Arbeitslosigkeit sinkt im September

56.509 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 1.348 Arbeitslose weniger als im August, 1.149 mehr als vor einem Jahr; Quote liegt bei 9,1 Prozent; Knapp 11.000 offene Arbeitsstellen; Bilanz auf dem Ausbildungsmarkt wird am 30.10. gezogen
 

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 32

Nach dem Jahreshöchststand im August ist die Arbeitslosigkeit im September in Köln saisonüblich wieder gesunken. „Der September bietet eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt. In diesem Monat konnten mehr als 3.200 Menschen wieder in eine neue Beschäftigung starten. Insgesamt liegt die Arbeitslosigkeit jedoch auf einem hohen Niveau. Die Chancen am Arbeitsmarkt sind dabei nach wie vor ungleich verteilt: Gut ausgebildete Fachkräfte finden trotz der wirtschaftlichen Entwicklung gut wieder neue Beschäftigung. Wohingegen Menschen ohne formale oder für den Arbeitsmarkt relevante Qualifikation deutliche Nachteile haben“, so Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin für das operative Geschäft in der Agentur für Arbeit Köln. „Die fast 11.000 freien Stellen, die aktuell bei uns gemeldet sind, zeigen den hohen Arbeitskräftebedarf der Kölner Unternehmen. Um diese Stellen auch besetzen zu können, ist es notwendig, in die Ausbildung und Qualifikation der Menschen zu investieren. Wir brauchen alle verfügbaren Arbeitskräfte, um die geänderten Anforderungen in der Transformation erfüllen zu können.“ 
Die Bewegung am Arbeitsmarkt ist in diesem Jahr etwas stärker als im Vorjahr, es gab bis dato sowohl mehr Entlassungen als auch mehr Arbeitsaufnahmen als 2024. Bis September konnten mehr als 25.000 arbeitslose Menschen eine neue Beschäftigung finden. Das sind 1.000 Menschen mehr als bis September 2024. 
Im Oktober bietet die Kölner Arbeitsagentur einige besondere Events, Jobbörsen und Online-Veranstaltungen. Das reicht von Angeboten für Wiedereinsteigende nach Familienzeiten, Bewerbertage einzelner Arbeitgeber bis hin zur täglichen Möglichkeit an der Stellen-to-Go-Theke Stellenvorschläge ohne Anmeldung abzuholen. Ein Überblick über alle kostenlosen Veranstaltungen bietet die Internetseite: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/koeln/veranstaltungen
Die Bilanz am Ausbildungsmarkt 2024/2025 wird am 30. Oktober veröffentlicht.

Der Arbeitsmarkt im September

Im September sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um1.348 Personen oder 2,3 Prozent auf 56.509. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl der Arbeitslosen um 1.149 Personen oder 2,1 Prozent höher.
Die Arbeitslosenquote liegt in diesem Monat bei 9,1 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als im August. Vor einem Jahr lag die Quote bei 8,9 Prozent. 
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im September 17.712 Personen. Das sind 373 Personen oder 2,1 Prozent weniger als im August und 1.977 Personen oder 12,6 Prozent mehr als im September 2024. 
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 38.797 Arbeitslose. Das sind 975 Personen oder 2,5 Prozent weniger als im Vormonat und 828 Personen oder 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Mit Blick auf die verschiedenen Personengruppen gab es einen erwarteten, saisonüblichen Rückgang bei jungen Menschen unter 25 Jahren. Fast 300 junge Menschen oder 7,1 Prozent waren im September weniger arbeitslos als im Vormonat. Das sind überwiegend frisch ausgebildete Fachkräfte, die vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden, aber anderswo eine Beschäftigung aufnehmen konnten. Die Arbeitslosigkeit von Frauen sank mit 2,7 Prozent stärker als der Durchschnitt über alle Bevölkerungsgruppen, die der Männer sank etwas schwächer als der Durchschnitt.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gesunken.
Neben den statistisch ausgewiesenen 56.509 Arbeitslosen suchten im September 9.249 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im September insgesamt 66.0751 Personen. Sie lag damit um 912 Personen oder 1,4 Prozent niedriger als im August. Gegenüber September 2024 sank die Unterbeschäftigung um 1.395 Personen oder 2,1 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im September bei 10,4 Prozent, im August lag sie bei 10,6 Prozent, im Vorjahr bei 10,7 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 85,5 Prozent, gegenüber 86,4 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 82,1 Prozent.

Beschäftigung

Im August mussten sich 3.396 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 188 weniger Personen oder 5,2 Prozent weniger als im Vormonat und 132 Personen oder 4,0 Prozent mehr als im September 2024. Seit Jahresbeginn mussten sich 33.378 Personen arbeitslos melden. Das sind 1.201 Personen oder 3,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im aktuellen Monat konnten 3.260 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 576 Personen oder 21,5 Prozent mehr als im Vormonat und 281 Personen oder 9,4 Prozent mehr als im September 2024. 
Ende März 2025, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 631.776. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 3.870 oder 0,6 Prozent, nach +9.252 oder +1,5 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+1.896 oder +4,2 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (–2.169 oder –2,3 Prozent).
Die Arbeitgeber meldeten im September 1.210 neue Arbeitsstellen. Das sind 747 Stellen weniger als im August (-38,2 Prozent) und 86 weniger als im Vorjahr (-6,8 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell 10.922 Stellen, 174 Stellen weniger oder -1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, und 4.182 Stellen oder 62,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (617 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (386);  Büro und Sekretariat (238);  Fahrzeugführung im Straßenverkehr (230); Maschinenbau- und Betriebstechnik (216); Energietechnik (214); Unternehmensorganisation und -strategie (205);    Rechnungswesen und Controlling (166); Erziehung (162) und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (146). 
Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.


1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

 2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

 3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)