Die Arbeitslosigkeit ist an der Ahr im Juli deutlich gestiegen, berichtet die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen. Zum Monatsende waren im Landkreis 2.954 Personen arbeitslos gemeldet – 146 mehr als im Juni und 238 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 4,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.

„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der Sommerferien, gerade bei Jüngeren, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich“, berichtet Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Auch wenn Fachkräfte in vielen Branchen nach wie vor händeringend gesucht werden, finden nicht alle Auszubildenden direkt nach Abschluss ihrer Lehre eine Anschlussbeschäftigung. Einige melden sich außerdem arbeitslos, um die Zeit bis zum Studium zu überbrücken. Danach sollte die Arbeitslosigkeit spätestens im Oktober, wenn das Wintersemester beginnt, zurückgehen.“

Allerdings sei die Arbeitslosigkeit im Ahrkreis in diesem Sommer stärker gestiegen als in den vergangenen Jahren. „Für uns ist das ein Zeichen dafür, dass Auswirkungen der globalen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, insbesondere die Unsicherheiten um Handelszölle, auch an der Ahr angekommen sind“, so Schmidt. Dennoch sei die Situation in der Region im bundesweiten Vergleich verhältnismäßig entspannt.

Dem Arbeitgeberservice der Agentur wurden in den vergangenen vier Wochen 133 neue Stellen aus dem Ahrkreis gemeldet – 44 mehr als im Vormonat. Damit liegen der Agentur derzeit 866 Stellenangebote aus der Region vor, das sind 125 mehr als vor einem Jahr.

Ähnlich zeigt sich die Entwicklung der gemeldeten Ausbildungsstellen an der Ahr, die im Vorjahresvergleich leicht gestiegen ist: um 17 auf 473. Kurz vor dem diesjährigen Ausbildungsbeginn sind noch 147 der ursprünglich 509 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber auf der Suche nach einer Lehrstelle. Ihnen gegenüber stehen 204 unbesetzte Ausbildungsstellen. 

„Auch wenn die wirtschaftliche Lage angespannt ist und an der Ahr in diesem Jahr ursprünglich mehr junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren als Stellen aus der Region gemeldet wurden, hat sich das Verhältnis im Laufe des Jahres gewandelt. Das liegt vor allem daran, dass Bewerberinnen und Bewerber sich für eine Lehre interessieren, im weiteren Verlauf dann aber doch entscheiden, weiter die Schule zu besuchen oder ein Studium zu beginnen“, erklärt Schmidt. „So werden auch in diesem Jahr Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben.“ 

Das sind vor allem für diejenigen gute Nachrichten, die noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. „Die Chancen stehen auch so kurz vor dem offiziellen Ausbildungsbeginn noch gut“, ermutigt Schmidt. „Wer noch auf der Suche ist, sollte sich mit den Expertinnen und Experten der Berufsberatung in Verbindung setzen – oder bei Veranstaltungen wie den Azubispots auf den letzten Drücker am 15. August in der Ahr-Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler direkt mit Arbeitgebern in Kontakt kommen.“

Kontakt zur Berufsberatung: 02651 – 950 333.