August meist an. Das ist auch in diesem Juli nicht anders. Bemerkenswert ist allerdings, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit von Juni auf den Juli sehr moderat ausgefallen ist. Meist haben wir es mit einem dreistelligen Anstieg der Zahl der arbeitslosen Menschen in diesem Zeitraum zu tun. In den letzten zehn Jahren gab es nur noch zweimal einen ähnlich geringen Zuwachs an arbeitslosen Personen, im Juli 2021 und im Juli 2023. Das zeigt eines ganz deutlich: nach fünf Monaten Rückgang der Arbeitslosenzahlen zum jeweiligen Vormonat ist der Trend nur durch den üblichen saisonalen Einfluss auf dem Arbeitsmarkt gestoppt worden. Der Kreis Plön hat einen soliden Arbeitsmarkt, was durch die geringe Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent, einem Top- Wert in Schleswig-Holstein unter den Kreisen verstärkt wird“, blickt Rump auf die ersten neuen Daten zum Arbeitsmarkt im Kreis Plön im Juli.

Mit Blick auf den Vorjahresvergleich sagte der Agentur-Chef: „Der gute und robuste Eindruck vom Arbeitsmarkt im Kreis Plön wird noch durch die Entwicklung der Zahl der arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Vorjahr unterstrichen. Es ist sehr erfreulich, dass es zum zweiten Mal nach April dieses Jahres einen Rückgang der Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr gibt und die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis sich weiterhin unter der Marke von 3.000 bewegt.“ Mit Blick auf die Bewegungsdaten am Arbeitsmarkt ergänzt Rump: „Der Saldo zwischen den Zugängen aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit und den Abgängen aus Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt hat sich im Vorjahresvergleich positiv entwickelt. Waren es im Juli 2024 noch 242 Menschen, die neu arbeitslos registriert wurden, sind es aktuell 236 und damit 6 weniger. Vor einem Jahr wechselten 177 zuvor arbeitslose Frauen und Männer in Erwerbstätigkeit, aktuell sind es mit 190 immerhin 13 mehr. Das sind zwar kleine Veränderungszahlen, sie stehen dennoch sinnbildlich für das feste Fundament, auf dem der Arbeitsmarkt im Kreis Plön steht.“ 

„In der Gesamtschau“, schließt Rump den Blick auf die Angebotsseite des Arbeitsmarktes ab, ergibt sich ein stabiles Bild für den Kreis Plön. Die Zahl der arbeitslosen Menschen bewegt sich für einen Hochsommermonat auf einem vergleichsweisen niedrigen Niveau mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent – aktuell der niedrigste Wert im Vergleich aller Kreise und Städte in Schleswig-Holstein. Die gute Mischung aus klein- und mittelständischen Betrieben sorgt zudem für eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber konjunkturellen Einflüssen.“ Unterstrichen wird diese These – so der Agentur-Chef - durch die neuesten Daten von der Nachfrageseite nach Arbeitskräften im Kreis Plön:

„Unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Plön sind im vergangenen Monat 148 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das ist der höchste Wert im laufenden Jahr!“

Es waren 49 oder 49,5 Prozent mehr als im Juni aber auch 22 oder 12,9 Prozent weniger als im Juli 2024. „Das Vorjahr war in der Summe ein sehr starkes Jahr auf der Nachfrageseite im Kreis Plön. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass wir für diesen Monat ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnten. Einige Unternehmen haben ihre Bedarfe frühzeitig mit Blick nach den Sommerferien gemeldet, denn nicht jede Stelle ist ab sofort zu besetzen. Gleichwohl startete die zweite Jahreshälfte demnach erfreulich für arbeitssuchende Menschen in unserer Region, denn jede neue Stelle bedeutet auch eine neue Chance, einen Arbeitsplatz zu finden.“

„Hinzu kommt das in unserem Stellenbestand ebenfalls noch eine Menge an Potential für arbeitslose Menschen oder Berufswechsler steckt“, so Rump weiter. Aktuell sind 493 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für den Kreis Plön im Bestand. „Die richtigen Qualifikationen oder Weiterbildungen können präventiv vor Arbeitslosigkeit schützen oder einen Wechsel in eine andere berufliche Tätigkeit befördern. Deshalb möchte ich gern an dieser Stelle auf unsere Berufsberatung für Beschäftigte hinweisen. Nutzen Sie unsere persönlichen und digitalen Angebote rund um Weiterbildung, Karriereplanung oder Berufswechsel und schöpfen Sie alle Potenziale aus“, so Hans-Martin Rump abschließend.