Die Arbeitslosigkeit in und um Koblenz ist im Juli gestiegen. Das berichtet die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen. Zum Monatsende waren in der Stadt 4.437 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 173 mehr als vier Wochen zuvor. Vor einem Jahr waren noch 246 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 Punkte auf 6,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6,5 Prozent.
Im Landkreis Mayen-Koblenz waren Ende Juli 4.956 Menschen arbeitslos gemeldet – 132 mehr als vor vier Wochen und 309 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Punkte auf 4,1 Prozent angestiegen, vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.
Dem Arbeitsgeberservice der Agentur wurden in den vergangenen vier Wochen 335 zusätzliche offene Stellen aus der Stadt und 271 aus dem Landkreis gemeldet. Insgesamt gibt es bei der Arbeitsagentur damit aus der Region 2.767 Stellenangebote. Vor einem Jahr waren es noch 3.469.
„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der Sommerferien, gerade bei Jüngeren, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich“, erklärt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Auch wenn Fachkräfte in vielen Branchen nach wie vor händeringend gesucht werden, finden nicht alle Auszubildenden direkt nach Abschluss ihrer Lehre eine Anschlussbeschäftigung. Einige melden sich außerdem arbeitslos, um die Zeit bis zum Studium zu überbrücken. Danach sollte die Arbeitslosigkeit spätestens im Oktober, wenn das Wintersemester beginnt, zurückgehen.“
Allerdings sei die Arbeitslosigkeit in und um Koblenz in diesem Sommer stärker gestiegen als in den vergangenen Jahren. Zeitgleich ist die Zahl der gemeldeten Stellenangebote weiter gesunken. „Wir sehen die Tendenzen schon seit einiger Zeit – für uns sind sie Zeichen dafür, dass Auswirkungen der globalen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen, insbesondere die Unsicherheiten um Handelszölle, auch an Rhein und Mosel angekommen sind“, so Schmidt.
„In der Entwicklung der gemeldeten Lehrstellen haben wir in Stadt und Landkreis ein sehr unterschiedliches Bild“, berichtet der Agenturleiter. „Die Anzahl der Ausbildungsstellenangebote ist im Stadtgebiet im Vorjahresvergleich deutlich zurückgegangen, während sie im Landkreis stabil ist. Das liegt vor allem an unterschiedlichen strukturellen Gegebenheiten zwischen städtischem und ländlichem Raum.“
Waren im Kreis Mayen-Koblenz ursprünglich 958 Stellen gemeldet und damit 10 mehr als im Vorjahr, ist die Zahl der Ausbildungsangebote in der Stadt Koblenz deutlich zurückgegangen: um 247 auf 1.067. Vor einem Jahr wurden noch 1.314 Stellenangebote gemeldet.
Kurz vor dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres 2025 waren noch 693 Stellen unbesetzt. Im gleichen Zeitraum suchten in und um Koblenz noch 538 der ursprünglich 1.784 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr.
„Das Interesse, eine Lehre zu beginnen, ist erfreulicherweise gestiegen“, erläutert Schmidt. So meldeten sich in diesem Jahr 277 Jugendliche und junge Erwachsene mehr bei der Berufsberatung als 2024, um Unterstützung bei der Ausbildungssuche zu erhalten. „Die Gründe sind vielfältig – die Berufsberaterinnen und Berufsberater sind immer mehr unterwegs, um die Zielgruppe zu erreichen, das zeigt Wirkung. Auf der anderen Seite sehnen sich auch junge Menschen in Zeiten, die durch Unsicherheit und Veränderung geprägt sind, zunehmend nach Stabilität und entscheiden sich eher für eine Ausbildung. Trotzdem werden auch in diesem Jahr Stellen unbesetzt bleiben.“
Das sind vor allem für diejenigen gute Nachrichten, die noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. „Die Chancen stehen auch so kurz vor dem offiziellen Ausbildungsbeginn noch gut“, so Schmidt. „Wer noch auf der Suche ist, sollte sich mit den Expertinnen und Experten der Berufsberatung in Verbindung setzen – oder bei Veranstaltungen wie den Azubispots auf den letzten Drücker am 7. August in der Koblenzer Jugendberufsagentur direkt mit Arbeitgebern in Kontakt kommen.“
Kontakt zur Berufsberatung: 0261 – 405 444 (Koblenz) oder 02651 – 950 333 (Mayen)