Wenig Veränderung auf dem Kölner Arbeitsmarkt im Juni

56.539 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 207 Arbeitslose mehr als im Mai, 1.782 mehr als vor einem Jahr; Quote liegt bei 9,1 Prozent; Ausbildungsmarkt: noch 2.345 freie Ausbildungsstellen, noch 2.605 Bewerberinnen und Bewerber

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 22

Zitat:

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich im Juni 2025 weiter verhalten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen gestiegen. Eine konjunkturelle Erholung, wie sie im Frühjahr häufig zu beobachten ist, ist in diesem Jahr ausgeblieben“, 

erklärt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. Grundsätzlich haben es Menschen, die gut ausgebildet sind, leichter bei der Suche nach einer neuen Tätigkeit. Wenn es zu einer Arbeitslosigkeit kommt, nehmen sie schneller wieder Arbeit auf als Menschen ohne ausreichende Qualifikationen. Fachkräfte werden auf dem Arbeitsmarkt dringend gesucht. „Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele junge Menschen nach Beendigung ihrer Schule einen passenden Ausbildungsplatz finden. So schaffen sie die besten Voraussetzungen für ihren beruflichen Weg“, so Klapper. Nicht alle Kölner Jugendlichen haben schon einen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Im Juni sind noch 2.605 Bewerberinnen und Bewerber auf der Suche nach einer geeigneten Lehrstelle. Dem gegenüber stehen 2.345 offene Ausbildungsstellen. Zum Start der Sommerferien bestehen durchaus Chancen, für dieses Jahr noch eine Ausbildung zu finden.

 „Wer noch nicht weiß, wie es nach der Schule weitergeht, sollte noch vor den Sommerferien einen Termin in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit vereinbaren,“ so Klapper.  Termine können online gebucht werden unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/koeln/ausbildung-und-studium. Zusätzlich sind die Berufsberaterinnen und -berater der Kölner Arbeitsagentur auch auf folgenden Veranstaltungen direkt und ohne Termin ansprechbar:

  • Auf der Messe „vocatium“, die am 01. und 02. Juli in der XPOST am Gladbacher Wall 5 stattfindet, ist die Berufsberatung eine von knapp 100 Ausstellenden. Interessierte können sich von 08:30 bis 14:45 Uhr über Ausbildungsstellen für 2025 und 2026 informieren, aber auch zu Themen wie Freiwilligendienst, Studiengängen und Auslandsaufenthalten.
  • Am 14. Juli 2025 findet von 10 bis 15 Uhr die Ausbildungsmesse „Vom Spätzünder zum Frühstarter“ auf der Galopprennbahn Köln-Weidenpesch statt. Über 50 Arbeitgeber stellen sich vor und haben noch Ausbildungsstellen für 2025 im Gepäck. Die Messe ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Linie 12 und 15) gut zu erreichen.

Der Arbeitsmarkt im Juni
Im Juni steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 207 Personen oder 0,4 Prozent auf 56.539. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl der Arbeitslosen um 1.782 Personen oder 3,3 Prozent höher.
Die Arbeitslosenquote liegt im Juni bei 9,1 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte höher als im Mai. Vor einem Jahr lag die Quote bei 8,8 Prozent. 
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Juni 17.000 Personen. Das sind 65 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im Mai und 2.069 Personen oder 13,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. 
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.539 Arbeitslose. Das sind 272 Personen oder 0,7 Prozent mehr als im Mai und 287 Personen oder 0,7 Prozent weniger als im Juni 2024.

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr gesunken.
Neben den statistisch ausgewiesenen 56.539 Arbeitslosen suchten im Juni 9.766 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Juni insgesamt 66.6321. Sie lag damit um 760 Personen oder 1,1 Prozent niedriger als im Mai. Gegenüber Juni 2024 sank die Unterbeschäftigung um 765 Personen oder 1,1 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Juni bei 10,5 Prozent, im Mai lag sie bei 10,6 Prozent, im Vorjahr bei 10,7 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 84,9 Prozent, gegenüber 83,6 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 81,2 Prozent.

Beschäftigung
Im Juni mussten sich 3.308 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 339 Personen oder 9,3 Prozent weniger als im Vormonat und 260 Personen oder 8,5 Prozent mehr als im Juni 2024. Seit Jahresbeginn mussten sich 22.386 Personen arbeitslos melden. Das sind 942 Personen oder 4,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im aktuellen Monat konnten 2.738 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 192 Personen oder 6,6 Prozent weniger als im Mai und 346 Personen oder 14,5 Prozent mehr als im Juni 2024. 
Ende Dezember 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 633.306. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 9.252 oder 1,5%, nach +11.374 oder +1,8% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+3.652 oder +4,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.919 oder –13,7%).
Die Arbeitgeber meldeten im Juni 1.493 neue Arbeitsstellen. Das sind 187 weniger als im Mai (-11,1 Prozent) und 56 mehr als im Vorjahr (+3,9 Prozent). 
Aktuell befinden sich 10.080 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (494 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (421); Unternehmensorganisation und -strategie (321);  Energietechnik (255);  Fahrzeugführung im Straßenverkehr (234); Büro und Sekretariat (223);  Informatik (195); Maschinenbau- und Betriebstechnik (193); Erziehung (171);  Gastronomie (158); Objekt-, Brandschutz und Sicherheit (148); Gesundheits- und Krankenwesen (141).

Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.


1 =  Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fall-zahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)