Landkreis Ahrweiler: Stillstand am Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit steigt im Mai an der Ahr leicht an  

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 27

Die Arbeitslosigkeit ist an der Ahr im Mai leicht angestiegen. Die Arbeitsagentur Koblenz berichtet von 2.789 arbeitslosen Menschen im Kreis Ahrweiler – 16 mehr als im April und 137 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 4,0 Prozent. Im Mai 2024 lag sie bei 3,8 Prozent.

 „Die zarte Frühjahrsbelebung, die wir in den letzten Monaten an der Ahr beobachten konnten, ist damit vorläufig gestoppt“, berichtet Thomas Becker, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. 

Das zeige sich auch an der Anzahl der Stellenangebote: So wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur innerhalb der letzten vier Wochen 104 neue Stellen aus dem Landkreis gemeldet. Damit liegen der Agentur derzeit 909 Stellenangebote aus der Region vor. Das sind 153 weniger als vor einem Jahr.

Drei Monate vor dem Start der meisten Ausbildungsverhältnisse suchen im Ahrkreis noch 215 der ursprünglich gemeldeten 451 Bewerberinnen und Bewerber eine Lehrstelle. Ihnen gegenüber stehen 239 offene Ausbildungsplätze. Gemeldet waren 423 – anders als in vielen Regionen gibt es an der Ahr ein ausgewogenes Verhältnis zwischen jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren, und offenen Stellenangeboten. 

„Die regionalen Unternehmen sind zurückhaltend bei der Neuausschreibung von Stellen. Die politische und wirtschaftliche Lage, in Deutschland, aber auch weltweit, ist nun schon seit einer Weile aus dem Gleichgewicht geraten. Die Androhung von Handelszöllen, internationale Konflikte und Kriege beeinflussen auch den Arbeitsmarkt vor Ort. Arbeitgeber warten länger ab, bevor sie sich um die Nachbesetzung von Stellen bemühen oder gar neue ausschreiben“, erläutert Becker.

Hinzu komme, dass die Transformation des Arbeitsmarktes durch Einflüsse wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz voranschreite, so Becker. „Gerade im Helferbereich werden Tätigkeiten zunehmend automatisiert, Berufe verändern sich oder werden durch neue ersetzt.“ Umso wichtiger sei es deshalb für Betriebe und Beschäftigte, auf eine fundierte Ausbildung und Qualifizierung auch im Berufsleben zu setzen. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Umbruch. Zwar ist die Arbeitslosenquote in der jüngsten Vergangenheit gestiegen, gleichzeitig werden aber Fachkräfte in vielen Bereichen dringend benötigt. Weil die Berufe sich verändern, ist Weiterbildung wichtig, um mit den schnelllebigen Entwicklungen mitzuhalten.“

Die Arbeitsagentur biete deshalb auch für Beschäftigte und Unternehmen Beratungsangebote zu Qualifizierung und den Veränderungen des Arbeitsmarktes. „Die Berufsberaterinnen und -berater im Erwerbsleben unterstützen gemeinsam mit Spezialisten aus dem Arbeitgeberservice dabei, passende Weiterbildungsangebote zu finden“, so Becker.

Kontakt zur Berufsberatung im Erwerbsleben: 0261 – 405 555 

Kontakt zum Arbeitgeberservice: 0800 – 4 5555 20