Der Kölner Arbeitsmarkt zeigt im November eine leicht positive Entwicklung, bleibt jedoch insgesamt angespannt. Die Zahl der Arbeitslosen ist um über 700 Personen gesunken und mehr als 3.000 Kölnerinnen und Kölner konnten eine neue Beschäftigung aufnehmen. Das zeigt, es gibt weiterhin Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. „Die leicht positive Dynamik ist nicht stark genug, um die Arbeitslosigkeit zu senken. Die Arbeitslosigkeit liegt im Jahresdurchschnitt höher als in den vergangenen drei Jahren. Die größte Herausforderung bleibt, die Anforderungen der Unternehmen mit den Qualifikationen der Menschen zusammenzubringen. Wer gut ausgebildet ist und über aktuelle Berufskenntnisse verfügt, hat es leichter einen neuen Job zu finden“, erklärt Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Köln. „Ohne eine ausreichende Qualifikation sind die Chancen auf eine neue Beschäftigung schlechter. Daher unterstützen wir ganz gezielt Menschen, die sich weiterbilden und ihre Kenntnisse verbessern wollen“, sagt Lewejohann. Über 10.000 offene Stellen in Köln verdeutlichen, wie groß der Bedarf an neuen Fachkräften ist. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten sowohl Arbeitsuchende als auch Unternehmer, um mit passgenauen Weiterbildungen Brücken zwischen Angebot und Nachfrage zu bauen und so die Region bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten“, so Lewejohann. Wer sich dazu informieren möchte, findet unter https://mein-now.de/ erste Ideen.
Am 03. Dezember 2025 ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Die Agentur für Arbeit bietet deshalb digitale Veranstaltungen an, die über Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen informieren. Weiterhin gibt es Tipps, Erfahrungsberichte und viele Informationen, um bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen. Mehr Informationen zu den kostenfreien Angeboten gibt es unter www.arbeitsagentur.de/k/digitale-aktionswoche-teilhabe
Der Arbeitsmarkt im November
Im November sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 749 Personen oder 1,3 Prozent auf 55.587. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl der Arbeitslosen um 538 Personen oder 1,0 Prozent höher.
Die Arbeitslosenquote liegt in diesem Monat bei 8,9 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Oktober. Vor einem Jahr lag die Quote ebenfalls bei 8,9 Prozent.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im November 17.362 Personen. Das sind 218 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im Oktober und 1.701 Personen oder 10,9 Prozent mehr als im November 2024.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 38.225 Arbeitslose. Das sind 531 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im Vormonat und 1.163 Personen oder 3,0 Prozent weniger als im Vorjahr.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gesunken.
Neben den statistisch ausgewiesenen 55.587 Arbeitslosen suchten im November 9.732 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im November insgesamt 65.647 Personen. Sie lag damit um 437 Personen oder 0,7 Prozent niedriger als im Oktober. Gegenüber November 2024 sank die Unterbeschäftigung um 1.277 Personen oder 1,9 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im November bei 10,3 Prozent, im Oktober lag sie bei 10,4 Prozent, im Vorjahr bei 10,6 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 84,7 Prozent, gegenüber 85,2 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 82,3 Prozent.
Beschäftigung
Im Oktober mussten sich 3.485 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen1). Das waren 372 weniger Personen oder 9,6 Prozent weniger als im Vormonat und 51 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im November 2024. Seit Jahresbeginn mussten sich 40.720 Personen arbeitslos melden. Das sind 1.218 Personen oder 3,1 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Im aktuellen Monat konnten 3.054 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit2 beenden. Das sind 296 Personen oder 8,8 Prozent weniger als im Vormonat und 149 Personen oder 5,1 Prozent mehr als im November 2024. Seit Jahresbeginn haben 39.490 Menschen in Köln eine neue Arbeit aufgenommen. Das sind 1.459 und 3,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Ende März 2025, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 631.854. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 2.993 oder 0,5 Prozent, nach +9.252 oder +1,5 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+1.896 oder +4,2 Prozent; am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (–2.169 oder –2,3 Prozent.)
Die Arbeitgeber meldeten im November 1.674 neue Arbeitsstellen. Das sind 387 Stellen mehr als im Oktober (+30,1 Prozent) und 344 mehr als im Vorjahr (+25,9 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell 10.824 Stellen, 484 Stellen mehr oder +4,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, und 4.146 Stellen oder 62,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (659 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (498); Unternehmensorganisation und -strategie (335); Büro und Sekretariat (239); Maschinenbau- und Betriebstechnik (224); Energietechnik (224); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (199); Verwaltung (174); Rechnungswesen und Controlling (167); Erziehung (160); Altenpflege (142); Gesundheits- und Krankenpflege (140) sowie Gastronomie (134).
Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.
[1] = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
[2] = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)