Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel sagte Hans-Martin Rump, Vorsitzender der Geschäftsführung und Leiter der Agentur für Arbeit Kiel:
„Der positive Trend des Septembers mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat hat sich nun auch im Oktober fortgesetzt. Allerdings fällt der jahreszeitlich übliche Rückgang gegenüber dem Vormonat in diesem Jahr eher gering aus, so dass ich nur in Teilen von einem goldenen Oktober sprechen möchte. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit zum Vormonat betrifft fast gleichermaßen die Kunden der Arbeitsagentur und die Kunden des Jobcenter Kiel so dass beide sogenannten Rechtskreise in Kiel profitieren,“ erläutert Rump in einer ersten Analyse die neuen Statistikzahlen des Kieler Arbeitsmarktes.
„Die hohe Zahl der Abgänge in Erwerbstätigkeit blieb erneut erfreulich stabil mit 730 über der 700‘ er Marke. Im Herbst starteten jetzt aber auch wieder verstärkt Bildungs- und Schulungsmaßnahmen, so dass die 833 Abgänge in Ausbildung und Maßnahmeteilnahme auch maßgeblich zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit beitrugen. Die aktive Arbeitsmarktpolitik sind für die Arbeitsagentur Kiel und das Jobcenter Kiel elementare und dringend notwendige Puzzleteile, um notwendige Lücken im Bild des Fachkräftebedarfs zu vervollständigen,“ ergänzt Rump die Bewegungen am Arbeitsmarkt.
Gegenüber dem Vorjahresmonat Oktober ist weiter eine ansteigende Zahl von arbeitslosen Menschen zu beobachten (+337 oder + 3,0%). Deutlich überproportional ist die Zahl der Arbeitslosen in der Gruppe der 50 Jahre und älteren Arbeitslosen (+ 5,4%) und der Langzeitarbeitslosen gewachsen (+7,6%). Die demographische Entwicklung der Alterung in unserer Gesellschaft und die Ungleichgewichte zwischen komplexen Stellenanforderungen und der Vielzahl an ungelernten Kunden sind hier besonders spürbar,“ vermerkt Rump und appelliert wie folgt weiter: „Ich möchte gerne an dieser Stelle, die Eigenschaften und Fähigkeiten, die insbesondere ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auszeichnen, hervorheben. Sie bringen Erfahrung und fachliches Know-how mit, sind engagiert, loyal, gepaart mit einer hohen Sozialkompetenz. Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, nebst Disziplin und Zuverlässigkeit kommen noch obendrauf. Personalentscheidende sollten unbedingt alle Altersgruppen mitdenken. Altersgemischte Teams bieten zudem durch den Wissenstransfer von alt zu jung einen Wettbewerbsvorteil. Anpassungsfortbildungen oder Eingliederungszuschüsse können auch insbesondere ungelernten Arbeitnehmern bei der Integration und Arbeitgebende bei der Einstellung helfen“.
Betriebe, die eine Beratung zur Beschäftigtenqualifizierung oder Einstellung älterer Arbeitnehmer haben möchten, können sich gern an den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter Kiel unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 wenden.
Nach der Einordnung der Angebotsseite des Kieler Arbeitsmarktes ergänzt der Kieler Agenturchef die Analyse des Kieler Arbeitsmarktes um die Nachfrage nach Arbeitskräften wie folgt:
„Nach den zwei starken Vormonaten August und September mit erfreulich starken Stellenmeldungen holt der Oktober, mit seinen Rückgängen zum Vormonat und auch zum Vorjahresmonat, erstmal etwas Luft,“ blickt Hans-Martin Rump weiterhin zuversichtlich auf die aktuelle Entwicklung der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes.
„Es ist aus den Erfahrungen der letzten Jahre nicht ungewöhnlich, dass frühzeitig und verstärkt im 3.Quartal, je nach Lage des Sommerferienendes, dann auch gleich für das Herbstgeschäft gesucht wird. Viele Betriebe planen aufgrund des oft auch demographischen bedingten Mitarbeiterbedarfes mit Weitsicht, so dass jetzt viele Vakanzen bereits im Oktober schon eingepreist waren. Der Zugang der sozialversicherungspflichtigen Stellen seit Jahresbeginn mit fast 6.300 Eingängen liegt nahezu exakt auf dem Vorjahresniveau, so dass ich eine solide und vor allem stabile Nachfrage absolut bestätigen kann,“ vervollständigt Hans-Martin Rump seine Stellenanalyse.
Die meisten der im Oktober gemeldeten 535 sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich auf folgende Branchen: Das Segment der die wirtschaftlichen, freiberuflichen und technischen Dienstleistungen, auf die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, das Gesundheit- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht, öffentliche Verwaltung und auch das verarbeitende Gewerbe ist mit dabei.
„Auch wenn in der Landeshauptstadt Kiel der Dienstleitungssektor dominiert, bietet diese bunte Branchen- und Berufsvielfalt immer wieder neue Chancen für unsere Kundinnen und Kunden,“ beendet Rump den Blick auf die Stellenseite.