Die Lage am Kölner Arbeitsmarkt bleibt angespannt

56.336 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 173 Arbeitslose weniger als im September, 1.084 mehr als vor einem Jahr; Quote liegt bei 9,0 Prozent; mehr als 10.000 offene Arbeitsstellen

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 36

Nach dem Jahreshöchststand im August und einem Rückgang im September ist die Arbeitslosigkeit auch in diesem Monat in Köln wieder leicht gesunken. „Im Oktober konnten knapp 3.400 Menschen wieder in einen neuen Job starten. Das zeigt, es gibt durchaus Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Doch diese reicht nicht aus, um die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken. Die Chancen bei der Jobsuche sind ungleich verteilt. Wer eine abgeschlossene Ausbildung oder spezialisierte Kenntnisse hat, findet trotz der konjunkturellen Unsicherheit meist schnell wieder eine neue Arbeitsstelle“ erklärt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. Anders sieht es für Menschen ohne Berufsabschluss aus. Ohne ausreichende Qualifikation sinken die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich. „Dass über 10.000 freie Stellen bei uns gemeldet sind, zeigt, dass die Kölner Arbeitgeber einen hohen Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben. Aus diesem Grund werden wir auch weiter in Aus- und Weiterbildung der Menschen in Köln investieren, um so aktiv Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel zu bekämpfen. Knapp 2.700 Menschen absolvieren zurzeit eine von uns geförderte Weiterbildung. Sie haben erkannt, wie wichtig es für den eigenen Werdegang ist, über aktuelle Berufskenntnisse zu verfügen“, so Johannes Klapper. Die Agentur für Arbeit Köln berät hier sowohl Arbeitsuchende als auch Arbeitgeber, wie sie sich für die Zukunft bestmöglich aufstellen können. Wer sich dazu informieren möchte, findet unter https://mein-now.de/ erste Orientierungshilfen.

 

Schnell und unkompliziert interessante Stellenangebote bekommen – dies bietet die Agentur für Arbeit Köln an ihrer Stellen2Go-Theke (im Eingangsbereich der Agentur für Arbeit, täglich von 08:00 bis 12:00 Uhr). Weiterhin sind auch im November verschiedene Bewerbertage geplant, bei denen man einfach mit den Arbeitgebern ins Gespräch kommen und direkt erste Vorstellungsgespräche führen kann. Überblick über alle kostenlosen Veranstaltungen bietet die Internetseite: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/koeln/veranstaltungen

 

 

Der Arbeitsmarkt im Oktober

Im Oktober sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 173 Personen oder 0,3 Prozent auf 56.336. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl der Arbeitslosen um 1.084 Personen oder 2,0 Prozent höher.

Die Arbeitslosenquote liegt in diesem Monat bei 9,0 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im September. Vor einem Jahr lag die Quote bei 8,9 Prozent.

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Oktober 17.580 Personen. Das sind 132 Personen oder 0,7 Prozent weniger als im September und 1.866 Personen oder 11,9 Prozent mehr als im Oktober 2024. 

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 38.756 Arbeitslose. Das sind 41 Personen oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat und 782 Personen oder 2,0 Prozent weniger als im Vorjahr.

Mit Blick auf die verschiedenen Personengruppen gab es einen erwarteten, saisonüblichen Rückgang bei jungen Menschen unter 25 Jahren. Fast 90 junge Menschen oder 2,4 Prozent waren im Oktober weniger arbeitslos als im Vormonat. Das sind überwiegend neu ausgebildete Fachkräfte, die nach der Ausbildung nicht übernommen worden sind, aber bei einem anderen Arbeitgeber eine Beschäftigung gefunden haben.

 

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gesunkenNeben den statistisch ausgewiesenen 56.336 Arbeitslosen suchten im Oktober 9.174 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Oktober insgesamt 65.828[1] Personen. Sie lag damit um 398 Personen oder 0,6 Prozent niedriger als im September. Gegenüber Oktober 2024 sank die Unterbeschäftigung um 1.408 Personen oder 2,1 ProzentDie Unterbeschäftigungsquote liegt im Oktober bei 10,4 Prozent, im September lag sie ebenfalls bei 10,4 Prozent, im Vorjahr bei 10,6 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 85,6 Prozent, gegenüber 85,3 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 82,2 Prozent.

Beschäftigung

Im Oktober mussten sich 3.857 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen[1]). Das waren 461 mehr Personen oder 13,6 Prozent mehr als im Vormonat und 68 Personen oder 1,8 Prozent mehr als im Oktober 2024. Seit Jahresbeginn mussten sich 37.235 Personen arbeitslos melden. Das sind 1.269 Personen oder 3,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Im aktuellen Monat konnten 3.350 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit[2] beenden. Das sind 90 Personen oder 2,8 Prozent mehr als im Vormonat und 212 Personen oder 6,8 Prozent mehr als im Oktober 2024. 

 

Ende März 2025, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 631.776. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 3.870 oder 0,6 Prozent, nach +9.252 oder +1,5 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+1.896 oder +4,2 Prozent; am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (–2.169 oder –2,3 Prozent.                                 

Die Arbeitgeber meldeten im Oktober 1.287 neue Arbeitsstellen. Das sind 77 Stellen mehr als im September (+6,4 Prozent) und 395 weniger als im Vorjahr (-23,5 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell 10.340 Stellen, 582 Stellen weniger oder -5,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, und 3.379 Stellen oder 48,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (676 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (438);  Unternehmensorganisation und -strategie (330);    Büro und Sekretariat (215);  Fahrzeugführung im Straßenverkehr (210); Maschinenbau- und Betriebstechnik (191); Energietechnik (188);  Erziehung (152);  Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (145); Informatik (134); Rechnungswesen und Controlling (131) sowie Gesundheits- und Krankenpflege (126).

Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.
 


[1] = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

[2]= Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)