„Die Frühjahrsbelebung ist in Köln ist in diesem Jahr verhalten. Die Unsicherheit vieler Unternehmen und die allgemeine Konjunkturschwäche ist spürbar. Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen insgesamt rückläufig ist, haben in diesem Monat mehr Menschen in Köln ihren Job verloren als im März. Der Arbeitsmarkt steckt Mitten in der Transformation und stellt sowohl Unternehmen als auch Arbeitsuchende vor neue Herausforderungen. In diesem Prozess verändern sich sowohl Berufsbilder, als auch Anforderungen und Qualifikationsbedarfe. Das führt auf der einen Seite zu Entlassungen, aber auch zu neuen Chancen. Die Transformation ist notwendig, um die Herausforderungen wie beispielsweise den demografischen Wandel zu bewältigen und hierfür die technischen Innovationen bis hin zum Einsatz von KI sinnvoll zu nutzen,“ erklärt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. „Zur Begleitung der Transformationsprozesse in den Unternehmen bietet die Arbeitsagentur neben Information, Beratung und Förderung, auch Jobbörsen und Veranstaltungen sowohl für Unternehmen als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an“, so Johannes Klapper.
Am 10.05.2025 lädt die Arbeitsagentur gemeinsam mit KölnBusiness zum Tag der Logistik von 10 bis 15 Uhr in die Butzweilerhofallee 1 ein. Hier lässt sich Logistik live auf dem Außengelände erleben. Rund 30 Unternehmen bieten Karrierechancen für Fachkräfte und Helfer, Quereinsteigende und Ausbildungsbewerbende. Vorträge und ein Bewerbungsmappencheck runden das Programm ab.
Vom 12. bis 22.05.2025 laufen die WOW-Wochen, die Wochen der beruflichen Orientierung und Weiterentwicklung. Angeboten werden Online-Workshops zu Neuorientierung, Karriere, Arbeitsmarkt und Weiterbildung. Alle Infos und Themen unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/hannover/bbie/wow-2025-woche-der-orientierung-und-weiterentwicklung
Persönliche Termine in der Kölner Arbeitsagentur zur Berufsberatung oder auch zur Arbeitslosmeldung können jederzeit online gebucht werden unter Terminvereinbarung .
Der Arbeitsmarkt im April
Im April sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 352 Personen oder 0,6 Prozent auf 56.190. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl der Arbeitslosen um 1.572 Personen oder 2,9 Prozent höher.
Die Arbeitslosenquote liegt im April unverändert gegenüber dem Vormonat bei 9,1 Prozent. Im April 2024 hatte sie bei 8,9 Prozent gelegen.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im April 17.032 Personen. Das sind 141 Personen oder 0,8 Prozent mehr als im März und 2.137 Personen oder 14,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.158 Arbeitslose. Das sind 493 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im März und 565 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im April 2024.
Geflüchtete aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im April sind 5.375 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 56 Personen weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im April in beiden Rechtskreisen 2.509 Personen, 38 Personen mehr als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat gesunken und zum Vorjahr gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 56.190 Arbeitslosen suchten im April 11.257 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im April insgesamt 67.774 1. Sie lag damit um 531 Personen oder 0,8 Prozent niedriger als im März. Gegenüber April 2024 stieg die Unterbeschäftigung um 56 Personen oder 0,1 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im April bei 10,7 Prozent, im März lag sie bei 10,9 Prozent, im Vorjahr bei 10,9 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 82,9 Prozent, gegenüber 82,8 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 80,7 Prozent.
Beschäftigung
Im April mussten sich 3.826 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen 2). Das waren 488 Personen oder 14,8 Prozent mehr als im Vormonat und 188 Personen oder 4,7 Prozent weniger als im April 2024.
Im aktuellen Monat konnten 3.014 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit 3 beenden. Das sind 251 Personen oder 9,1 Prozent mehr als im März und 105 Personen oder 3,4 Prozent weniger als im April 2024.
Ende September 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 633.898. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 11.374 oder 1,8%, nach +13.608 oder +2,2% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+3.408 oder +3,9%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.370 oder –9,6%). Für Ende Oktober liegt nur die Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vor. Sie betrug 636.778 Beschäftigte und siegt damit um, 2.880 Beschäftigte oder +0,5 Prozent gegenüber September an.
Die Arbeitgeber meldeten im April 3.086 neue Arbeitsstellen. Das sind 1.603 mehr als im März (+108,1 Prozent) und 1.681 mehr als im Vorjahr (+119,6 Prozent). Diese Entwicklung ist auf eine Vereinbarung zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und der Bundesagentur für Arbeit vom 06.11.2024 zurückzuführen, jetzt auch militärische Stellen in den Stellenpool aufzunehmen. Aktuell befinden sich damit 10.403 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (515 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (455); Unternehmensorganisation und -strategie (317); Büro und Sekretariat (230); Energietechnik (211); Maschinenbau- und Betriebstechnik (211); Fahrzeug-Luft-Raumfahrt-, Schiffbautechnik (209); Informatik (206); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (203); Rechnungswesen/Controlling (157); Erziehung (156).
Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.
1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)