Ausbildungsmarkt

Arbeitsagentur legt Ausbildungsbilanz 2024/2025 vor: Nach wie vor mehr Stellen als Suchende – Lücke in diesem Jahr kleiner

03.11.2025 | Presseinfo Nr. 55

Die Wahl des Ausbildungsberufes stellt nicht nur die zukünftigen Auszubildenden vor Herausforderungen. Betriebe, Schulen, Berufskammern und die Arbeitsagenturen arbeiten ganzjährig daran, aktiv dem demografischen Wandel auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken. Dies gelingt durch aktive Ansprache und gutem Matching zwischen Bewerber und Stelle. In jedem Jahr zieht die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen Bilanz zum abgelaufenen Ausbildungsjahr, so lässt sich für dieses Jahr 2024/25 erfreulicherweise feststellen: Die Schere zwischen Bewerber und Berufsausbildungsstellen wurde kleiner. Die Zahl der Berufsausbildungsstellen ist allerdings weiter rückläufig.

Im Bereich der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen (Bezirk Koblenz, Region Ahrweiler, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz) waren bis zum Abschluss des Ausbildungsmarktes insgesamt 2.739 Interessierte als Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet. Das waren somit 157 Personen mehr als im vergangenen Beratungsjahr. 

Die regionalen Unternehmen haben 3.036 Ausbildungs- und duale Studienplätze verzeichnet, somit 158 weniger als vor einem Jahr. Auf 100 Stellen kommen 94 Bewerber, was deutlich macht, dass noch immer ein Überhang an Stelleangeboten besteht. Diese Lücke ist im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2023/24 mit 84 Bewerber je 100 Stellen deutlich kleiner. 

„Nachdem im vergangenen Jahr die Lücke zwischen Bewerbern und angebotenen Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr größer wurde, freut es uns sehr, dass diese sich deutlich verringert hat“, sagt Thomas Becker, stellvertretender Agenturleiter. „Dies liegt vor allem daran, dass wieder größeres Interesse am Weg der Ausbildung besteht. Zeitgleich zögerten Betriebe allerdings in diesem Jahr vermehrt Auszubildende aufzunehmen. Vor allem die weltpolitische Lage, neue Zollrichtlinien und wirtschaftliche Spannungen zwingen Arbeitgeber zu Umstrukturierungen und Abstrichen.“

Es blieben insgesamt 300 Ausbildungs- und duale Studienplätze unbesetzt. Dies sind im Vorjahresvergleich mehr unbesetzte Stellen, im Verhältnis zu den noch 61 unversorgten Bewerbern. 

„Auch wenn wir im Bezirk insgesamt mehr unbesetzte Ausbildungsstellen verzeichnen als im Vorjahr, ist es ein positives Signal, dass die Tendenz in diesem Jahr wieder hin zu Ausbildungen geht. Wir hoffen natürlich, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt und wir im kommenden Jahr als Arbeitsagentur vor Ort noch mehr Betriebe und Bewerber zusammenbringen können“, betont Becker. Dennoch gäbe es viel zu tun. Der demografische Wandel wird nicht alleine durch Zuwanderung und Arbeitserleichterung durch Künstliche Intelligenz (KI) abgemildert werden und er betrifft uns alle. Die arbeitende Bevölkerung schrumpft mit Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in die Rente. Währenddessen verändert die KI die Arbeitswelt und verändert die Berufslandschaft grundlegend. 

Die Unterstützung in der Berufsorientierung ist einer der größten Geschäftsbereiche der Arbeitsagentur. Es gilt Schüler und junge Erwachsene dort abzuholen wo sie stehen und dabei zu begleiten, eine fundierte Berufswahl anhand eigener Interessen und Stärken zu treffen. „Insbesondere durch Praktika können sich Ausbildungsinteressierte mehr Klarheit darüber verschaffen, was für sie wirklich wichtig im Berufsleben ist. Außerdem kann diese Erfahrung immens dazu beitragen, schon weit vor Ausbildungsbeginn einen Ausbildungsplatz sicher zu haben und den Arbeitsgeber frühzeitig kennenzulernen“, erklärt Becker. „Die Berufsberater sind die Profis, wenn es darum geht, qualifiziert, neutral und lösungsorientiert zu beraten. Damit jeder junge Mensch dazu befähig wird, die richtigen Weichen für die eigene berufliche Zukunft zu stellen.“

Jugendliche und ihre Eltern können Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen: 0261 – 405 444 (Koblenz) oder 02651 – 950 333 (Mayen).


Ausbildungsmarktbilanz 2024/25 nach Regionen

Landkreis Mayen-Koblenz
Gemeldete Bewerber insgesamt:                  1.082
Unversorgte Bewerber zum 30.9.:                22

Gemeldete Ausbildungsstellen:                     1.017
Unbesetzte Stellen zum 30.9.:                      124

Unbesetzte Stellen je 
unversorgter Bewerber*:                               6

Stadt Koblenz
Gemeldete Bewerber insgesamt:                  800
Unversorgte Bewerber zum 30.9.:                17

Gemeldete Ausbildungsstellen:                     1.136
Unbesetzte Stellen zum 30.9.:                      56

Unbesetzte Stellen je 
unversorgter Bewerber*:                               3

Landkreis Ahrweiler
Gemeldete Bewerber insgesamt:                  542
Unversorgte Bewerber zum 30.9.:                10

Gemeldete Ausbildungsstellen:                     499
Unbesetzte Stellen zum 30.9.:                      87

Unbesetzte Stellen je 
unversorgter Bewerber*:                               9

Landkreis Cochem-Zell
Gemeldete Bewerber insgesamt:                     315
Unversorgte Bewerber zum 30.9.:                     12

Gemeldete Ausbildungsstellen:                         384
Unbesetzte Stellen zum 30.9.:                            33

Unbesetzte Stellen je 
unversorgter Bewerber*:                                      3

*Zahlen gerundet

Hintergrund:
Das Ausbildungsjahr orientiert sich am Starttermin der meisten Ausbildungen und der Berufsschule im September eines Jahres. Ein Ausbildungsjahr dauert deshalb grundsätzlich vom 1. Oktober des einen bis zum 30. September des Folgejahres. Während dieser Zeit können sich ausbildungswillige junge Leute von der Berufsberatung bei der Suche nach einer Stelle unterstützen lassen. Betriebe können ihre Ausbildungsstellen an den Arbeitgeberservice melden. Die Beraterinnen und Berater versuchen die zusammenzubringen, die gut zueinander passen.